Behörden sind «not amused» Britischer Youtuber kandidiert für die Parlamentswahl

alu

13.6.2024

Niko Omilana hat sich bereits auf YouTube einen Namen gemacht – nun will er auch in der Politik für Aufsehen sorgen.
Niko Omilana hat sich bereits auf YouTube einen Namen gemacht – nun will er auch in der Politik für Aufsehen sorgen.
Bild: IMAGO/PA Images

Niko Omilana, einer der bekanntesten Youtuber Grossbritanniens, kandidiert für die Parlamentswahl in Grossbritannien am 4. Juli. Jetzt untersucht die Polizei, ob die Kandidatur legitim ist.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der britische Youtuber Niko Omilana kandidiert für die Parlamentswahlen in Grossbritannien am 4. Juli.
  • Bereits 2021 nahm er als einer von 20 Kandidat*innen bei den Bürgermeisterwahlen in London teil und platzierte sich auf dem fünften Rang.
  • Da Omilana in elf verschiedenen Wahlkreisen kandidiert hat, und dies untersagt ist, hat sich die Polizei eingeschaltet.

In einem auf X veröffentlichten Video kündigte Niko Omilana an, sich in verschiedenen lokalen Wahlkreisen in Grossbritannien für die Abstimmung registriert zu haben. Er wolle dem System Krieg erklären und habe deshalb auch im Wahlkreis des amtierenden Premierministers, Rishi Sunak, kandidiert.

Im Clip sagt der 26-Jährige, dass «die Leute im Amt genug Schaden angerichtet» hätten und er Sunak «für immer aus der politischen Landschaft verdrängen» wolle.

Am Schluss wendet sich Omilana direkt an seine Follower*innen: «Junge Leute werden in diesem Land nicht ernst genommen. Gemeinsam können wir beweisen, wie stark wir sind. Registriert euch jetzt und geht wählen.»

Nicht zum ersten Mal Kandidat bei einer Abstimmung

Wie einflussreich der Youtuber sein kann, bewies er bei den Bürgermeisterwahlen von London im Jahr 2021. Damals lancierte Niko Omilana ebenfalls eine Online-Kampagne und erreichte am Ende fast 50'000 Stimmen.

Dem Wahl-Sieger und späteren Bürgermeister, Sadiq Khan, konnte der als Parteilose angetretene Omilana nicht das Wasser reichen. Dennoch platzierte er sich unter den 20 Kandidatinnen und Kandidaten auf dem fünften Rang.

Polizei schaltet sich ein

Auf die neueste Kampagne des Youtubers wurde auch die Polizei aufmerksam – und ist nicht wirklich amused. Wie die BBC berichtet, meldeten insgesamt elf Wahlkreise im ganzen Königreich, dass Kandidaturen im Namen Omilanas eingereicht wurden. 

Das ist den Behörden ein Dorn im Auge, denn in mehreren Wahlkreisen zu kandidieren ist verboten. Ausserdem sei unklar, ob es sich in allen Fällen um die gleiche Person handelt oder mehrere Personen eine Namensänderung vollzogen haben. Bei einer Kandidatur falsche Informationen anzugeben, sei ein Vergehen, wie die Wahl-Kommission der BBC weiter erklärte.

Der Youtuber erlangte mit verschiedenen Prank-Videos Bekanntheit und hat auf der Video-Plattform mittlerweile 7,5 Millionen Follower*innen.


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