Kolumne am Mittag Matt Damon verdankt Robin Williams seine Karriere

Von Fabian Tschamper

8.10.2020

Robin Williams und Matt Damon während der legendären Bank-Szene in «Good Will Hunting».
Robin Williams und Matt Damon während der legendären Bank-Szene in «Good Will Hunting».
Miramax

Es klingt wie eine Bieridee: Zwei Freunde schreiben ein Filmdrehbuch und malen sich ein Leben auf dem Hollywood-Olymp aus. Matt Damon und Ben Affleck schafften es dann auch tatsächlich – aber nicht ohne Hilfe.

Mann, Mann, Mann – Matt Damon ist schon in verdammt vielen guten Filmen. Meine erste Assoziation, wenn ich den Namen Matt Damon höre, ist zweifelsohne jedes Mal «Good Will Hunting». Der Film über den cleveren Hauswart, der mithilfe eines Therapeuten versucht, seinem Leben eine Richtung zu geben.

Wussten Sie aber, dass Damon und Affleck vor diesem Film schon jahrelang im Schauspiel-Business um Anerkennung gekämpft haben? Heute wird Damon 50, bei «Good Will Hunting» war er 27 Jahre alt. Schauspielern tut er, seit er 16 ist.

Die besten Freunde aus Schulzeiten schrieben das Drehbuch für den Klassiker zusammen und wie Damon sagte: «Wir hatten kein Geld, keinen Star und wussten nicht, ob unsere Idee jemals auf die Leinwand kommen würde.» Wollte man in den 1990ern erfolgreich sein, musste ein Gesicht her, dass die Massen anzieht – bei Lichte betrachtet ist es heute wohl nicht anders.

Allerdings scheint im Vergleich zu damals mehr Budget vorhanden zu sein, darum die vielen Streamingfilme mit unbekanntem Cast.

Ben Affleck und Matt Damon beim Gewinn ihrer Golden Globes für «Good Will Hunting».
Ben Affleck und Matt Damon beim Gewinn ihrer Golden Globes für «Good Will Hunting».
Keystone

Für einen Drittel des normalen Tarifs

Affleck und Damon, eine Liebesgeschichte, die man nur selten sieht in Hollywood: Die beiden Freunde wurden Seite an Seite berühmt – dank Robin Williams.

Damon hatte nämlich mitgekriegt, dass Tarantinos Debüt «Reservoir Dogs» seine Finanzierung nur durch die Zusage von damaligem Schwergewicht Harvey Keitel erhalten hat. Ein Star musste also her. Und er kam in der Gestalt von Robin Williams. Williams, der nur wenige Jahre zuvor «Jumanji», «Der Club der toten Dichter» oder auch «Good Morning, Vietnam» gedreht hatte.

«Ben (Affleck) und ich haben das Skript für 600'000 US-Dollar verkauft, das haben wir unter uns aufgeteilt. Ich bekam 350'000 Dollar für die Rolle von Will.» Was Affleck und Damon zu Beginn nicht kannten, war eine Art «Eskalationsklausel» in Williams' Vertrag: Sollte der Film mehr als 60 Millionen einspielen, so würde der Komiker proportional entlöhnt. Robin war also dank dieser Klausel relativ billig – fünf Millionen Dollar erhielt er für die Rolle des Therapeuten Sean Maguire.

Der Film spielte schliesslich über 225 Millionen ein.

Das war vor gut 23 Jahren. Matt Damons Durchbruch und damit verbundener Oscar für «Bestes Originaldrehbuch» ist also auch auf den legendären Robin Williams zurückzuführen – ah, und Ben Afflecks freilich auch.

Zurück zur Startseite