Punkerin machtlos Telegram-Kanal diffamiert Nina Hagen als Corona-Leugnerin

Die deutsche Punkerin Nina Hagen wird auf Telegram als Corona-Leugnerin dargestellt — und kann nichts dagegen tun.

Der Telegram-Kanal «Nina_Hagen_Offiziell» hat mehr als 6600 Abonnenten. Neben Videos und Songs der deutschen Punksängerin finden sich auf dem Kanal des verschlüsselten Chat-Dienstes auch Slogans der Corona-Leugnungs-Bewegung «Querdenken» und Links zu Web-Shops, die antisemitische T-Shirts verkaufen.

Doch Nina Hagen, die Ende der 1970er als Vorreiterin der Neuen Deutschen Welle berühmt wurde, ist gar nicht die Inhaberin des Accounts. Wer ihn betreibt, ist unbekannt. Das frustriert Hagen, der es trotz anwaltlicher Hilfe bislang nicht gelungen ist, den Account schliessen zu lassen.

Betreiber verweigern Kommunikation

Hauptproblem dabei ist, dass die Betreiber von Telegram nicht zu greifen sind. Der Chat-Dienst wurde in Russland gegründet und ist inzwischen in Dubai beheimatet. Ihre Anwälte hätten mehrfach versucht, mit Telegram in Kontakt zu treten, so Hagen zum «Spiegel». Es habe aber keinerlei Rückmeldung gegeben.

Telegram geriet schon vielfach in die Kritik, weil es im Gegensatz etwa zu Facebook oder Twitter fast keine Moderation seiner Inhalte vornimmt. Gründer Pavel Durov versteht sich als Verteidiger der Meinungsfreiheit und beruft sich dabei auf seine Erfahrungen in Russland. Er und sein Bruder hatten ihre Heimat 2014 verlassen und leben seitdem im Exil.

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Telegram schliesst nur ganz vereinzelt Kanäle 

In jüngster Zeit ist allerdings auch Telegram vereinzelt gegen die eigenen Nutzer*innen vorgegangen. So wurden im Januar die Kanäle einiger gewaltbereiter US-Neonazis gelöscht. Im Juni wurde schliesslich der Kanal des antisemitischen Kochs und Querdenkers Attila Hildmann von Telegram in den iOS- und Android-Apps unzugänglich gemacht.

Der Kanal «Nina_Hagen_Offiziell» ist jedoch weiterhin uneingeschränkt abrufbar. Die unbekannten Betreiber*innen wollten ihren «Ruf ruinieren», so Hagen. Aber sie werde standhaft bleiben: «Ich werde mich dagegen wehren, auch mit der Unterstützung meiner Fans, Freunde, meiner Anwälte und mit Gottes Segen.»

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