Nächstes Jahr wird's nicht besserHollywood muss 2023 Milliardenverluste hinnehmen
fts
30.12.2023
Hollywoodstudios müssen einen weiteren Rückschlag in Kauf nehmen: Nach Corona und einem Doppelstreik gehen der Filmindustrie Milliarden verloren – und das kommende Jahr sieht ebenfalls nicht rosig aus.
fts
30.12.2023, 12:16
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Nach der Corona-Pandemie sorgte dieses Jahr auch ein Doppelstreik für einen Rückgang in den Einnahmen.
Hollywood muss nun wohl auch 2024 Verluste hinnehmen, die erst ein Jahr später kompensiert werden können.
Nur die grösseren Streamingdienste waren 2023 profitabel.
Mit dem Ende der Corona-Pandemie sollte es mit der Hollywood-Filmindustrie eigentlich wieder bergauf gehen. Die verschobenen Drehs wurden wieder aufgenommen, Filme in den Schnitträumen fertiggestellt. Auch jene Werke, die während des Lockdowns verschoben worden sind, haben nun die Leinwände weltweit bespielt.
Das Kino sollte zu alter Stärke finden. Doch dem war nicht so. Nach der Pandemie kam der Doppelstreik von Drehbuchautor*innen und Schauspieler*innen. Ähnlich wie während COVID verschieben sich also etliche Projekte auf nächstes Jahr – oder gar noch später – und damit muss Hollywood wiederum herbe Einbussen ertragen.
Doch es kommt noch dicker.
Kein Kabelfernsehen mehr, nur noch Streaming
Der Werbemarkt strauchelt, die Produktionskosten steigen stark. Wie die «Financial Times» schreibt, verloren Disney, Paramount, Warner Discovery und Comcast – dazu gehört NBC und Peacock – rund fünf Milliarden Dollar. Warum? Weil das Fernsehpublikum ihre teuren Pakete fürs Kabelfernsehen auflöst und stattdessen Streamingdienste abonniert.
Die Studios in Hollywood haben in den letzten Jahren Milliarden in die Streamingplattformen investiert, damit renommierte Regisseur*innen und Schauspieler*innen mehr Neukunden anlocken.
Doch die Beteiligten werden und können nicht gleich bezahlt werden wie beim klassischen Fernsehen. Kein Streamingdienst zahlt pro Ausstrahlung eines Films, wie es bis anhin üblich war. Der Brief für einen Gehaltsscheck einer Autorin bei Netflix kostet inzwischen wohl mehr, als die Lohnsumme beträgt.
So erhielt die Schreibende Valentina Garza, die zwei Folgen der Netflix-Serie «Jane The Virgin» verfasste, für ihre Arbeit insgesamt 3 Cents.
Ein weiteres Loch 2024
Dennoch – oder deswegen – ist Netflix heuer profitabel. Sie konnten sich beispielsweise neun Millionen neue Kunden anlachen. Kleinere Studios wie etwa Paramount werden derweil als Übernahmekandidaten gehandelt. 2024 dürfte es in Hollywood also ein paar neue Fusionen geben, wer und wie, das steht noch nicht fest.
Jedenfalls gibt es definitive Löcher, die im nächsten Jahr auf die Kinoketten zukommen. So wurden aufgrund der Streiks «Mission: Impossible – Dead Reckoning Part Two» und «Blade» auf 2025 verschoben – zwei Filme, bei denen dicke Einnahmen vorprogrammiert sind.
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