Updates verfügbar Weitere Sicherheitslücken in Prozessoren von Intel


dj

11.3.2020

Bei Intel-Chips gibt es wieder Sicherheitslücken.
Bei Intel-Chips gibt es wieder Sicherheitslücken.
Keystone

Eine seit über einem Jahr bestehende Sicherheitslücke bei Intel-Prozessoren wurde nun bekannt gegeben. Damit sollte Zeit für Updates gewonnen worden.

In Prozessoren von Intel sind weitere Sicherheitslücken entdeckt worden, über die Angreifer Daten wie Passwörter auslesen können. Es gehe um eine ähnliche Schwachstelle in der Chip-Architektur wie bei den vor gut zwei Jahren bekannt gewordenen Angriffsszenarien «Spectre» und «Meltdown», sagte IT-Forscher Bogdan Botezatu von der Sicherheitsoftware-Firma Bitdefender der Deutschen Presse-Agentur. Aber die Massnahmen gegen «Spectre» und «Meltdown» seien bei der neuen Sicherheitslücke wirkungslos.

Intel sei bereits im April vergangenen Jahres auf eine Schwachstelle in den speziellen Sicherheitselementen der Prozessoren für besonders wertvolle Daten hingewiesen worden, berichteten unterdessen Forscher der KU Löwen am Dienstag. Man habe ein ungewöhnliche langes Stillschweigen vereinbart, damit der Chipkonzern Gegenmassnahmen ergreifen konnte. Endanwender seien auf der sicheren Seite, wenn ihre Prozessoren mit den empfohlenen Software-Updates liefen, betonten sie. Allerdings sei die Software für die Sicherheitselemente dadurch zum Teil deutlich langsamer geworden.

Besonders gefährlich in Rechenzentren

Bei der neuen Sicherheitslücke, die den Namen LVI-LFB bekam (für Load Value Injection in the Line Fill Buffers), sind die Prozessoren anfällig für Attacken mit bestimmten Datensätzen, erklärte Bitdefender. Dadurch könnten die Angreifer die Kontrolle über Puffer-Bereiche der Chips übernehmen und Informationen auslesen.

Besonders gefährlich sei die Lücke in Rechenzentren, weil dort Daten verschiedenster Nutzer in einem Prozessor auftauchen könnten. Prozessoren des Intel-Rivalen AMD seien von dieser Schwachstelle nach Erkenntnissen von Bitdefender nicht betroffen, weil sie etwas anders aufgebaut seien, sagte Botezatu.

Die Schwachstellen entstanden dadurch, dass die Entwickler der Prozessoren versuchen, mit Mehrkern-Architekturen und anderen technologischen kniffen die Leistung der Chips zu erhöhen.

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