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0-100 in 2,7 Sekunden Tesla P100D: 0-100 Km/h in 2,7 Sek - Das schnellste Auto der Welt im Test
Pascal Landolt
12.5.2017
Die Elektro-Limousine Tesla Model S war ja noch nie ein langsames Auto. Aber mit dem neuen Top-Modell «P100D» behaupten die Kalifornier, das momentan schnellste Serienauto zu bauen. Klarer Fall für eine «Bluewin»-Testfahrt.
«Wir bauen keine langsamen Autos», kündigte Tesla-CEO Elon Musk bei der Präsentation des neuen Model 3 an. Gemeint war damit, dass auch die Basis-Version des «erschwinglichen Tesla» in unter 6 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen würde.
Nach oben heraus lässt der kalifornische Elektroauto-Hersteller aber seit Jahren einen Rekord am nächsten purzeln. Aktuell stellt Tesla mit dem Model S P100D mit «Ludicrous +»-Upgrade das schnellste Serienauto der Welt her. «Bluewin» konnte den Elektroflitzer für 168'000 Franken bereits ausprobieren.
Unsere Eindrücke lesen Sie in diesem Test - und das Auto stellen wir Ihnen sowohl im Video oben als auch Bild für Bild in unserer Galerie vor.
Wie im Jet: Eine Testfahrt mit dem Tesla Model S P100D
Was bedeutet «schnell»?
Mit «schnell» ist diesmal die Beschleunigung aus dem Stand gemeint. Hier sind Elektroautos im Vorteil: Durch den direkten Antrieb steht dem Model S die volle Energie bereits bei tiefen Motor-Drehzahlen zur Verfügung. Sind Akku, Motor und die internen Teile so optimal aufeinander abgestimmt wie beim P100D, werden fast schon irrwitzige Beschleunigungswerte möglich.
Konkret heisst das: Ein Auto von 2,3 Tonnen mit fünf bis sieben Sitzplätzen wird innerhalb von 2,7 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigt - genug, um fast jeden Super-Sportwagen an der Ampel stehen zu lassen. Automagazine in den USA haben sogar Zeiten von 2,28 Sekundenfür die 0-60 Meilen pro Stunde (0-96 km/h) aus dem Tesla herausgekitzelt.
Der Tesla Model S P100D hält also den momentanen Beschleunigungsrekordauf normalen Strassen für ein Auto, das aktuell in Serie produziert wird.
Geht man auf die absolute Höchstgeschwindigkeit, wird der Tesla bereits bei 250 km/h abgeriegelt - hier haben Autos mit grossen Verbrennermotoren die Nase vorne: Bugattis Chiron beispielsweise braust mit bis zu 420 km/h über den Asphalt.
Das braucht's für einen Katapultstart
Bei Elektroautos wie dem Tesla Model S ist das Fahren ganz einfach: Den Schalthebel auf «D» wie «Drive» gestellt und einmal das Beschleunigungspedal durchgedrückt - schon flitzt man geräuschlos davon.
Nun verfügt unser getestetes Model S «P100D mit Ludicrous+ Upgrade» aber über eine Einstellung, die - von Tesla eher unglücklich - mit «Von Sinnen» ins Deutsche übersetzt wurde. Das Auto beschleunigt nämlich nicht von Fabrik aus in Rekordzeit: Vielmehr muss der Fahrer wie vor einem Flugzeug-Start ein paar digitale Schalter umstellen und dann bestätigen, dass er wirklich die gesamte Leistung des Fahrzeugs auf seinen vier Rädern haben will. Wie diese «Take-Off»-Sequenz genau geht, sehen Sie im Video oben.
Nicht «nur» ein Supersprinter
Neben all den verrückten Beschleunigungswerten und technischen Spielereien ist das Model S auch in der Spitzenversion ein solides Auto. Fünf Personen finden bequem Platz, dazu einiges an Gepäck im vorderen und hinteren Kofferraum. Gesteuert werden die meisten Optionen - wie das Glas-Schiebedach über den grossen 17 Zoll-Bildschirm in der Mittelkonsole.
Das Spitzenmodell von Tesla ist auch auf Langstrecken-Fahrten ausgelegt: Zum einen erlaubt der grosse Akku mit 100 Kilowattstunden Kapazität eine Reichweite von realistischen 500 Kilometern (613 km nach NEFZ).
Der grosse Bruder: Tesla Model X erstmals in Zürich
Das Auto ist bereit für autonomes Fahren
Andererseits war unser Testauto auch bereits mit der «Autopilot Hardware 2.0» ausgestattet. Damit ist das Fahrzeug bereit für «vollständig autonomes» Fahren, sobald Tesla die Software dafür genügend ausgeklügelt und über die drahtlose Datenverbindung an die Autos geschickt hat. Und natürlich sind dafür auch noch rechtliche Zulassungen offen.
Sobald diese Hürden aber genommen sind, soll das Auto dem Fahrer auf langen Strecken die Arbeit gänzlich abnehmen. In rund zwei Jahren soll es so weit sein, gemäss des ambitionierten Zeitplans von Tesla-CEO Elon Musk.
Wie die Autopilot-Funktion in Teslas Elektroautos genau funktioniert, erklären wir detailliert im «Autopilot»-Artikel und der dazugehörigen Bildergalerie.
Dieser Tesla sucht sich seinen Parkplatz selbst:
Video oben: Dieser Tesla sucht sich seinen Parkplatz selbst. Hier wird eine vollständig autonome Fahrt gezeigt. Das Auto fährt selbständig von zu Hause bis zum Arbeitsort, lässt den Fahrer aussteigen und sucht sich dann einen Parkplatz. Bis 2019 soll dies schon Standard sein.
Fazit: Viel Spass für viel Geld
Das Model S ist schon in der Basis-Version ausgezeichnet: Ein dynamischer elektrischer Antrieb, eine Vielzahl an technischen Spielereien und die Alltags-Tauglichkeit machen den Tesla nicht nur zu einem guten Elektrofahrzeug, sondern allgemein zu einem Top-Auto.
Bis zur Lancierung des günstigeren Model 3 kostet der Einstieg in die Tesla-Welt noch immer nicht wenig: In der Basisversion verlangen die Kalifornier rund 75'000 Franken für ihre Elektrolimousine. Mit allen Optionen, wie von uns getestet, kommt der Preis aber auf stattliche 175'000 Franken zu stehen. Dafür erhält man zwar die «Autopilot»-Funktion, den grössten Akku in einem Elektroauto und ein paar optische Verbesserungen. Alleine das Upgrade auf maximale Beschleunigungswerte kostet dabei aber so viel wie ein Kleinwagen.
Ob es Sinn macht, so viel Geld zu investieren, um ein Top-Auto noch eine Spur schneller und ein bisschen hübscher zu machen, darüber lässt sich debattieren.
Von Null auf Ausweisentzug in unter 3 Sekunden
Wer über das nötige Kleingeld verfügt und die Gewissheit braucht, jeden Herausforderer an der Ampel stehen lassen zu können, für den ist Teslas Familienkutsche/Supersportler sogar noch eine vergleichsweise günstige Wahl. Mehr Auto geht kaum.
Bleibt zu bedenken: 0-100 km/h sind in 2,7 Sekunden erreicht. Ausserorts (Tempolimit 80) wäre der Ausweis bei 104 km/h weg - und das dauert bei diesem Auto nicht mal drei Sekunden.
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