Grosses Game-Fest für BernRekorde für die «SwitzerLAN» in Bern: Ein Rückblick aufs HeroFest
Alain Jollat
17.10.2018
In Bern hat das HeroFest dieses Jahr erstmals als eigenständiges Event stattgefunden. Wir berichten über Cosplayer und Rekord-LAN-Party.
Endlich eine eigene Convention für Gamer und Cosplayer in Bern: Das war das HeroFest 2018, das letztes Wochenende in Bern stattgefunden hat. Dieses Jahr wurde der Anlass als eigenständiger Event organisiert und war nicht mehr nur Anhängsel der Suisse Toy. Aber auch dieses Jahr fand parallel dazu wieder grössten Schweizer LAN-Party «SwitzerLAN» statt, die heuer mit über 2000 Plätzen fast doppelt so gross war wie 2017.
Licht gegen Schatten
Gleich am Eingang traf man auf die HeroFest Quest. Als Besucher musste man sich gleich ganz zu Beginn entscheiden, ob man sich den Solaris anschliessen oder den Nox beitreten und für sie 20 verschiedene Aufgaben – sogenannte Quests – lösen wollte. Dabei musste man an verschiedenen Messeständen kleine Aufgaben meistern oder auf dem Messegelände versteckte Objekte fotografieren. Wer die Quests erfolgreich erledigt hatte, nahm an einer Preisverleihung teil. Welche Fraktion dabei erfolgreicher war, wurde nicht kommuniziert.
Nintendo trumpft gross auf
In der Grossen Game-Halle stach sicherlich Nintendo mit seinem Stand heraus. Die zahlreichen Switch-Spielstationen zogen viele Besucher in ihren Bann – besonders natürlich jene, auf denen das Ende Jahr erscheinende «Smash Bros. Ultimate» angespielt werden konnte. Da blieben die Controller jeweils nur kurz frei, bis sich ein neuer Gamer ans Ausprobieren machte.
Der Stand des Konkurrenten Sony fiel im direkten Vergleich etwas ab. Neue, hochgelobte Exklusivtitel wie etwa «God of War» oder «Spiderman» konnten leider nicht angespielt werden. Und Demos von angekündigten Spielen leider ebensowenig. Einzige Ausnahme bildete das bald erscheinende Playlink-Familienspiel «Chimparty» präsentiert. Dass aber kein einziger PEGI-18-Titel gezeigt wurde und man so die erwachsenen Spieler aussen vor liess, war dann aber doch etwas überraschend.
Blickfang war natürlich die grosse E-Sports-Bühne, auf der man Profi-Spielern aus der Schweiz und dem Ausland beim Spielen zusehen konnte. Besonders hervorzuheben in dem Zusammenhang: Die Veranstalter konnten die League of Legends Premier Tour in die Schweiz holen. Spannende Matches auf hohem E-Sports-Niveau waren also garantiert. Doch auch einige andere Aussteller hatten eine Bühne aufgebaut. So beispielsweise Giants Software, die mit dem «Landwirtschafts-Simulator» verschiedene Wettkämpfe auf der grossen Leinwand übertrug und man Spielern zuschauen konnte, die beispielsweise unter Zeitdruck Heuballen auf den Anhänger stapeln mussten.
Am Stand von Swisscom konnte man sich über die neu gegründete Hero League informieren. Die E-Sports-Liga ist Treffpunkt von Freizeit- und Profi-Spielern und sucht in den Games «League of Legends», «Hearthstone» und «Clash Royale» die Schweizer Helden.
Was das Cosplayer-Herz begehrt
In der Cosplay-Halle zeigten viele Aussteller ihre Werke, von Bildern und Zeichnungen über Schmuck bis hin zu cosplay-tauglichen Waffen. In verschiedenen Workshops wurde zudem gezeigt, mit welchen Materialien und welchen Kniffen beispielsweise das eigene Kostüm verbessert werden kann oder wie man Rüstungen und Waffen selber herstellt. Höhepunkt waren die Contests auf der Cosplay-Bühne, wo die Kostüme und das Auftreten der Cosplayer von fachkundiger Jury bewertet und prämiert wurde.
Generell waren während des HeroFests viele Cosplayer mit beeindruckenden Kostümen vor Ort, stellten sich bereitwillig für ein Foto zur Verfügung und nahmen sich die Zeit, über ihr Hobby zu berichten.
Die grosse LAN-Party
Kaum zu übersehen war die grosse LAN-Party SwitzerLAN. Knapp 2000 Gamer trafen sich während vier Tagen in Bern und spielten in zwei Hallen um ein Preisgeld von über 20’000 Franken. Besucher konnten vom Eingangsbereich der HeroFest aus die schiere Menge der aufgestellten PCs und Bildschirmen bestaunen und an der Absperrung in der Halle 2.0 etwas näher ans Geschehen herankommen und dem einen oder anderen Teilnehmer über die Schulter und auf den Bildschirm schauen.
Zwar beklagten sich einige Besucher über Probleme mit Internetzugriffen und Stromausfällen, aber abgesehen davon zeigten die Veranstalter, dass sie den Anlass mit für Schweizer Verhältnisse riesigen Teilnehmerzahlen vergleichsweise gut managen konnten.
Die Gewinner-Teams der Hauptturniere:
SchadE halt («Counter-Strike: Global Offensive», 3500 Franken)
Beim Einzelspieler-Spiel «Hearthstone» gewinnt KarpetMan und nimmt das Preisgeld für den ersten Platz von 600 Franken mit nach Hause.
Und dann noch dies
Eher dürftig und lieblos fiel der Bereich für Brett- und Kartenspiele in der Halle 2.2 aus. Zwar hatte es engagierte und bekannte Aussteller vor Ort, die man bereits aus der Suisse-Toy-Zeit her kannte, aber es scheint, als hätten schlicht zu wenig Besucher Interesse an dem Thema. Verglichen mit dem Treiben und den Ständen in den anderen Hallen hinterliess der Bereich einen tristen Eindruck.
Ebenfalls in der Halle 2.2 wurde eine Lasertag-Arena aufgebaut, der Zuspruch dafür hat sich leider allerdings in Grenzen gehalten.
Die fehlenden Besucher
Das HeroFest war ein gelungener neuer Event, mehr als nur ein lauer Ersatz für die dieses Jahr nicht stattfindende Suisse Toy Digital. Mit den Quests konnten einerseits neue Ideen eingebracht werden, allerdings auch bestehende Höhepunkte, wie etwa die E-Sports-Bühne, weiter ausgebaut werden. Schön auch, dass man nach Ende der Messe weiterhin Zugang zur Bühne hatte und bis Mitternacht die übertragenen Matches ansehen konnte.
Schade nur, dass die angepeilten 20’000 Besucher nicht erreicht werden konnten. Laut Veranstalter konnten nur 12’000 Eintritte gezählt werden. Allerdings sprechen sie trotz den eher ernüchternden Zahlen von einem erfolgreichen Start. Und dem kann man als Besucher zustimmen. Sich von der Suisse Toy und dem damit verbundenen Image zu lösen, war ein überfälliger Schritt, der dem Event gut getan hat.
Es bleibt zu hoffen, dass die Veranstalter das HeroFest-Konzept im Herzen der Schweiz weiter ausbauen und beispielsweise mehr Inhalte für die erwachsenen Spieler präsentieren können. Und vielleicht den Brett- und Kartenspielen etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Wobei letzteres ein ganz persönlicher Wunsch des Autors ist.
Online-Elternabend: «Sharenting – Umgang mit Kinderbildern im Netz»
«Sharenting» steht für das Phänomen, wenn Eltern, Erziehungsberechtigte oder auch Grosseltern Fotos ihrer Kinder online stellen und teilen. Unter der Leitung von Claudia Lässer diskutierten Expert*innen und Eltern über das Thema.
20.11.2024
Elternabend bei blue Zoom: Die Folgen von Sharenting für die Kinder
Das Teilen von Kinderfotos im Internet birgt Gefahren. Am Online-Elternabend auf blue Zoom und im blue Zoom Livestream am 19. November, 20 Uhr, sprechen Medienexperten und Eltern über Datenmissbrauch, Mobbing und andere Risiken.
08.11.2024
Gamescom hat begonnen: Es kriselt in der Welt der Zocker
Die Gamescom ist eröffnet: Wie auch in den letzten Jahren werden wieder hunderttausende Besucher erwartet. Doch es kriselt in der Welt Zocker.
21.08.2024
Online-Elternabend: «Sharenting – Umgang mit Kinderbildern im Netz»
Elternabend bei blue Zoom: Die Folgen von Sharenting für die Kinder
Gamescom hat begonnen: Es kriselt in der Welt der Zocker