Clever putzenWie sinnvoll ist die smarte Zahnbürste?
dpa/dj
12.5.2020
Smarte Zahnbürsten sollen die Putztechnik verbessern helfen und zum Putzen motivieren. Können sie diese Versprechen einlösen?
Mindestens zwei Mal täglich zwei Minuten, dazu am besten Interdentalbürstchen oder Zahnseide und eine fluoridhaltige Zahnpasta – gesunde Mundhygiene kann ganz schön anstrengend sein.
Schuld sind die vielen Zahnoberflächen und Stellen, die dabei schwer erreichbar sind. Smarte Zahnbürsten setzen genau dort an. Sie sollen das Putzen erleichtern und die Technik verbessern.
Dass momentan einige Firmen smarte Zahnbürsten auf den Markt bringen, könne viel mit Marketing und Imageverbesserung zu tun haben, weniger mit echter Nachfrage, sagt Dirk Kropp, Geschäftsführer der Initiative Prodente. Denn die schlauen Putzhelfer sind noch ziemlich teuer und kosten teils über hundert oder mehrere hundert Franken.
Die Themen jedoch, die von den Herstellern derzeit angesprochen werden, seien die richtigen, findet Dietmar Oesterreich. Beispielsweise übten die meisten Menschen während des Zähneputzens zu viel Druck aus, so der Vizepräsident der deutschen Bundeszahnärztekammer.
Zu viel Druck putzt Zahnfleisch weg
«Bei zu viel Druck besteht die Gefahr, dass man das Zahnfleisch wegputzt», erklärt Christof Dörfer, Direktor der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie in Kiel. Bereits jetzt gibt es Modelle, die etwa via LED-Anzeige vermitteln: «Bitte weniger fest». Neuere Bürsten leuchten grün bei idealen Bedingungen. Denn auch zu wenig Druck verschlechtert das Putzergebnis.
Natürlich muss eine Zahnbürste erst einmal von sich aus gut reinigen. Hier zeigen Studien, dass Zahnbürsten mit rundem, oszillierendem Kopf besser abschneiden, so Dörfer. Auch Systematik und Putztechnik sind wichtig, werden aber oft vernachlässigt. Oesterreich rät deshalb, die Mundhygiene zu ritualisieren, also etwa rechts aussen oben anzufangen und links unten innen zu enden – Zahn für Zahn.
Die Bürste kennt ihre Position im Mund
Beim systematischen Putzen können intelligente Bürsten helfen. Das Versprechen: Bürste und die verbundene App erkennen die Position im Mund und prüfen, ob alle Sektoren gleichmässig behandelt werden oder liefern in Echtzeit eine Rückmeldung zum Putzergebnis.
«Wenn die Bürste einen führt oder visualisiert, wo man ist, könnte das sinnvoll sein», urteilt Dörfer. Wichtig sei ein Feedback, damit man dort ansetzt, wo die Reinigung besonders wichtig ist – und das systematisch im gesamten Kiefer. Allerdings sei noch nicht bekannt, ob beides zuverlässig funktioniert, schränkt Oesterreich ein.
Derzeit gibt es noch keine unabhängigen wissenschaftlichen Untersuchungen. Dennoch: «Wenn man während des Putzens korrigiert wird, und dadurch auch einen Lerneffekt hat, ist das aus zahnmedizinischer Sicht attraktiv», meint Dirk Kropp.
Der Faktor Zeit beeinflusst das Ergebnis
Ein gutes Ergebnis hängt auch von der Putzdauer ab. Nicht umsonst signalisieren schon einfachste elektrische Bürsten, wann zwei Minuten um sind oder geben alle 30 Sekunden einen Impuls zum Wechsel des Bereichs. Andererseits ist die Putzdauer individuell, so Kropp. «Wenn die Zahnstellung ungewöhnlich oder die Motorik nicht so gut ist, kann es sinnvoll sein, länger zu putzen.»
Ideal fände Kropp ein System, das in Echtzeit erkennt, ob der geputzte Bereich schon sauber ist. Genau das versprechen bereits einige Hersteller: Ihre Bürsten sollen über einen optischen Sensor den Biofilm erkennen und warnen, wenn er noch nicht entfernt wurde.
Der psychologische Aspekt spielt eine grosse Rolle. «Wer affin ist gegenüber Apps oder Technik, wird das häufiger nutzen», ist Oesterreich überzeugt. Das könne die Motivation erhöhen, meint Kropp, müsse aber trotz aller Technik einfach bleiben. Für Kinder könne eine solche Bürste gut geeignet sein, um den Spass am Putzen zu erhöhen. Ältere Personen oder Menschen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten könnten ebenfalls davon profitieren.
Updates und Datenschutz beachten
Kommt eine App ins Spiel, wie es bei den smarten Geräten der Fall ist, sollten sich Nutzerinnen und Nutzer über regelmässige Updates und ihre Daten Gedanken machen, rät Kropp.
Was die Datenspeicherung angeht, sei zunächst einmal Vertrauen gefragt, sind sich die Experten einig. «Auf jeden Fall kritisch die Datenschutzbestimmungen durchlesen», mahnt Oesterreich – und prüfen, wo die erhobenen Daten gespeichert werden und wer sie in welcher Form nutzen kann oder darf.
Ein altes Smartphone lässt sich noch als Überwachungskamera weiterverwenden.
Bild: iStock
Helfen tut dabei die App Alfred, die man sowohl auf dem Smartphone, das als Kamera dienen soll, als auch auf jenem, das als Anzeigegerät dienen soll, installiert.
Bild: dj
Mittels des Google-Accounts werden die beiden Geräte verbunden, weshalb man sich hier mit seinen Daten einloggen muss.
Bild: dj
Dann muss man das Kamera-Smartphone so positionieren, dass es den zu überwachenden Bereich im Blick hat. Dabei sollte das Gerät natürlich auch am Strom gelassen werden, wenn man es auf eine dauerhafte Überwachung abgesehen hat. Das Fadenkreuz unten in der Mitte schaltet übrigens den Bewegungsmelder an und aus.
Bild: dj
Dann wechselt man zum zweiten Smartphone, das als Anzeigegerät dient.
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Direkt auf der Startseite sieht man dann die verbundenen Kameras.
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Durch Auswahl einer Kamera bekommt man ein Live-Bild.
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Hat man den Bewegungsmelder aktiviert, schickt Alfred eine Benachrichtigung, wenn sich etwas tut.
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Dann kann man durch den rechten Button eine Videoaufnahme starten.
Bild: dj
Drückt man das Mikrofon-Symbol, kann man über das Überwachungs-Smartphone aus der Ferne Sound abgeben und so versuchen, Einbrecher zu verscheuchen.
Bild: dj
Will man die Überwachungsbilder in HD ansehen oder längere Aufnahmen machen, ist ein kostenpflichtiges Abo erforderlich.
Bild: dj
Statt auf einem zweiten Smartphone kann man die Überwachungsbilder ersatzweise auch im Browser, unter alfred.camera/webapp ansehen.
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