Zum US-Verkaufsstart der Apple Vision Pro am 2. Februar gab es einen Andrang wie schon lange nicht mehr für ein Apple-Produkt. Vor den Apple Stores bildeten sich lange Schlangen wie einst in den ersten Jahren des iPhones und das Gerät war natürlich erstmal ausverkauft. Doch knapp zwei Wochen später scheint die Ernüchterung einzusetzen.
Wie «Cult of Mac» berichtet, gibt offenbar ein ungewöhnlich grosser Teil der Käufer*innen die Apple-Brille wieder zurück. Da die Vision Pro ausschliesslich von Apple direkt verkauft wird, hat auch nur der Tech-Konzern offizielle Zahlen, die es aber freilich nie veröffentlichen wird. Aber anekdotische Beweise zeichnen ein trübes Bild. So gaben in einer Umfrage von «Cult of Mac» auf X 45 Prozent an, die Brille an Apple zurückzugeben.
45 Prozent wären eine für Apple-Produkte nie zuvor gehörte Rate. Denn iPhone oder Mac geniessen branchenführende Kundenzufriedenheit. Doch bei der Vision Pro stören sich die Käufer*innen noch an einigen ziemlich einschränkenden Makeln.
So wird das Gewicht von knapp 600 Gramm als häufiger Rückgabegrund genannt. Damit ist die Vision Pro schwerer als etwa die Meta Quest 3 und hat noch nicht einmal eine integrierte Batterie. Dann halten viele Nutzer*innen die Brille für isolierend, weil sie sich sinnvoll nur alleine verwenden lässt. Und schliesslich gibt es noch kein Einsatzgebiet, bei dem die Vision Pro im Alltagsgebrauch wirklich zwingend erscheinend.
All das steht im Kontrast zum Preis von 3500 Dollar, was selbst für eher gut situierte Menschen eine Menge Geld ist. Apples sehr grosszügige Rücknahmerichtlinien könnten dem Unternehmen nun auf die Füsse fallen. Innert von 14 Tagen lässt sich ein Apple-Produkt, selbst wenn es bereits benutzt wurde, ohne konkreten Anlass gegen eine Erstattung des vollen Kaufpreises zurückgeben. Bei der erwähnten hohen Kundenzufriedenheit für iPhone und Co. war das bisher jedoch kaum von praktischer Bedeutung für Apple.
Nun allerdings werden potenziell Hunderttausende gebrauchte Geräte ihren Weg zurück in die Apple Stores finden und können dann nur noch mit deutlichem Abschlag wieder verkauft werden.
Zudem dürften nicht wenige Apple-Vision-Pro-Käufer*innen von Anfang geplant haben, das Headset innerhalb der Frist wieder zurückzugeben. Dazu gehören sichtlich auch viele der Influencer*innen, die in den Tagen nach dem Verkaufsstart den Hype bedienen wollten und ein YouTube-Video nach dem anderen über die Vision Pro herausgehauen haben.