Kommetar-KonterEin Professor räumt mit den Wasserstoff-Mythen auf!
GO!
8.12.2023
8:27
Kommentar - Konter “Wasserstoff” - Professor Engelmann stellt sich den YT-Besserwissern
In der Kommentarspalte scheinen sich zahlreiche selbsternannte Wasserstoff-Experten zu tummeln, doch es stellt sich die Frage, wie viel Fachwissen tatsächlich hinter ihren Aussagen steckt. Um Klarheit zu schaffen, hat GO! die fachkundige Einschätzung von Professor Danilo Engelmann von der Berner Fachhochschule eingeholt.
In der Kommentarspalte wird viel über Wasserstoff diskutiert, aber wie viel davon ist wirklich wahr? GO! hat einen Professor nach seiner Meinung gefragt.
Das Wichtigste in Kürze
Mythen über Wasserstoff gibt es zu Hauf.
Besonders auf Social Media tummeln viele sogenannte «Experten».
GO! hat Professor Engelmann mit dem Halbwissen konfrontiert. Er sagt, was stimmt und was nicht.
In der Kommentarspalte scheinen sich zahlreiche selbsternannte Wasserstoff-Experten zu tummeln.
Doch es stellt sich die Frage, wie viel Fachwissen steckt tatsächlich hinter den Aussagen? Um Klarheit zu schaffen, hat GO! die fachkundige Einschätzung von Professor Danilo Engelmann von der Berner Fachhochschule eingeholt.
Vorurteil 1: Schlechterer Wirkungsgrad von Wasserstoff
Ein häufiges Argument gegen Wasserstoff als Antrieb ist der vermeintlich schlechtere Wirkungsgrad im Vergleich zu batterieelektrischen Fahrzeugen.
Professor Engelmann erklärt dazu: «Der Wirkungsgrad wäre am höchsten, wenn man direkt elektrisch lädt, da hier weniger Umwandlungsschritte notwendig sind.
Bei der Verwendung von Wasserstoff müssen wir den Strom zuerst in Wasserstoff umwandeln. Dieser muss gespeichert und anschliessend wieder in elektrischen Strom umgewandelt werden.
Dies führt zwangsläufig zu höheren Verlusten als bei der direkten elektrischen Nutzung.
Dennoch hängt die Wahl des Antriebs auch von den individuellen Anforderungen und Anwendungen ab.
In manchen Fällen, wie bei Landmaschinen oder schweren Nutzfahrzeugen, kann Wasserstoff eine sinnvolle Alternative darstellen.»
Vorurteil 2: Wasserstoff lohnt sich nicht für PKWs
Ein weiterer häufiger Kommentar der GO! Zuschauer lautet, dass Wasserstoffantriebe für Personenkraftwagen nicht wirtschaftlich sind.
Professor Engelmann stimmt dem zu und sagt: «In der Tat sind batterieelektrische Antriebe in vielen Fällen für PKWs die bessere Wahl. Besonders aufgrund der Rekuperation und des üblichen Fahrverhaltens von PKWs ist es hier die bessere Wahl.
Allerdings eröffnet Wasserstoff neue Möglichkeiten in Bereichen. Dort wo lange Laufzeiten und hohe Leistungsanforderungen gefragt sind, wie Landmaschinen oder Schiffen, macht die Energiequelle Sinn.
Es kommt immer auf den spezifischen Anwendungsfall an.»
Vorurteil 3: Lange Wartezeiten an Wasserstoff-Tankstellen
Die Kritik an den Wartezeiten an Wasserstoff-Tankstellen ist ein weiterer häufiger Einwand der GO! Community.
Professor Engelmann kommentiert dies mit den Worten: «Ja, es gibt einige Tankstellen, bei denen längere Wartezeiten auftreten können.
Dies ist jedoch oft auf fehlende Skalierungseffekte zurückzuführen. Mit effizienten Infrastruktursystemen können Tankzeiten verkürzt werden.
Technisch ist es möglich, die Wartezeiten auf das Niveau herkömmlicher Tankstellen zu reduzieren.»
Vorurteil 4: Sicherheitsbedenken bei Wasserstoff
Die Sicherheit bei der Verwendung von Wasserstoff ist ein weiteres Thema, das häufig angesprochen wird.
Professor Engelmann stellt klar: «Ja, es gibt gewisse Sicherheitsrisiken, wenn Wasserstoff unter Druck steht.
Dies gilt jedoch ebenso für andere Antriebsarten. Moderne Wasserstofffahrzeuge sind mit entsprechenden Sicherheitsmechanismen ausgestattet und können im Falle von Unfällen gut gehandhabt werden.
Die Sorge vor Explosionen in Tiefgaragen oder bei Zusammenstössen ist verständlich. Es gibt aber keine Berichte über explodierende Wasserstofffahrzeuge aufgrund von Unfällen.»
GO! freut sich auf weitere Kommentare
Die Diskussion um Wasserstoffantriebe bleibt lebhaft. Viele Vorurteile und Missverständnisse können aber durch fundierte Expertenmeinungen widerlegt werden.
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