Mit Pauken und Trompeten Das Militär fährt für Charles' Krönung auf, was nur geht

DPA, gbi

16.4.2023 - 20:10

Paraden können sie: Britische Armeeangehörige bei Proben in London im Frühjahr 2022.
Paraden können sie: Britische Armeeangehörige bei Proben in London im Frühjahr 2022.
EPA

Zu Land, zu Wasser und in der Luft: Wenn König Charles III. offiziell gekrönt wird, wird das britische Militär ein Grossaufgebot von historischem Ausmass aufbieten. Umso kleiner ist das Interesse der Britinnen und Briten.

16.4.2023 - 20:10

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Mehr als 6000 britische Militärangehörige werden bei der Krönungszeremonie von Charles III. im Einsatz stehen.
  • Geplant sind unter anderem Saltuschüsse von Kriegsschiffen und eine Flugparade von Militärflugzeugen. 
  • Es werde ein «spektakulärer und passender Tribut» an den Monarchen, verspricht Verteidigungsminister Ben Wallace.

An der Krönung von König Charles III. vom 6. Mai werden mehr als 6000 britische Militärangehörige im Einsatz stehen Es handle sich um den grössten zeremoniellen Einsatz der britischen Streitkräfte seit sieben Jahrzehnten, erklärte die Regierung in London am Sonntag.

Tausende Soldaten, Matrosen und Flieger würden den König und seine Frau Camilla auf dem Weg vom Buckingham-Palast zur Krönung in Westminster Abbey und zurück begleiten, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Salutschüsse von britischen Kriegsschiffen und auf Heeresstützpunkten im gesamten Land seien geplant, später würden Militärflugzeuge – von historischen Spitfires bis zu modernen Kampfjets – den Palast überfliegen.

Es werde ein «spektakulärer und passender Tribut» an den Monarchen, der zugleich Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte ist, sagte Verteidigungsminister Ben Wallace.

Admiral Tony Radakin, Chef des Verteidigungsstabs, sagte, die militärische Seite der Krönung spiegele «Jahrhunderte der Tradition», sei aber auch ein Zeichen der integralen Rolle, die die Streitkräfte im modernen Grossbritannien spielten.

Auch Hunderte Soldaten aus 35 Commonwealth-Staaten sollen bei der ersten Krönung im Land seit der von Königin Elizabeth II. 1953 eine Rolle spielen. Elizabeth starb im September vergangenen Jahres im Alter von 96 Jahren.

Die Bevölkerung findet's zum Gähnen

Trotzd dieser hochtrabenden Pläne: Die meisten Brit*innen interessieren sich nicht besonders für die Krönungszeremonie. Das zeigt eine YouGov-Umfrage : Zwei Drittel der Befragten gaben an, der historische Anlass spreche sie nicht besonders (35 Prozent) respektive überhaupt nicht (29 Prozent) an. Das

König Charles III. bei einer Truppeninspektion in der Royal Military Academy in Sandhurst.
König Charles III. bei einer Truppeninspektion in der Royal Military Academy in Sandhurst.
Bild: EPA

Die Aversion sei mit 75 Prozent besonders hoch bei Jüngeren im Alter von 18 bis 24 Jahren, teilte das Umfrageinstitut mit. Aber selbst unter den deutlich königstreueren Menschen über 65 Jahren sagten 53 Prozent, dass sie sich wenig für das Ereignis interessieren. YouGov befragte für die Umfrage insgesamt 3070 Brit*innen.

Dass nur Prinz Harry zur Krönung seines Vaters kommt, aber Meghan mit den beiden Kindern zu Hause bleibt, halten laut der Umfrage nur 12 Prozent für richtig. Etwa jeder vierte Befragte (27 Prozent) wünscht sich, dass gleich beide Royals in den USA bleiben. 46 Prozent aller Befragten gaben an, dass ihnen das egal sei. Nur 15 Prozent wünschten sich die Anwesenheit von Harry und Meghan bei der Krönung.

Seit Monaten herrscht Eiszeit zwischen dem Palast auf der einen Seite und Harry und Meghan auf der anderen. In seinen Memoiren teilte Harry erneut scharf gegen seine Familie in Grossbritannien aus. Angeblich soll er seit Monaten nicht mehr mit seinem Vater und Bruder William reden. 

Und was plant das Volk zur Krönung? Hier sind die Brit*innen der Umfrage zufolge geteilter Meinung: 46 Prozent gaben an, dass sie sich die Krönung wahrscheinlich ansehen oder an den damit verbundenen Festen teilnehmen werden. 48 Prozent erklärten, dass sie da eher sein lassen.

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DPA, gbi