Schauspieler glaubt an Geister Chris Pine: «Plötzlich stand eine Frau mit brennenden Haaren im Zimmer»

Von Manuel Kellerhals

30.3.2023

Chris Pine kennt unheimliche Wesen aus dem Jenseits nicht nur aus seinem neuen Film «Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves». Der Schauspieler spricht mit blue News über Geister, Musik und Star Trek. 

Von Manuel Kellerhals

30.3.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Chris Pine spielt die Hauptrolle in dem neuen Film «Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves».
  • Der «Star Trek»-Star spielt den Barden Edgin.
  • blue News traf den Schauspieler in Berlin vor der Premiere des Fantasy-Filmes. 

Im ersten Stock vom Hotel Adlon-Kepinski in Berlin herrscht reger Betrieb. Der Cast von «Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves» ist in der deutschen Hauptstadt, um ihren Film vorzustellen. Journalist*innen, Manager*innen und Security-Leute eilen durch die Gänge. Alles ist streng durchgetaktet.

Hollywood-Star Chris Pine lässt sich aber von dem Wirbel um sich und seine Kollegen nicht aus der Ruhe bringen. Der Schauspieler betritt das Zimmer mit einem Tee in der Hand und grüsst freundlich. Viel Zeit für Freundlichkeiten bleibt in Berlin aber nicht, Pine muss danach zum Stylisten für die «Dungeons & Dragons»-Premiere am Abend. Und so startet das Interview gleich, nachdem er am Tisch sitzt. 

Dein neuer Film basiert auf dem gleichnamigen Spiel. Weisst du noch, als du das erste Mal von «Dungeons and Dragons» gehört hast?

Das war, als ich noch ein Kind war. Damals habe ich mich aber nicht wirklich dafür interessiert. Ich war eine Niete, wenn es um Brettspiele ging und habe mich mehr für Sport interessiert. Mein Neffe hat mir «D&D» aber vor einiger Zeit näher gebracht. Er liebt das Spiel, schreibt seine eigenen Kampagnen und malt sogar seine eigenen Karten. Ich habe ihm dann zugeschaut, wie er spielte und es hat mich umgehauen, wie kreativ es war. Das Zusammenspiel und die Improvisation sind faszinierend.

Wie hat das deine Entscheidung beeinflusst, in dem Film mitzuspielen?

Es gab mir einen Einblick in die Kraft, die ein Film in dieser Welt haben könnte. Das schönste Kompliment, das ich von «D&D»-Fans bisher bekommen habe, ist, dass der Film das Gefühl einfängt, das Spiel zu spielen. Das ist genau das, was wir erreichen wollen, deshalb macht es mich sehr glücklich. Kreativität, Improvisation, Spass, Zusammenhalt – was man im Spiel findet, findet man auch im Film.

Der Trailer zu «Dungeons & Dragons»

Der Trailer zu «Dungeons & Dragons»

In «Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves» treten Chris Pine, Michelle Rodriguez und Justice Smith gegen Monster, Ritter und Geister an.

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Improvisieren müssen die Figuren tatsächlich viel, fast alle ihrer Pläne gehen schief. Planst du selbst im Leben weit voraus?

Ich versuche eine Balance zwischen dem Chaos des Universums und meinem Drang nach Struktur zu finden. Als ich noch jünger war, habe ich versucht, Ordnung in meinem Leben in zu erzwingen. Ich habe inzwischen gelernt, dass man das nie ganz kann. Deshalb kann ich auch lachen, wenn alle meine Pläne ins Wasser fallen.

Die Welt von «D&D» bevölkern zahlreiche Fabelwesen wie Monster, Geister und Dämonen. Hattest du im echten Leben auch schon einmal eine übernatürliche Begegnung?

Ich hatte schon Kontakt mit Geistern. Ich habe vor vielen Jahren einen Film in New Mexico gedreht. Ich schlief dabei in dem Hotel, in dem wir auch drehten. Nach einem Drehtag bin ich plötzlich mitten in der Nacht aufgewacht und sah eine Frau, die durch die Tür und direkt auf mich zukam.

Eine Geisterfrau?

Sie hatte kein Gesicht und ihre Haare standen in Flammen. Ich war wie erstarrt. Am nächsten Tag sprach ich in der Maske über mein Erlebnis. Da erzählte mein Co-Star, dass auch er um drei Uhr morgens aufwachte und eine Frau ohne Gesicht in seinem Zimmer stand. Das war ein prägendes Erlebnis für mich, seither glaube ich ganz sicher an Geister. Es gibt auf dieser Welt so viele Dinge, die wir nicht verstehen.

Zur Person

Chris Pine kam im Jahr 1980 in Los Angeles, Kalifornien, auf die Welt. Schon seine Eltern waren beide Schauspieler. Nach kleineren Rollen, unter anderem in «ER» oder «CSI: Miami», feierte er 2009 mit «Star Trek» seinen Durchbruch. Danach war unter anderem in Blockbustern wie «Wonder Woman» oder «Spider-Man: Into the Spider-Verse» zu sehen. Bei seinem nächsten Film «The Poolboy» wird er auch Regie führen. 

Eine gruselige Begegnung. Hast du jetzt mehr Angst in der Nacht?

Eigentlich hat es eher das Gegenteil bewirkt. Ich finde es aufregend, dass es so etwas gibt. Klar, einen Geist zu sehen ist in dem Moment angsteinflössend. Aber ich wusste in diesem Moment, dass diese Seele nicht gefährlich war. Es war nicht wie in einem Horrorfilm. Ich spürte eher ihre Frustration und hatte Mitleid mit ihr. Ich finde solche Dinge faszinierend. Ich habe vor Kurzem gelesen, dass Mediziner noch 2021 ein neues Organ im menschlichen Körper gefunden haben. Das zeigt, dass wir uns nur einbilden, viel über das Leben zu wissen. 

Du spielst einen Barden in dem Film. Wie hast du deine Stimme darauf vorbereitet?

Leider viel zu wenig. Meine Gesangskünste schmerzen mich etwas, wenn ich mir den Film ansehe. Meine Stimme ist nicht besonders gut. Die Produzenten haben mich im Voraus gefragt, ob ich vor den Dreharbeiten noch Gesangsunterricht nehmen will. Ich fand es aber besser für meine Figur, dass er gar kein besonders guter Sänger ist. Wenn ich meinen Gesang im Film jetzt höre, bin ich mir nicht sicher, ob das die richtige Entscheidung war.

Was hast du im echten Leben für einen Bezug zu Musik?

Sie spielt eine grosse Rolle in meinem Leben. Ich spiele Gitarre und habe eine riesige Plattensammlung. Ich mache mir gerne vor, dass in meinem Haus die Zeit im Jahr 1962 stehen geblieben ist. Ich liebe alles, was analog ist, deshalb habe ich so ein Faible für Vinyl.

Was hörst du dir am liebsten an?

Ich liebe Jazz. Bebop-Jazz aus den 60er-Jahren ist mein Lieblingsgenre. Wenn ich ins Training gehe, mag ich aber lieber Hip-Hop. Es kommt immer darauf an, was ich gerade tue. Wenn ich zu Hause Musik laufen lasse, ist es eigentlich immer Jazz. Wenn ich etwas mit Text höre, lenkt es mich meist zu sehr ab, deshalb passt dieses Genre perfekt zu meiner Freizeit. Unter der Dusche muss es aber Frank Sinatra sein. Ich singe gerne bei «A Foggy Day» mit.

Du bist sowohl in Blockbustern, als auch in kleineren Projekten oder auf der Theaterbühne zu sehen. Versuchst du aktiv, eine Balance zwischen Superstar und Künstler zu finden?

Ich glaube nicht, dass ich mich bewusst zwischen diesen Polen bewege. Ich versuche einfach Dinge zu machen, die mir Freude bereiten. Ob es ein Blockbuster oder ein Nischenfilm ist: Solange es Spass macht, bin ich dabei. Wenn ich mir meine Filmografie anschaue, gefällt mir, dass es Unterschiede zwischen den Projekten gibt. Um ehrlich zu sein, habe ich auch schon ein oder zwei Filme gedreht, weil ich mir dachte, dass sie gut für meine Karriere wären. Das hat sich aber nie ausgezahlt. Deshalb folge ich einfach meiner Nase. Wenn es Klick macht, macht es Klick.

Klick hat es etwa bei deiner Rolle als Captain Kirk in den «Star Trek»-Filmen gemacht. Bereits dreimal hast du die Kultfigur verkörpert.

Ich würde es auch gerne ein viertes Mal tun. Ich glaube tatsächlich, dass es Pläne für einen weiteren Trek-Film gibt. Ich persönlich bin aber in diese Entscheidungen nicht eingeweiht und wäre leider einer der Letzten, der es erfahren würde. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn es noch einmal klappen würde. 

Auch die Welt von «Dungeons & Dragons» bietet Potenzial für eine Franchise. Wärst du bereit für einen zweiten Teil?

Edgin der Barde ist eine Rolle, die mir sehr viel Spass macht, deshalb: Sehr gerne! Die Welt von «Dungeons & Dragons» ist riesig und bietet so viel Stoff für gute Geschichten. Das haben wir mit einem zweistündigen Film noch nicht ausgereizt. 

«Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves» läuft ab jetzt in allen blue Cinemas.


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