Auch SMS und KontakteFacebook-Nutzer: Vier Schritte zum Schutz Ihrer Daten
dpa/AP/pal
26.3.2018
Welche Daten sammelt Facebook von seinen Nutzern - und an wen gibt es diese weiter? Kaum ein Nutzer weiss darüber so richtig Bescheid. Der aktuelle Datenskandal ist ein guter Anlass, sich damit gründlich auseinanderzusetzen - und zu handeln.
Wer ein Facebook-Konto nutzt, teilt Daten mit dem Netzwerk und dessen Partnern. Was Nutzer einschränken können, ist zumindest der Umfang der geteilten Daten. Wer künftig lieber ohne das Netzwerk auskommen möchte, kann sein Konto auch stilllegen. Die wichtigsten Fragen und Antworten:
1. Was kann ich tun, damit weniger Daten von mir weitergegeben werden?
Ein Weg für weniger Datenabfluss an Dritte ist der Verzicht auf die Nutzung von Apps und das Abschalten der App-Plattform. Diese Anwendungen von Drittanbietern haben teils umfangreichen Zugriff auf Informationen eines Nutzers. Was mit den gesammelten Daten aus Freundesliste, Vorlieben und persönlichen Angaben geschieht, ist in der
Facebook-Datenrichtlinie geregelt. Eine Garantie, dass dies auch eingehalten wird, gibt es nicht.
Was wohl die Wenigsten wissen: Man muss selbst keine Apps nutzen, um über diese Anwendungen seine persönlichen Daten an Dritte weiterzugeben. Es reicht schon, wenn ein Facebook-Freund an einer harmlos wirkenden Umfrage wie «Welcher Schlumpf bist du?» oder «Was ist deine Lieblingsfarbe?» teilnimmt. Denn bei der Nutzung dieser Apps erhalten deren Ersteller weitreichenden Zugriff auf das eigenene Profil und teils auch auf die Freundesliste und Profilinformationen von Freunden.
2. Wo kann ich mir einen Überblick verschaffen, mit wem meine Daten geteilt werden?
Für einen Überblick über genutzte Apps und den Daten, die sie aus dem eigenen Facebook-Profil ziehen, genügt ein Klick in die Einstellungen und hier auf den Unterpunkt «Apps». Nutzer der Smartphone-App schauen in die «Kontoeinstellungen» und hier unter «Apps». Hier sind Facebook-Apps gelistet, bei denen Nutzer aktiv angemeldet sind. Hier lässt sich auch die komplette App-Plattform für das eigene Profil deaktivieren. Wer sich für diesen Schritt entscheidet, kann künftig keine Facebook-Spiele oder andere kleinere Programme mehr nutzen. Im Gegenzug wird aber auch eine Möglichkeit geschlossen, Informationen auszulesen.
Wer weiter Facebook-Apps und -Spiele nutzen möchte, kann deren
Berechtigungen anpassen. Das geht in den Einstellungen unter «Apps» und dort per Klick auf das jeweilige Programm in der Liste. Hier können Nutzer sehen und teils auch einstellen, welche Informationen eine App abgreifen darf. Und die auch Berechtigungen der von anderen Nutzern verwendeten Apps lassen sich beschränken: Dazu klickt man in den
App-Einstellungen auf «Von anderen Nutzern verwendete Apps» und entfernt alle möglicherweise gesetzten Häkchen. Wichtig: nach der Auswahl auf «Speichern» klicken.
3. Wo erfahre ich, was Facebook alles über mich weiss?
Ein Blick in das eigene Archiv reicht dafür aus. Das geht über die Einstellungen. Dort ist unterhalb der allgemeinen Kontoeinstellungen ein unscheinbarer Link namens «Lade eine Kopie deiner Facebook-Daten herunter». Wer ihn anklickt, wird auf eine neue Seite geleitet, auf der die Zusammenstellung des persönlichen Facebook-Archivs eingeleitet werden kann. Nach Eingabe des Passworts landet wenige Minuten später ein Download-Link im Posteingang der bei Facebook hinterlegten E-Mail-Adresse.
Lädt man sein persönliches Archiv später herunter, sind darin unter anderem alle gegenüber Facebook gemachten Angaben zu sehen, aber auch alle Chats mit Freunden und Bekannten, Veranstaltungen und Vorlieben. Auch die zu Werbezwecken gesammelten Interessen sind gelistet. Die Dateien in dem heruntergeladenen Archiv können mit einem beliebigen Browser (Egde, Chrome oder Firefox) angesehen werden.
Auch alle Anrufe und SMS auf dem Smartphone erfasst
Nutzer von Android-Smartphones werden in ihrem persönlichen Archiv zudem feststellen, dass Facebook auch Ein- und Abgehende Telefonanrufe gespeicherte Kontakte und Textnachrichten erfasst hat, wie beispielsweise Ars Technica berichtet. iPhone-Besitzer sind davon nicht betroffen, weil Apple fremden Apps diese Zugriffe auf ihren Smartphones nicht freigibt.
a historical record of every single contact on my phone, including ones I no longer have pic.twitter.com/XfiRX6qgHl
Soll das digitale Leben lieber ohne Facebook weitergehen, gibt es in den Einstellungen unter «Konto verwalten» die Möglichkeit, das Konto zu deaktiveren. Dabei wird das Konto allerdings nicht gelöscht, sondern nur stillgelegt. Sämtliche Daten, Beiträge und Chats bleiben auf den Facebook-Servern erhalten. Wer sich nach der Deaktivierung wieder anmeldet, kann Facebook wie gewohnt weiter nutzen. Diese Option ist also eher für eine selbst verordnete Auszeit nützlich.
Dauerhaft löschen können Facebooknutzer ihr Konto nur über einen kleinen Umweg. Dazu klicken sie auf das Fragezeichen-Symbol und tippen «Konto löschen» in das Suchfeld ein. In der folgenden Mitteilung folgt ein Klick auf «teile es uns mit». Wer diesem Dialog weiter folgt, beantragt bei Facebook die dauerhafte Löschung des Kontos ohne Möglichkeit der Wiederherstellung. Bis alle Daten gelöscht werden, können hier laut Facebook bis zu 90 Tage vergehen. Einige Daten bleiben auch weiterhin erhalten, etwa Chatnachrichten.
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