Wegen Piraterie Streaming-Boxen mit Malware infiziert

dj

30.4.2019

Wer illegal Filme und Serien streamt, gefährdet seine Sicherheit, so eine von der Filmindustrie finanzierte Gruppe
Wer illegal Filme und Serien streamt, gefährdet seine Sicherheit, so eine von der Filmindustrie finanzierte Gruppe
iStock

Viele günstige Streaming-Boxen sollen schon ab Werk mit Malware infiziert sein und die Daten ihrer Nutzer stehlen, so die Filmindustrie.

Wer mit Streaming-Boxen illegal Filmen und Serien anguckt muss damit rechnen, dass das eigenen Netzwerk und persönliche Daten unter die Kontrolle von Hackern geraten. Das ist zumindest die Botschaft einer Studie der Digital Citizens Alliance (DCA), einer von der Filmindustrie finanzierten Gruppe, die bisher vor allem mit Kampagnen gegen Google in Erscheinung getreten ist.

Die DCA hat es diesmal hauptsächlich auf Kodi-basierte Streaming-Boxen abgesehen. Kodi ist ein legitimes Open-Source-Mediencenter, mit dem man allerhand Inhalte konsumieren kann. Häufig läuft es auf extra Set-Top-Boxen mit Linux oder Android, die man einfach an den Fernseher anschliessen kann. Diese Boxen gibt es zu Preisen von ab rund 50 Franken im Netz zu kaufen.

WLAN-Passwörter geklaut

Mit Kodi kann man etwa auf das eigene Netflix-Abo zugreifen oder YouTube auf dem Fernseher anschauen. Häufig versprechen die meist in Fernost sitzenden Hersteller der Boxen aber auch kostenlosen Zugriff auf aktuelle Filmen und Serien. Das wird dann in Regel durch ab Werk installierte Piraterie-Addons für Kodi realisiert. Diese Addons seien ein gewaltiges Sicherheitssrisiko, so die DCA.

In Zusammenarbeit mit der Sicherheitsfirma Dark Wolfe habe man auf den Boxen Malware gefunden, die etwa das WLAN-Passwort der Nutzer klaut, Daten aus dem Heimnetzwerk kopiert oder heimlich Kryptowährung schürft.

Die DCA verlangt, dass Online-Shopping-Portale solche Boxen aus ihrem Angebot entfernen und dass die Strafverfolgungsbehörden stärker gegen die Verbreitung von Piraterie vorgehen. Konsumenten sollten vorsichtig sein, welche Geräte sie zuhause nutzen. Piraterie sei generell auch ein Sicherheitsrisiko.

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