Dominique Rinderknecht «In Kapstadt fühle ich mich so frei wie nie zuvor»

Von Adrian Kammer (Video), und Carlotta Henggeler, Kapstadt

22.3.2023

Dominique Rinderknecht: «In Kapstadt fühle ich mich so frei wie nie zuvor»

Dominique Rinderknecht: «In Kapstadt fühle ich mich so frei wie nie zuvor»

Kapstadt ist seit Mai 2021 Dominique Rinderknechts zweite Heimat. Hier lebt sie als Auswandererin mit ihrem Verlobten. Als Designerin hat sie viele neue Projekte am Start. blue News hat sie in ihrer Werkstatt besucht.

21.03.2023

Kapstadt ist seit Mai 2021 Dominique Rinderknechts zweite Heimat. Hier lebt sie als Auswanderin mit ihrem Verlobten. Als Designerin hat sie viele neue Projekte am Start. blue News hat sie in ihrer Werkstatt besucht.

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Von Adrian Kammer (Video), und Carlotta Henggeler, Kapstadt

«Achtung, jetzt wird’s heiss und wir müssen vorsichtig sein», sagt Dominique Rinderknecht und lässt in der Werkstatt einen Klumpen Silber schmelzen.

Es ist laut im Atelier mitten im Hippie-Quarter Woodstock. Es wird gehämmert, gelötet, gefeilt und zusammengeschweisst. Das kleine Goldschmiede-Atelier ist Dominique Rinderknechts Ideenlabor in Kapstadt.

Hier werkelt die 33-Jährige an ihrer ersten Schmuckkollektion, die diesen Sommer auf den Markt kommen soll. Noch will Rinderknecht den Namen ihres Schmucklabels nicht verraten, nur so viel: «Es wird alles von mir handgefertigt, keine Massenware.»

Das Handwerk dazu hat sie sich während eineinhalb Jahren in vielen Workshops im Atelier in Woodstock beibringen lassen. Hier können sich Designer*innen stundenweise einmieten, um an ihren Kreationen zu arbeiten. Die luxuriösen Ringe will sie zusätzlich zu den «huere geil»-Kleidern anbieten. Mit ihrem Fashionlabel sei sie sehr zufrieden, es laufe rund.

Rinderknechts Zeitplan ist an diesem Tag durchgetaktet. Nach einem raschen Wrap-Zmittag im hippen Künstlerquartier geht es per Auto gleich weiter ins Township Langa.

Im Guga S’thebe Cultural Center arbeiten die Näherinnen an einem neuen Projekt von Dominique Rinderknecht. Einer limitierten Kimono-Kollektion in Zusammenarbeit mit der Schweizer Designerin Sara Schaer, die Einzelfabrikate kommen am 1. Juni auf den Markt.

Wenn Rinderknecht über ihr neues Leben an der Seite ihres Verlobten Drew in Kapstadt spricht, strahlt sie. Hier konnte sie ohne den Missen-Stempel starten und ihre Kreativität ausleben. Sie war einfach Dominique aus der Schweiz, die nach einem Sabbatical durchstartet. 

Rinderknecht: «Ich habe es am Anfang sehr genossen, privat für mich zu sein»

«Hier fühle ich mich so frei wie noch nie», sagt sie. Die Südafrikaner seien äusserst freundlich und es herrsche allgemein ein kreativer Groove. Viele hätten ihre eigenen Projekte und Visionen. Es bleibt weniger Zeit für Gossip, mehr Energie fürs eigene Leben. «Ich habe es am Anfang sehr genossen, privat für mich zu sein. Es war ein grosses Geschenk. Meinen Missentitel habe ich geheim gehalten», sagt Dominique und grinst. 

Rückblickend habe ihr der Titel Türen geöffnet und sie selber eine tolle Zeit gehabt, dafür ist sie sehr dankbar. Aber noch dankbarer ist sie für ihr Leben heute.

Einfach Dominique zu sein, die ihren Weg geht. Diese Freiheit gibt ihr Kapstadt, mit allen schönen und auch weniger schönen Seiten. Die vielen Stromausfälle in der beliebten Touristenmetropole erschweren ihre Arbeit, ihren Alltag.

Wer hier lebt, muss weit vorausplanen. Die Stromunterbrüche werden im Vorfeld zwar kommuniziert und treffen fast immer zu. «Geduld zu haben, das habe ich hier gelernt», sagt Rinderknecht, verabschiedet sich von den Näherinnen im Langa-Township und eilt zum nächsten Termin.


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01.06.2022