Studie zeigt Weltweit fast vier mal so viele Menschen online wie 2005

dpa/dj

5.11.2019

Günstige Smartphones haben den Internet-Zugang für weite Teile der Weltbevölkerung möglich gemacht.
Günstige Smartphones haben den Internet-Zugang für weite Teile der Weltbevölkerung möglich gemacht.
Getty Images

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist inzwischen online. Auch im Netz klafft aber noch ein Geschlechtergraben.

Weltweit sind 4,1 Milliarden Menschen online, fast 54 Prozent der Weltbevölkerung. Die Zahl steige jedes Jahr und habe sich seit 2005 fast vervierfacht, berichtete die Internationale Fernmeldeunion (ITU) am Dienstag in Genf. Die UN-Organisation befasst sich mit allen Fragen der Telekommunkation. Weltweit waren in diesem Jahr gut 48 Prozent der Frauen und gut 58 Prozent der Männer online.

Je entwickelter die Region, desto höher ist der Anteil der Internetnutzer. In den ärmsten Länder der Welt seien im Durchschnitt nur zwei von zehn Einwohnern online. Zum Vergleich: In Industrieländern sind es fast 88 Prozent, und damit sei die Sättigung praktisch erreicht, so die ITU. Daten zu einzelnen Ländern veröffentlichte die ITU nicht.

Frauen benachteiligt

Während der Graben zwischen der Zahl der Männer und der Frauen, die das Internet nutzen, etwa in Europa schrumpft — zwischen 2013 und 2019 von 9,4 auf 5,3 Prozent, wächst er anderswo. Das liege daran, dass in Afrika, Asien und den arabischen Staaten mehr Männer Anschluss an das Internet bekommen. 2013 waren in den am wenigsten entwickelten Ländern 29,9 Prozent weniger Frauen als Männer online. In diesem Jahr waren es 42,8 Prozent weniger.

Frauen seien benachteiligt, weil sie oft in ländlichen Regionen leben, weil sie öfter nicht lesen und schreiben könnten und weniger oft in die Schule gingen, meinte Susan Teltscher, bei der ITU für Kapazitätsausbau zuständig. «Die Folgen sind schwerwiegend: Sie sind von der zunehmend digitalisierten Welt abgeschnitten, sie können die vielen Applikationen nicht nutzen, die ihr Leben erleichtern könnten, in Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Behördendiensten.»

Die ITU rief Regierungen in aller Welt auf, mehr zu investieren, um die Menschen fit zu machen für das digitale Zeitalter. In 40 von 84 befragten Ländern habe weniger als die Hälfte der Bevölkerung Grundfertigkeiten gehabt, etwa, wie man E-Mails mit Anhang verschickt.

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