«Seifenoper-Effekt» Tom Cruise erklärt dem «Seifenoper-Effekt» den Krieg

dj

6.12.2018

Im Gegensatz zur französischen Polizei konnte Tom Cruise dem «Seifenoper-Effekt» noch nicht entkommen.
Im Gegensatz zur französischen Polizei konnte Tom Cruise dem «Seifenoper-Effekt» noch nicht entkommen.
Keystone

Auf vielen Fernsehern sehen Filme nicht so gut aus wie im Kino. So lässt sich das ändern.

Künstler haben in der Regel genaue Vorstellungen, wie ihr Werk am besten präsentiert werden soll. Zahlreiche Hollywood-Grössen ärgern sich aber über ein auf vielen modernen Fernsehern standardmässig aktives Feature namens Motion Smoothing oder Video Interpolation.

Die Technik soll flüssigere Bilder erzeugen, in dem die angezeigten Bilder pro Sekunde hochgerechnet werden. Vor allem bei Sportübertragungen sorgt das zweifellos für eine bessere Bildqualität.

Bei auf analogem 35-mm-Film mit 24 Bildern pro Sekunde aufgenommen Spielfilmen führt das Hochrechnen allerdings dazu, dass es plötzlich so aussieht, als sei der Blockbuster mit einer schnöden Digitalkamera aufgenommen worden, wie sie bei billigen Fernsehproduktionen verwendet werden. Daher auch der Beiname «soap opera effect», zu deutsch «Seifenoper-Effekt».

Hollywood auf den Barrikaden

Bereits seit Jahren meckern Regisseure öffentlich über das vermeintlich hilfreiche Feature. «Star Wars: The Last Jedi»-Regisseur Rian Johnson sagte etwa in 2017, damit würden Filme wie «flüssiger Durchfall» aussehen. Seine Kollegen Christopher Nolan und Paul Thomas Anderson suchten im September das Gespräch mit TV-Herstellern.

Doch diese Bemühungen scheinen bisher kaum Früchte zu tragen. «Mission: Impossible — Fallout»-Star Tom Cruise und dessen Regisseur Christopher McQuarrie haben sich daher in einem Video auf Twitter direkt an Filmfans gewandt und diesen nahegelegt, das Feature zu deaktivieren:

So geht das Abschalten

Wie von Cruise angesprochen, hat die Technologie bei fast jedem Hersteller einen eigenen Namen. Zum Abschalten muss man sich teils tief durch die Menüs der Fernseher wühlen. Wir zeigen folgend, wie man den «Seifenoper-Effekt» bei grossen TV-Herstellern abschalten kann. Je nach Modell können die genauen Pfade zu der Einstellung jedoch variieren.

  • LG: Bei LG nennt sich die Funktion «TruMotion». Sie findet sich in den Einstellungen des Fernsehers unter «Bild» -> «Einstellungen für den Bildmodus» -> «Bildoptionen». Hier sieht man nun der Eintrag «TruMotion», das dann abgeschaltet werden kann.
  • Sony: Sony taufte das Feature «Motionflow». In den Einstellungen unter «Anzeige» -> «Bild» -> «Motionflow» lässt es sich abschalten
  • Samsung: Hier heisst das Feature «Auto Motion Plus». Abschalten lässt es sich in den Einstellungen unter «Bild» -> «Experteneinstellungen» -> «Auto Motion Plus-Einstellungen».

Mission: Impossible — Fallout: Die Bilder

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