Router richtig einstellen Sicherheitsrisiko WLAN: So stellen Sie Ihren Router richtig ein

dpa/dj

6.6.2018

Software-Fehler oder falsch konfigurierte Schnittstellen machen WLAN-Router oft zum Einfallstor für Hacker und damit zum Sicherheitsrisiko. Mit den richtigen Einstellungen schützen Sie Ihren Router und Ihr Netzwerk.

Hundertprozentige Sicherheit gegen Attacken aus dem Internet gibt es nicht. Trotzdem können viele Nutzer ihren Schutz vor Missbrauch von Internetanschlüssen oder dem Abschöpfen von Daten deutlich verbessern

Dabei lohnt es sich, die wenigen Minuten in die richtige Konfiguration des Routers zu investieren. Keine Angst - hier folgen neun schnelle Tipps:

1. Firmware aktuell halten

Auch ein Router hat ein Betriebssystem, Firmware genannt. Aktualisierungen bringen neue Funktionen und stopfen Sicherheitslücken. Deshalb sollte man - falls möglich - automatische Updates im Router-Menü aktivieren oder regelmässig auf der Einstellungsseite des Routers nach Aktualisierungen suchen.

2. Fernzugriff ausschalten


Viele Router bieten zum Beispiel an, angeschlossene Festplatten mit dem Internet zu verbinden. Diese praktische Funktion kann ein Angriffspunkt für Angreifer sein und sollte im Einstellungsmenü deaktiviert werden - so wie alle ungenutzten Funktionen eines Routers. Ob und welche Fernzugriffsmöglichkeiten am Router aktiv sind, zeigt ein Sicherheitstest des Fachportals «Heise online».


3. WLAN-Router per Kabelverbindung konfigurieren


Auch wenn es per WLAN praktischer ist - zur Einrichtung vor der ersten Inbetriebnahme und für alle Wartungsarbeiten sollte man seinen Rechner per LAN- oder USB-Kabel mit dem Router verbinden.
 Das stellt zum Einen sicher, dass man mit dem richtigen Router verbunden ist und verhindert zudem ein Abgreifen der Daten «over the air».

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4. WLAN-Passwort sofort ändern


Voreingestellte WLAN-Passwörter sind unsicher, sie können erraten und geknackt werden. Deshalb sollten Nutzer ein eigenes komplexes Passwort mit mindestens 20 Zeichen vergeben. Wird es nicht geändert, besteht die Gefahr, dass Angreifer den vom Hersteller vorgegebenes Passwort auslesen, etwa mit Hilfe spezieller Apps. Beim Ändern sollte man zudem prüfen, ob die sichere WPA2-Verschlüsselung aktiviert ist.


Ein absolutes No-Go ist übrigens, sein WLAN ganz ohne Passwort zu betreiben. Besonders in Mehrfamilienhäusern ist dies eine Einladung für Aussenstehende, auf Ihre Kosten zu surfen. Das wird vor allem dann zum Problem, wenn Ihr Netzwerk von diesen «Piraten» genutzt wird, um im Internet illegale Inhalte zu verbreiten. Sollte sich herausstellen, dass Sie Ihr Netzwerk nicht genügend geschützt haben, können Sie eventuell sogar für den Missbrauch haftbar gemacht werden. Zumindest gehen die Behörden im ersten Moment davon aus, dass der WLAN-Betreiber für die illegalen Taten verantwortlich ist.

5. Administrator-Passwort ändern


Das Passwort, mit dem man in das sensible Einstellungsmenü des Gerätes gelangt, ist bei vielen oder allen Routern eines Herstellers oft derselbe. Oder der Passwortschutz ist erst gar nicht aktiviert. Hier muss man unbedingt ein individuelles, sicheres Passwort setzen.


6. Netzwerknamen ändern


Nutzer sollten ihrem WLAN einen neuen Netzwerknamen (SSID) geben, weil der voreingestellte oft Herstellernamen und Gerätetyp enthält, was Angreifer bei nicht gestopften Sicherheitslücken ausnutzen könnten. Die neue SSID sollte keinerlei Bezug zum Besitzer des Internetanschlusses haben, also keine Vor- oder Zunamen, Strassen, Ort oder Ähnliches enthalten.


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7. Einstellungsmenü per https aufrufen


Das Router-Menü kann mit jedem beliebigen Browser aufgerufen werden, indem man die vom Hersteller angegebene Adresse – etwa 192.168.2.1 - in die Adresszeile eingibt. Allerdings sollte man dabei darauf achten, dass man das Menü über eine gesicherte Verbindung aufruft. Das ist erkennbar am Kürzel «https». Während man die Einstellungen vornimmt, sollten sicherheitshalber keine weiteren Internetseiten geöffnet sein.


8. WPS-PIN aus 


«Wi-Fi Protected Setup» (WPS) ist ein Standard zum einfachen Aufbau eines verschlüsselten WLAN-Netzwerks. WPS mit einer PIN, die auf einen Aufkleber oder einer Anzeige am Gerät abzulesen ist, lässt sich aber schnell knacken und sollte abgeschaltet werden.


9. WLAN nicht rund um die Uhr anlassen


Einfach, aber effektiv ist der Sicherheitsgrundsatz, das WLAN zu deaktivieren, wenn es nicht gebraucht wird – etwa nachts, bei längerer Abwesenheit oder im Urlaub. Denn was nicht verbunden ist, kann nicht angegriffen werden. Dazu bieten viele Router im Einstellungsmenü praktische Zeitschaltungen an.

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