Produkt-Labels erkennenWelche Infos beim Gerätekauf helfen
dpa/dj
28.4.2018
Wer ein neues Elektrogerät sucht, findet auf der Verpackung und am Gerät selbst zahllose Labels. Wichtig sind nur einige von ihnen, da sie Auskunft geben über Stromverbrauch oder Umweltfreundlichkeit. Aber nicht jedes Gerät hält, was die Label versprechen.
Elektrogeräte können im Laufe ihrer meist jahrelangen Nutzung richtig teuer werden, wenn der Verbrauch höher ist als gedacht. Allein beim Fernseher summieren sich täglich vier Stunden Betrieb auf knapp 1500 Betriebsstunden im Jahr.
Die können einige hundert Franken kosten, wenn die Flimmerkiste viel Strom verbraucht. Schon allein deshalb lohnt sich vor dem Kauf ein Blick auf aussagekräftige Kennzeichnungen wie das EU-Energielabel.
CE-Kennzeichen für Sicherheit
Verpflichtend muss jedes elektronische Produkt die CE-Kennzeichnung tragen. Damit versichert der Hersteller, dass sein Produkt den massgeblichen EU-Richtlinien entspricht. «Bei Elektrogeräten betrifft das in der Regel die Produktsicherheit, die elektromagnetische Verträglichkeit und die Vermeidung bestimmter verbotener Stoffe», erklärt ein Sprecher des Zentralverbandes Elektrotechnik und Elektroindustrie (ZVEI). Um ein Qualitätssiegel handelt es sich also nicht, sondern um die Voraussetzung für den Betrieb in Europa. Ob der Hersteller das CE-Zeichen zu Recht aufgedruckt hat, prüfen die Behörden stichprobenartig.
Nicht verpflichtend, aber oft anzutreffen ist das Siegel Geprüfte Sicherheit (GS). Es bestätigt durch ein unabhängiges Prüfinstitut, dass das Gerät den Anforderungen des deutschen Produktsicherheitsgesetzes (Paragraf 21) entspricht, also dass bei normaler Nutzung keine Gefahr von dem Gerät ausgeht. Es sagt nichts über Haltbarkeit oder Umweltaspekte aus.
Nicht verpflichtend, aber oft anzutreffen ist das Siegel Geprüfte Sicherheit (GS). Es bestätigt durch ein unabhängiges Prüfinstitut, dass das Gerät den Anforderungen des deutschen Produktsicherheitsgesetzes (Paragraf 21) entspricht, also dass bei normaler Nutzung keine Gefahr von dem Gerät ausgeht. Es sagt nichts über Haltbarkeit oder Umweltaspekte aus.
EU-Energielabel für Umweltschutz
Aussagekräftiger ist das EU-Energielabel mit bunten Balken und Informationen wie dem jährlichen Energieverbrauch in Kilowattstunden. Die Europäische Union hat die Energieverbrauchskennzeichnung vorgeschrieben und ausgedehnt: Bei Fernsehern, Kühlschränken, Lampen, Staubsaugern und sogar Autoreifen soll das Label beim Vergleichen helfen. Dabei steht der Buchstabe A für einen verhältnismässig niedrigen Energieverbrauch, G für einen hohen. Laut einer
Studie des deutschen Umweltbundesamtes hatte das EU-Energielabel schon 2014 mit den höchsten Einfluss auf die Kaufentscheidung von Verbrauchern.
Für die Tests selbst sind die Unternehmen zuständig. Der Industrieverband sieht das EU-Energielabel als massgeblich für Unternehmen wie Kunden an: «Mit Hilfe von Piktogrammen und auf Basis standardisierter Tests und Vergleichswerte kann sich der Verbraucher einen guten Überblick über die auf den Labels angegebenen Aspekte verschaffen», heisst es beim Verband ZVEI.
Labor entspricht oft nicht Realität
Verbraucherschützer kritisieren aber, dass die Laborergebnisse häufig von den Messergebnissen im Alltag abweichen. Differenziert sieht das auch Georg Abel vom Verein «Die Verbraucher Initiative», die die Infoseite
Label-online.de betreibt: «Das EU-Energielabel ist eine gute Informationsquelle, aber andere Label geben Aufschluss zu Fragen wie der Umweltverträglichkeit oder der Herstellung und haben ebenfalls ihre Berechtigung».
Ein Logo, das sich häufig auf den Verpackungen von Monitoren und seltener von Smartphones und Computern findet, ist das TCO-Siegel. Inhaber ist der schwedische Gewerkschaftsverband für Angestellte (TCO). Das TCO-Logo geniesst einen guten Ruf als Siegel für niedrigen Energieverbrauch, umweltschonenden Einsatz der Materialien, Recycling sowie die Einhaltung sozialer Kriterien bei der Herstellung.
Verbreitet ist auch der Energy Star der US-Umweltbehörde EPA, der etwa Stand-by-Schaltungen bei Bürogeräten wie Computern nach einer gewissen Zeit der Inaktivität fordert.
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