«Goldene Himbeere»Die schlechteste Leistung des Jahres? Da kommt nur einer in Frage
Von Fabian Tschamper
8.2.2020
Traditionell wird die Goldene Himbeere an die schlechtesten SchauspielerInnen des Jahres vergeben. Für 2019 sollte der Preis an einen bestimmten Star gehen – und dies bei weitem nicht zum ersten Mal.
Viele Schauspieler haben eine Goldene Himbeere und einen Oscar zu Hause. Letzteren wohl im Regal, ersteren als Türstopper – wenn überhaupt. Was als Witz angefangen hat, wird nun schon seit knappen 40 Jahren vergeben, freilich sind die Stars selbst nur selten vor Ort, um den Preis entgegenzunehmen. Halle Berry und Sandra Bullock liessen sich einen Auftritt bei den «Razzies» aber trotzdem nicht nehmen – Berry imitierte gar ihre berühmte Oscar-Rede, während jener sie schluchzend vor dem Mikrofon stand.
Die Rekordgewinner der Oscars, also die Schauspieler wohlgemerkt, sind bekannt: Es ist ein Running Gag unter den nominierten Frauen, Meryl Streep zu erwähnen. Sie seien froh, nicht gegen sie antreten zu müssen. Streep hat 21 Nominierungen inne und gewann die Goldene Statuette dreimal. Das männliche Pendant ist Daniel Day-Lewis. Der im Ruhestand weilende Brite hat ebenfalls drei der Trophäen.
Weniger prestigeträchtig, aber nicht minder beeindruckend ist darum Sylvester Stallones Karriere gemessen an der «Goldenen Himbeere»: Der Amerikaner erhielt sieben «Razzies» – drei alleine für seine Auftritte in «Rambo» 2 und 3 und dann noch für «Rocky 4».
Das ist aber noch lange nicht alles.
Stallone bekam 1989 die Auszeichnung als schlechtester Schauspieler des Jahrzehnts. Und 1999 gar den «Preis» für den schlechtesten Schauspieler des Jahrhunderts. Heilige Mutter Maria.
2019 werden es wohl die letzten beiden nicht mehr werden, aber jener «Razzie» für den schlechtesten Schauspieler des Jahres sollte definitiv an ihn gehen: Seine Performance in «Rambo 5: Last Blood» war zweifelsohne «Razzie»-würdig.
Joaquin Phoenix hat sich die Rolle des Jokers einverleibt. Das düstere Drama «Joker» konnte sich elf Nominierungen sichern.
Bild: Warner Bros
Brad Pitt ist trotz seiner unzähligen grandiosen Filme noch immer nicht oscarprämiert, dies könnte sich 2020 nun ändern für seine Rolle in Tarantinos «Once Upon a Time in Hollywood».
Bild: Sony Pictures Entertainment
Eine klare Sache: Renée Zellweger mimt in «Judy» die amerikanische Schauspielerin Judy Garland und entzückt Kritiker weltweit. Ihre Konkurrenz scheint chancenlos.
Bild: Roadside Attractions
Laura Dern zeigt in «Marriage Story», wie rücksichtslos eine Scheidungsanwältin sein kann. Den Golden Globe und den Critics' Choice Award hat sie bereits inne.
Bild: Netflix
Würde es einen Oscar geben für das beste Leinwandpaar, dann ginge jener diskussionslos an Scarlett Johansson und Adam Driver in «Marriage Story». Ihre Performance eines Ehepaars, das sich scheiden lassen will, sucht ihresgleichen.
Bild: Netflix
Bong Joon Ho posiert hier mit seinem Golden Globe für «Parasite». Der Südkoreaner darf vielleicht schon bald mit Oscar im Gepäck in die Heimat reisen.
Bild: Getty Images
Sam Mendes schaffte mit «1917» einen Kriegsfilm der anderen Art: Die Kamera verfolgt einen Soldaten während des Kriegs und zeigt Bilder, die so noch nie im Kino projiziert wurden.
Bild: Keystone
Robert De Niro und Joe Pesci in «The Irishman»: Scorseses Mob-Film könnte einer der grossen Verlierer sein der Oscars 2020.
Bild: Netflix
Zu Unrecht aussen vor gelassen: Adam Sandler liefert in «Uncut Gems» die Performance seines Lebens. Der Film ist aber unverständlicherweise nicht vertreten an den Academy Awards.
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