SRF-Star auf Ski-TourNicole Berchtold: «Ja, ich hatte Schiss»
Von Carlotta Henggeler
8.12.2023
SRF geht mit dem Hit «Winterhüttengeschichten Spezial» in eine neue Runde. Zum ersten Mal besucht TV-Moderatorin Nicole Berchtold die Hüttenwarte mit den Skiern. Dafür musste sie ihre Höhenangst überwinden.
Von Carlotta Henggeler
08.12.2023, 12:08
08.12.2023, 14:58
Carlotta Henggeler
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Quotenhit «Winterhüttengeschichten Spezial» kommt zurück.
Dieses Mal besucht TV-Moderatorin Nicole Berchtold (45) mit den Skiern die Hüttenwart*innen.
Beim Tourenskifahren kommt sie dabei an ihre Grenze. Sie kämpft mit ihrer Höhenangst.
Du hast die verschiedenen Hüttenwart*innen mit den Skiern besucht. Wie streng war das, auf einer Skala von eins bis zehn?
Eine Elf!
So schlimm?
Ja, es war schon sehr streng. Obschon ich nicht blauäugig ins Abenteuer gestartet bin. Und trotzdem war ich überrascht.
Warum?
Ich dachte, ich könne gut Ski fahren, die Berge und der Schnee sind für mich keine neuen Elemente. Aber Skitouren machen, das ist etwas ganz Anderes. Da brauchst du andere Muskeln, andere Bewegungen und anderes Material. Beim Tourenskifahren hast du Felle unten auf den Skiern. Mehrere Stunden aufwärts mit den Skiern zu laufen ist eine Herausforderung.
Wie oft hast du dabei geflucht?
Schon ein paar Mal – innerlich zumindest. Ich komme aus einer Skifahrer-Familie, ich kann fahren und auch Spitzkehren sind kein Problem. Aber Tourenfahren, wo du nur vorne an der Bindung angemacht bist, das war eine Herausforderung. Da klappt dir der Ski weg und du musst für die Kehre eine Gegenbewegung machen, das muss man zuerst mal «schnallen». Ich bin froh, haben meine Kreuzbänder gehalten.
Gab’s Blessuren?
Ja, blaue Flecken, Blasen und Druckstellen gehören dazu, wenn man sechs bis sieben Stunden den Berg hinaufläuft.
Oft. Vor allem bei den steilen Passagen, beim Vorderen Tierberg, mit dem vielen Schnee, da hat selbst die Bergführerin gesagt, dass sie selbst noch selten solche Bedingungen erlebt hat. Da sind wir auf allen Vieren den Berg hoch, das war keine Show, das ging nicht anders.
Hattest du auch mal Schiss?
Ja, vor allem beim Aufstieg zum Vorderen Tierberg, entlang des Steingletschers, bei einer Steigung von fast 40 Prozent. Auf dem Gipfel, auf etwas mehr als 3000 Meter über Meer, da spürte ich meine Höhenangst wieder.
Durch die Sendung hast du einen Einblick in den Alltag von Hüttenwarten erhalten. Würde dich so ein Leben mit deiner Familie auch reizen?
Auch wenn es verlockend klingen würde, wäre das ein grosser Bruch mit meinem bisherigen Leben. Ich weiss nicht, ob wir das organisieren könnte. Ich ziehe meinen Hut vor den Hüttenwartinnen und Hüttenwarten, dort oben ist es ein «Risächrampf». Du musst auch einen Betrieb leiten, der sich rechnen lässt. Dabei darfst du nichts vergessen, denn der nächste Migros ist nicht um die Ecke.
Das wäre also vorstellbar?
Nein, eher nicht. Wir könnten unsere Kinder, sie sind elf und neun Jahre alt, nicht aus ihrem Umfeld herausreissen. Zudem sind sie voll im Eishockey-Fieber, haben mehrmals die Woche Training. Da gibt es keine Lücken.
War der Moment auf dem Gipfel bei der Tierberglihütte dein Highlight?
Ja, das Ganze war schon eine Heldenreise. Von den schwierigen Anfängen auf den Skiern bis zur Hochtour, mit dem Erklimmen der Spitze, das wa ein magischer Moment.
Jetzt bist du erprobt. Machst du mit den Skitouren gleich weiter?
Ja, es wird auch im Fernsehen weitergehen, es wird weitere «Winterhüttengeschichten»-Staffeln geben, das kann ich schon mal verraten. Da bleib ich jetzt dran, ich habe eine neue Welt entdeckt.
Du hast vor eineinhalb Jahren bei «G&G» aufgehört. War es dir da langweilig geworden?
Nein, es ist wie ein Buch, das man mit viel Genuss gelesen hat, aber die letzte Seite kommt und man legt – schweren Herzens – das Buch weg.
Du hast danach einen Master in Psychologie absolviert. Wann können die Leute eine Therapiestunde bei dir buchen?
Oh, noch lange nicht. Um Therapien anbieten zu können, müsste ich mich nochmals weiterbilden. Das habe ich nicht vor. Ich habe Psychologie studiert, weil es mich interessiert. Von einem Psychologie-Studium profitierst du immer im Leben.
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