SicherheitslückeTeslas lassen sich auf die Gegenspur leiten
dj
2.4.2019
Durch einige manipulierte Strassenmarkierungen kann der Autopilot von Tesla dazu gebracht werden, das Fahrzeug direkt in den Gegenverkehr zu steuern.
Laut Forschern des Keen Security Lab, einer Tochter des chinesischen Tach-Giganten Tencent, hat die Autopilotfunktion von Elektroautohersteller Tesla eine schwerwiegende Sicherheitslücke. Mit nur einigen Markierungen auf der Strasse, konnte der Autopilot aus der Spur gebracht werden.
Zu den Features des Autopilots gehört es, automatisch die Spur zu halten. So können sich Fahrer auf der Autobahn theoretisch etwas entspannen — wobei heutzutage immer noch vorgeschrieben ist, dass sie ein Fahrer ständig auf den Verkehr zu konzentrieren hat.
Sticker sorgen für Spurwechsel
Der Autopilot setzt auf Kameras und Künstliche Intelligenz, um Strassenraum und Verkehr zu erkennen. Doch dieses System lässt sich austricksen. Die Forscher haben dazu auf einer Teststrecke relativ unauffällige Sticker angebracht. Der Autopilot dachte dann, die Fahrspur würde sich verschieben und lenkte das Fahrzeug in diese Richtung.
Im echten Strassenverkehr könnten so Menschen mit bösartigen Absichten Fahrzeuge mit Autopilot dazu bringen, in den Gegenverkehr zu steuern. Alles was dazu benötigt wird, sind einfache Sticker. Je nachdem wie aufmerksam der Fahrer ist, könnte das zu einem fatalen Crash führen.
Daneben haben die Forscher auch noch einige andere Sicherheitslücken bei Tesla aufgedeckt. So liess sich das Fahrsystem hacken und das Fahrzeug über ein GamePad steuern — diese Sicherheitslücke hat Tesla inzwischen geschlossen. Ausserdem gelang es den Forschern, den Scheibenwischer eines Tesla zu aktivieren. Auch hier nutzt das Fahrzeug Kameras um zu erkennen, ob es regnet. Mit einem manipulierten Fernsehbild vor dem Auto liess sich das System relativ leicht täuschen.
Galerie: Wie funktioniert der Autopilot von Tesla?
Der Tesla Model S ist ein spezielles Auto: Nicht nur fährt es voll elektrisch, es ist auch jederzeit mit dem Internet verbunden und verfügt über umfangreiche Sicherheitssysteme, die den Fahrer unterstützen.
Bild: Tesla
Im Auto arbeiten Ultraschallsensoren (gelb), eine Kamera (grün) und ein Radar (blau) zusammen, um die Umgebung des Autos möglichst genau zu erfassen. Das ermöglicht es dem Tesla, fast autonom zu fahren.
Bild: Tesla
Tesla bewirbt seine Limousine mit der «Autopilot»-Funktion, mit der das Auto selbständig die Spur und das Tempo halten kann. Das soll den Fahrer auf langen Autobahnfahrten entlasten.
Bild: Tesla
Andere Verkehrsteilnehmer werden vom Tesla ebenfalls erkannt. Versperrt ein Hindernis den Weg, bremst Model S automatisch ab oder hält gar vollständig an.
Bild: Tesla
Der Fahrer bewacht das Autopilot-System von seinem Sitzplatz aus. Auf dem grossen Bildschirm in der Mittelkonsole ist die Navigation eingeblendet, auf dem Armaturenbrett alle fahr-relevanten Informationen.
Bild: Tesla
So sieht der Fahrer den aktivierten Autopiloten: Auf dem Bildschirm zeigt das Auto an, was es «sieht». Blau ist die Fahrspur nachgezeichnet, der Tempomat ist auf 65 eingestellt, zudem erscheint das vorausfahrende Auto als Silhouette.
Bild: Tesla
Zwölf Sensoren, die rund ums Auto eingebaut sind, vermessen den Abstand zu den nächsten Verkehrsteilnehmern und warnen den Fahrer, wenn Kollisionsgefahr besteht. Im Notfall bremst das Auto selbständig ab oder hält gar an. Hier ist etwas zu nahe am Heck rechts.
Bild: Tesla
So sind die Sensoren gemäss Bedienungsanleitung des Model S verteilt: Rundherum die Ultraschallsensoren, dazu noch nach vorne gerichtete Kamera und Radar.
Bild: Tesla
Mit Hilfe dieser Sensoren können die modernen Tesla-Autos auch selbständig einparkieren. Ultraschall erkennt die Parklücke und schlägt dem Fahrer einen Parkplatz vor.
Bild: Tesla
Wenn der Fahrer den Parkplatz auf dem Bildschirm bestätigt, kann er die Hände vom Lenkrad und die Füsse von den Pedalen nehmen: Der Tesla parkiert dann selbständig seitwärts oder rückwärts ein.
Bild: Tesla
Trotz dieser technischen Sicherheitssysteme verursachte ein Tesla-Fahrer in der Nähe von Zürich einen Verkehrsunfall. Ungebremst fuhr sein Model S in einen Lieferwagen - der Fahrer hatte sich blind darauf verlassen, dass das Auto abbremsen würde.
Bild: Tesla
Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache: Das Model S ist noch kein selbstfahrendes Auto. Vielmehr sollen die Assistenzsysteme den Fahrer unterstützen und ihm - wie im Flugzeug - die monotonen Aufaben abnehmen. Entsprechend vielfältig fallen denn auch die Warnungen in Teslas Benutzerhandbuch aus.
Bild: Tesla
Doch für Tesla hat die Reise erst begonnen: Der Weg zum vollständig selbstfahrenden Auto ist noch weit. Mit dem Zusammenspiel von Hard- und Software ist jedoch der Grundstein gelegt.
Bild: Tesla
Jetzt müssen nur noch die Gesetze entsprechend angepasst und die Gesellschaft für das Thema «Selbstfahrende Autos» sensibilisiert werden. Tesla-Chef Elon Musk sieht in selbstfahrenden Elektroautos die Zukunft der Transportation: Weniger Emissionen - weniger Staus und verkehrsbefreite Innenstädte.
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