Chris Hemsworth «Endlich haben wir eine Frau bei den ‹Men in Black›»

Marlène von Arx

13.6.2019

Chris Hemsworth war zu letzt im Marvel-Film «Avengers: Endgame» zu sehen – als Gott Thor, der ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen hat.
Chris Hemsworth war zu letzt im Marvel-Film «Avengers: Endgame» zu sehen – als Gott Thor, der ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen hat.
Keystone

Ausserirdische, schwarze Anzüge und das Blitzdings: Die «Men in Black» kommen wieder in die Kinos. Hauptdarsteller Chris Hemsworth erzählt vom Treffen mit Niki Lauda – und seinem Faux-Pas in der Schweiz.

Thor und Valkyrie mal anders: Chris Hemsworth und Tessa Thompson kämpfen diesen Sommer als Agenten in «Men in Black: International» gegen ausserirdische Gefahren. «Bluewin» hat den Australier Hemsworth während der asiatischen Presse-Tour in Bali getroffen und mit ihm übers Reisen um die Welt und die grossen Fussstapfen der Männer in schwarz gesprochen.

Chris Hemsworth, sind Sie zum ersten Mal hier auf Bali?

Nein, ich war schon vier oder fünf Mal hier. Es ist ja auch nur ein fünfstündiger Flug von Australien. Und ich habe vor neun Jahren hier in Nihiwatu auf der kleinen Insel Sumba geheiratet. Das ist ein kleines Eco-Resort. In der Schule habe ich sogar ein bisschen indonesisch gelernt – aber wenn ich sage ‹gelernt› meine ich damit, dass mein Indonesisch etwa so beeindruckend ist wie mein Spanisch – und das ist übel.

Spanisch könnten Sie ja von Ihrer spanischen Frau Elsa Pataky («The Fate of the Furious») lernen. Nervt es sie, dass Sie die Sprache nicht besser beherrschen?

Meine Frau nervt doch nichts! [lacht] Ausser wenn ich etwas zu lange beim Surfen bleibe, aber meistens sind die verstopften Strassen danach schuld, dass ich spät nach Hause komme.

Chris Hemsworth und Tessa Thompson in den kultigen schwarzen Sonnenbrillen sollen für ein friedliches Leben zwischen Alien und Mensch sorgen.
Chris Hemsworth und Tessa Thompson in den kultigen schwarzen Sonnenbrillen sollen für ein friedliches Leben zwischen Alien und Mensch sorgen.
Keystone

Und sonst herrscht immer Friede?

So ist es nicht. Ich kann ziemlich engstirnig sein – und sie auch. Dann kann es schon Reibereien geben. Aber dafür, dass wir von unseren jeweiligen Meinungen sehr überzeugt sind, läuft es nach wie vor sehr gut zwischen uns. Wir haben zusammen ein Haus gebaut und es überstanden – viele Ehen zerbrechen ja beim Hausbau. Ich hätte eigentlich auch erwartet, dass es mir egal ist, welche Wasserhahnen wir im Bad montieren oder was für eine Couch im Wohnzimmer steht, aber plötzlich ist man sich wegen so was in den Haaren. [lacht]

Zur allgemeinen Beruhigung Ihrer Fans: Sie sind voll fit – Chris Hemsworth aus «Avengers: Endgame» ist Geschichte…

sowie das Chicken Parmigiana, die Fritten und die Fleischpastete aus dem Pub!

Sie trugen im letzten Avengers-Film einen Fat Suit. Jetzt sind Sie im engen Anzug der «Men in Black» zu sehen. Wie reiht sich «Men in Black: International» zu den Filmen mit Will Smith und Tommy Lee Jones ein?

Es ist kein Remake oder Reboot. Die Figuren, die Will Smith und Tommy Lee Jones gespielt haben, existieren immer noch und wir könnten uns eines Tages auch begegnen. Wir sind einfach die internationale Version, die in London spielt. Aber wir drehten auch in Marokko und Italien – der Film zieht also geographisch weitere Kreise, das fand ich spannend. Ebenso, dass mein «Men in Black»-Partner eine Frau ist – ein kleiner Wink, dass sich die Dinge ändern müssen. Wir machen uns über den Namen «Men in Black» im Film auch lustig.

Sie arbeiten nicht das erste Mal mit Tessa Thompson, die im Marvel-Universum Valkyrie spielt, zusammen. Haben Sie einen guten Draht zueinander?

Ja, ich glaube, Thor wäre ohne sie in «Ragnarok» eine weniger interessante Figur gewesen. Sie ist so talentiert. Wir konnten bei «Men in Black: International» einfach da anschliessen, wo wir aufgehört hatten. Wir mussten uns nicht zuerst kennenlernen. Einfach die Chemie abzurufen, die wir bereits entwickelt hatten, war fantastisch.

In der «Men in Black»-Welt gibt es auch Ausserirdische. Haben Sie Erfahrungen mit ausserirdischen Phänomenen?

Es gibt da ein paar Nächte, wo ich nicht mehr weiss, was passierte. Vielleicht war es der Alkohol, vielleicht Aliens, die mein Gedächtnis auslöschten. Ich tippe mal auf Ausserirdische [lacht]. Ich fände es toll, wenn wir nicht allein wären. Als Kind fand ich es etwas bedrückend, dass niemand eine Antwort hatte, was da draussen ist. Jetzt finde ich das Unsichtbare und Unerklärbare faszinierend.

Sie sind oft an exotischen Orten unterwegs. Ihr nächster Film, das Kidnapping-Drama «Dhaka», spielt in Indien. Gehen Sie in Ihrer Freizeit nur ins Fitness-Studio oder nutzen Sie die Zeit auch für Entdeckungsreisen?

Für «Dhaka» war die erste Frage schon, ob man da irgendwo trainieren kann, denn es ist der körperlich anspruchsvollste Film, den ich je gemacht habe. Ein Film-Dreh ist zudem nicht die beste Art, einen Ort zu entdecken. Wir sind von morgens früh bis abends spät auf dem Set. Aber ob man will oder nicht, man bekommt etwas von der Art der lokalen Bevölkerung, die am Film mitarbeitet, mit. Und mit diesem Austausch hatte ich bisher immer Glück. Weil ich viel in Studios mit Green und Blue Screen und Effekten gearbeitet habe, habe ich jetzt ein grosses Nachholbedürfnis nach einer echten Umwelt. Die Energie ist einfach anders.

Ihre Frau ist auch Schauspielerin und Ihre Kinder gehen zur Schule. Gibt es da keine Probleme mit dem Terminkalender?

Es gab hin und wieder Überschneidungen, aber nicht über längere Zeit. Je älter die Kinder werden, desto schwieriger ist es jedoch. Ich versuche künftig mehr in Australien zu arbeiten, denn die Kinder sind jetzt in Byron Bay verankert. Ich habe mit vielen Leuten in der Filmindustrie gesprochen und es gibt offenbar keine einfache Antwort, wie man alles unter einen Hut bringt. Es ist ein konstantes Arrangieren, Überprüfen und neu Einteilen.

Sie sind Markenbotschafter von Tag Heuer. Wie kam es dazu?

Ich kam zuerst in Kontakt mit TAG als wir «Rush» drehten. Sie waren ein Sponsor der Autos und Regisseur Ron Howard schenkte mir eine ihrer Uhren. Ich mag die Marke, die Leute da und die Geschichte sehr. Inzwischen war ich auch schon in der TAG Fabrik in der Schweiz und man hat mir gezeigt, wie die Uhren funktionieren und wie sie zusammengesetzt werden – und ich wurde auch auf einen Faux-Pas meinerseits aufmerksam gemacht.

Auf welchen Faux-Pas denn?

Herr Biver, der damalige Chef, machte mich darauf aufmerksam, dass ich in einem Film eine Uhr einer anderen Marke trug. Ups… ich sollte diesbezüglich wirklich besser aufpassen.

«Bluewin»-Kolumnistin Marlène von Arx hat Chris Hemsworth in Bali zum Interview getroffen.
«Bluewin»-Kolumnistin Marlène von Arx hat Chris Hemsworth in Bali zum Interview getroffen.
Marlène von Arx

Sie haben «Rush» angesprochen, der Film über die Rivalität der Rennfahrer James Hunt und Niki Lauda. Lauda ist vor kurzem verstorben. Wie erinnern Sie sich an ihn?

Ich habe im Zusammenhang mit dem Film ein paar Tage mit ihm verbringen können, was eine meiner bisher erinnerungswürdigsten Erfahrungen überhaupt war. Niemand machte mich nervöser als er – auch nicht Ron Howard, mein eigentlicher Boss. Lauda war derjenige, der Hunt mit Ausnahme der Familie am besten kannte und er würde auch am Kritischsten sein, was meine Performance angeht. Aber nach der Uraufführung am Film Festival von Toronto umarmte er mich und sagte, James wäre so stolz auf diesen Film und dass er wünschte, James hätte den herzlichen Empfang des Publikums miterleben können.

Ich war damals in einer komischen Phase: Ich hatte erst «Thor» gespielt und war am Anfang meiner Showbiz-Karriere. Er war dieser erfahrene Mann, der alles auf eine bescheidene und humorvolle Art anging – trotz den grossen Herausforderungen, die ihm das Leben stellte - viel grössere, als jene, mit denen ich je zu kämpfen hatte und vermutlich je zu kämpfen haben werde. Das hat mich an ihm am meisten beeindruckt. Ich werde ihn vermissen.

«Men in Black: International» läuft ab sofort in unseren Kinos.

Die Kino-Highlights im Juni
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