Gut informiert bei der Wanderung So kannst du mit Apps alle Pflanzen identifizieren

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3.7.2023 - 00:00

Klar, das ist Lavendel: Aber welcher genau?
Klar, das ist Lavendel: Aber welcher genau?
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Wer Natur nicht nur geniessen, sondern auch erkennen will, kann von Apps lernen. Vor allem für Wildpflanzen gibt es viele Optionen.

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Bewegung im Freien bedeutet fast immer auch Kontakt mit der Natur. Selbst diejenigen, die beim Spazierengehen, Joggen, Radfahren oder Wandern für sich eher den sportlichen oder gesundheitlichen Aspekt in den Vordergrund stellen, dürften sich draussen hin und wieder fragen: Wie hiess noch gleich die Pflanze da?

«Grün» – viel spezifischer können Menschen Pflanzen oft nicht beschreiben, sagt Anke Bebber. Die Wissenschaftskommunikatorin vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena meint damit das Phänomen der sogenannten Pflanzenblindheit.

Menschen nehmen Pflanzen anders wahr

Anders als bei Tieren, nähmen die meisten Menschen Pflanzen nicht als einzelne Organismen wahr. «Die Konsequenz ist, dass die wenigsten nach einem Ausflug «ins Grüne» beschreiben können, welche Pflanzen sie gesehen haben.» Das sei problematisch, denn durch den Klimawandel verschwänden immer mehr Pflanzenarten – und wir bekämen es nicht mit.

Was da helfen kann? Apps zur Pflanzenbestimmung. «Die Fähigkeit Pflanzen zu bestimmen, ist sehr schwierig zu erlernen», sagt Bebber. Man müsse sehr viel Wissen aufbauen, einen guten Blick fürs Detail haben und lange üben. Mit der Software-Hilfe aus dem Smartphone könne man Pflanzen dagegen auch ohne entsprechende Kenntnisse sicher bestimmen.

Pflanzenbestimmungs-Apps: Flora Incognita, Naturblick und Pl@ntNet

Eine der bekanntesten Apps zur Pflanzenbestimmung ist Flora Incognita, in deren Projekt-Team auch Anke Bebber mitarbeitet. Die App ist ein Gemeinschaftsprojekt der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena und kann kostenlos heruntergeladen werden.

Der Fokus der App liege auf der Bestimmung von Wildpflanzen, derzeit für 16'000 Arten möglich. Hast du mit dem Smartphone eine Art bestimmt, kommt ein ausführlicher Steckbrief aufs Display. Erläutert wird, ob eine Pflanze essbar ist, auf der Liste geschützter Arten steht und wo sie verbreitet ist.

Die Pflanzen, die du bestimmt hast, werden in einer Liste und interaktiven Karte gesammelt. Diese Funktion verfolgt einen Gamification-Ansatz: Über das «Sammeln» bestimmter Pflanzen gibt es Abzeichen zu ergattern.

Gute Benutzerführung: Flora Incognita gibt immer Anweisungen, was zu tun ist, damit die gesuchte Pflanze nicht länger unbekannt bleibt.
Gute Benutzerführung: Flora Incognita gibt immer Anweisungen, was zu tun ist, damit die gesuchte Pflanze nicht länger unbekannt bleibt.
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Flora und Fauna in der Hosentasche

Neben Flora Incognita gibt es auch die App Naturblick des Museums für Naturkunde Berlin, mit der sich nicht nur die Flora, sondern auch die Fauna, also Tiere, in urbanen Gebieten bestimmen lassen. Man kann Pflanzen, Vögel und Insekten identifizieren – gerade für Kinder ist das gut geeignet. Auch Naturblick hat eine automatische Bilderkennung, und sie kann Vögel anhand ihrer Stimmen bestimmen. Die App ist allerdings auf etwa 600 Arten begrenzt.

Eine ebenfalls weit verbreitete App zur Pflanzenbestimmung ist Pl@ntNet. Die kostenlose Software wurde bisher über 10 Millionen Mal im Google Play Store heruntergeladen. Gegründet wurde Pl@ntNet von mehreren französischen Forschungseinrichtungen. Die Bestimmung erfolgt auch hier per Foto. Im Rahmen des Pl@ntNet-Projekts wurden bislang an die 15 Millionen Bilder von nahezu 38'000 Arten gesammelt.