Dogecoin fliegt zum Mond Wilde Achterbahnfahrt bei Kryptowährungen

dj

19.4.2021

Dogecoin steigt und steigt.
Dogecoin steigt und steigt.
Getty Images

Allzeithochs, tiefe Abstürze und dann auch noch der Dogecoin: Die Kryptowährungen durchlaufen mal wieder eine wilde Zeit.

dj

19.4.2021

Die Rekordjagd von Kryptowährungen fand am Wochenende ein vorläufiges Ende. Der Bitcoin gab am Sonntag zeitweise um mehr als 15 Prozent nach und notierte bei Preisen unter 52’000 Dollar. Im Vergleich zum am Mittwoch erreichten Allzeithoch von rund 65’000 Dollar zeigte sich sogar ein Minus von knapp 20 Prozent.

Inzwischen zeigt sich wie so oft schon wieder eine leichte Erholung, der Bitcoin stieg am Sonntagabend auf rund 56’000 Dollar. Damit ging eine der ereignisreichsten Woche in der Geschichte von Kryptowährungen zu Ende. In sie fiel der Börsengang der grössten US-Kryptobörse Coinbase und der schier unglaubliche Aufstieg von Dogecoin.

Mehr wert als die UBS

Dogecoin war erst Anfang Februar gross in den Schlagzeilen. Damals erreichte die Währung ein Dollarwert von 8 Cent und damit eine Marktkapitalisierung von rund 10 Milliarden Dollar. Kaum jemand konnte sich erklären, warum eine Scherzwährung ohne nachvollziehbare Einsatzmöglichkeit so viel wert sein soll.

Heute stieg der Dogecoin wie schon am Freitag über 40 Cent und hatte damit eine Marktkapitalisierung von über 52 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Die UBS hat einen Marktwert von 54 Milliarden Dollar, Swisscom von 26 Milliarden. Das kann doch nur eine gigantische Blase sein, oder?



Kein Zweck erkennbar

Dogecoin wurde 2013 erschaffen, explizit als Parodie auf andere Kryptowährungen. Der gesamten Branche wird ja bereits von Anfang an vorgeworfen, im Grunde nichts weiter als ein raffiniertes Schneeballsystem zu sein. Aber die meisten andere Kryptowährungen haben zumindest theoretisch ein Zweck.

Der Vorrat an Bitcoin etwa ist auf alle Ewigkeit begrenzt, er kann daher als Wertspeicheralternative zu Gold dienen. Die zweitgrösste Kryptowährung Ethereum ermöglicht das Ausführen von Smart Contracts auf seiner Blockchain, ein genuin nützliches Feature. Dogecoin hingegen hat keinerlei Beschränkungen seiner Geldmenge, sie kann immer weiter wachsen.

Elon Musk ist schuld

Und so gibt es, ähnlich wie bei GameStop-Hype Anfang des Jahres, keinen rationalen Grund für Dogecoins Wertanstieg. Treibende Kraft war aber zweifellos der Twitter-Powernutzer Elon Musk, der nebenberuflich Tesla- und SpaceX-Chef ist. Ein beträchtlicher Teil seines Twitter-Feeds der vergangenen Monate besteht aus diversen Memes, in denen er sich Dogecoin wahlweise auf den Mond oder den Mars wünscht.

«To the moon» ist der Leitspruch all jener, die an den rasanten Kursanstieg einer Aktie oder Kryptowährung glauben. Viele Dogecoin-Investoren hoffen offenbar, noch im richtigen Moment abspringen zu können, bevor die Blase platzt und so gross Kasse machen zu können. Anderen ist aber selbst das  egal. Ihr Verhältnis zu Geld ist nihilistisch, eine Investition in Dogecoin sehen sie einfach als Möglichkeit, in einer Gemeinschaft den Meme-Lifestyle auszuleben.