VerschlüsselungUS-Justizminister: Apple stellt Profit über öffentliche Sicherheit
dj
19.5.2020
Der US-Justizminister ist weiter auf Kriegsfuss mit Apple und wirft dem Unternehmen nur gar vor, mehr an Geld als an der öffentlichen Sicherheit interessiert zu sein.
US-Justizminister William Barr hat Apple erneut schwer angegriffen. Grosse Unternehmen wie Apple würden «den Dollar über die öffentliche Sicherheit» stellen. Barr tätigte die Aussage bei einem Pressebriefing über die Ermittlungen zu einem Terroranschlag auf einer Marinebasis in Florida im vergangenen Dezember.
Der bei dem Angriff selbst getötete Attentäter Mohammed Saeed Alshamrani hinterliess zwei Smartphone — ein iPhone 5 und ein iPhone 7. Diese waren per Code gesichert und hatten die standardmässige Verschlüsselung eines Apple iPhones. Deshalb, und weil Alshamrani die Geräte vor seinem Tod noch beschädigte, konnte die US-Bundespolizei FBI zunächst keinen Zugriff auf die Inhalte erlangen.
Barr beklagte sich bereits im Januar über die vermeintlich ausbleibende Kooperation von Apple. Nun sei es dank der «grossartigen Arbeit des FBI» auch ohne Apples Hilfe gelungen, die iPhones zu knacken. Dadurch seien Verbindungen des Attentäter zu al-Qaida aufgedeckt worden. Barr forderte dennoch eine gesetzliche Regelung, die Apple und andere Unternehmen in solchen Situationen zur Kooperation mit den Behörden zwingen soll.
Apple will keine Backdoor einbauen
Apple wies die «falschen Behauptungen über unser Unternehmen» zurück. Als eine «stolze amerikanische Firma» sehe man die Kooperation mit den Behörden als eine Pflicht an. Was Barr allerdings verlange, sei, dass Apple eine Backdoor in seine iPhones einbaue. Doch eine Zugriffsmethode nur für die «guten Jungs» sei technisch unmöglich, so Apple, und würde die Sicherheit aller Nutzer gefährden. Apples Auffassung wird von fast allen Verschlüsselungsexperten geteilt.
Dieser Konflikt wird sich nicht so schnell auflösen. FBI-Chef Christopher Wray sprach von «Glück», dass man die iPhones knacken konnte. Vermutlich half dem FBI, dass es sich um ältere iPhones ohne die neueste Apple-Sicherheitstechnik handelte. Hätte Alshamrani aktuelle iPhones genutzt, wäre es deutlich unwahrscheinlicher, dass dem FBI der Zugriff gelungen wäre.
Fast jeder nutzt heutzutage fürs iPhone-Backup die iCloud. Doch da gibt es einen Haken.
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Die Daten werden auf Servern in den USA gespeichert, auf die Apple vollen Zugriff hat. Auf Anordnung des FBI oder anderer Behörden werden Nutzerdaten herausgerückt. Vor allem Trumps Justizminister William Barr ist gierig auf diese Daten.
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Doch man kann sich schützen, indem man ein iPhone-Backup ausschliesslich auf dem eigenen Rechner durchführt. Nutzer von Windows und älteren macOS-Versionen nutzen dafür iTunes, beim aktuellen macOS findet die Synchronisierung über den Finder statt.
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Beim Verbinden von Computer und Smartphone per Kabel muss auf dem iPhone zunächst der persönliche Code eingegeben werden, um den Zugriff zu gestatten.
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Nun wechselt man in Finder/iTunes bei Backups zu «Erstelle ein Backup aller Daten deines iPhones auf diesem Mac/PC» und setzt den Haken bei «Lokales Backup verschlüsseln».
Nun muss man sich ein Passwort ausdenken. Achtung, vergisst man dieses, ist der Zugriff auf das Backup unwiederbringlich verloren.
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Dennoch sollte man den Haken bei «Passwort im Schlüsselbund sichern» entfernen. Denn dieser Schlüsselbund wird wiederum je nach Einstellung in iCloud gesichert, könnte also über Umwege einen Zugriff auf das eigentlich private Backup ermöglichen.
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Nach Festlegen des Passworts beginnt automatisch das Backup, erkennbar oben am Zeichen neben dem WLAN/Mobilfunk-Symbol.
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Wurde das lokale Backup fertig erstellt, muss das bisherige iCloud-Backup gelöscht werden. Dazu geht man in die Einstellungen des iPhones, berührt dort ganz oben den eigenen Namen und wählt «iCloud» -> «Speicher verwalten» -> «Backups».
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Hier nun das entsprechende iCloud-Backup auswählen und löschen. Die iPhone-Daten sind nun vor dem Zugriff von FBI, CIA, NSA und anderen geschützt.
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