Verschiedene Initiativen Wie die SBB «mehr Mensch dank AI» fördern will

Martin Abgottspon

4.7.2024

Bei der SBB wird schon seit geraumer Zeit auf KI gesetzt.
Bei der SBB wird schon seit geraumer Zeit auf KI gesetzt.
Keystone

Mit einem neuen Markeneintrag macht die SBB klar, dass sie auf künstliche Intelligenz setzt. Der Mensch soll dabei immer im Zentrum stehen, egal ob es sich um Chancen oder Risiken handelt.

Martin Abgottspon

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  • Die SBB haben die Marke «SBB – mehr Mensch dank AI» eingetragen, um ihre umfassende Nutzung von künstlicher Intelligenz zu reflektieren und zukünftige Optionen offenzuhalten.
  • KI steigert die Effizienz im Bahnverkehr, birgt aber auch das Risiko von Arbeitsplatzverlusten. Für die SBB könnten theoretisch 700 Arbeitsplätze betroffen sein.
  • Die Marke umfasst überraschend auch Spielzeug, Sportartikel, Christbaumschmuck und Werbung, was auf mögliche zukünftige Werbestrategien der SBB hindeutet.

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben im Juni eine neue Marke registriert: «SBB – mehr Mensch dank AI». Dieser Schritt steht im Einklang mit der umfassenden Einführung von künstlicher Intelligenz (KI) durch den Konzernchef Vincent Ducrot. Die Automatisierung spielt bereits eine zentrale Rolle im heutigen Bahnverkehr und ermöglicht den dichten Takt der Züge, der ohne solche Technologien nicht realisierbar wäre.

Ein Sprecher der SBB betonte gegenüber der Handelszeitung: «Die Entwicklung geht laufend weiter.» Die Eintragung der Marke sei «vorsorglich», um alle zukünftigen Möglichkeiten offenzuhalten. «Man weiss auch nie, was die Zukunft bringt», fügte er hinzu.

SBB-Chef Vincent Ducrot hat das KI-Zeitalter bei der SBB längst eingeläutet.
SBB-Chef Vincent Ducrot hat das KI-Zeitalter bei der SBB längst eingeläutet.
Keystone

KI als Chance und Herausforderung

Während KI die Effizienz erheblich steigert, ist sie auch umstritten. Insbesondere wird befürchtet, dass sie Arbeitsplätze gefährdet. Eine Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) prognostiziert einen weltweiten Rückgang der Arbeitsplätze um zwei Prozent, besonders betroffen seien Büroangestellte. Für die SBB, die Ende 2023 rund 35'000 Mitarbeitende beschäftigen, könnte dies rechnerisch 700 Arbeitsplätze betreffen.

Aus dem Büro von Vincent Ducrot heisst es hingegen: «Im Zentrum der AI-Anwendungen stehen für die SBB immer der Mensch und der Nutzen für die Kundinnen und Kunden.»

Unerwartete Markenkategorien

Interessanterweise umfasst der Markeneintrag auch Bereiche wie Spielzeug, Sportartikel, Christbaumschmuck und Werbung. Dies lässt Raum für Spekulationen über die tatsächlichen Pläne der SBB mit der neuen Marke.

Eine mögliche Erklärung könnte in der Werbung liegen: Spots und Plakate, die die Marke und ihre KI-Initiativen kommunizieren, passen am ehesten zur erklärten Absicht, den Menschen und den Kundennutzen in den Vordergrund zu stellen.