Schweizer Filmpreis: Gewinnerfilm spielt in der Ukraine
Ein Schweizer Filmpreis im Zeichen der Aktualität: Die Auszeichnung 2022 in der Kategorie Bester Spielfilm geht an «Olga» – ein Film über die Ukraine. Die ukrainische Darstellerin Anastasia Budiashkina gelang die Flucht vor dem Krieg und war bei der Übergabe des Preises anwesend.
26.03.2022
Der mit dem Schweizer Filmpreis 2022 auszeichnete Film «Olga» ist in China schon zum zweiten Mal aus dem Programm gestrichen worden. Schon letzte Woche wurde eine Vorstellung in letzter Minute abgesagt.
Der französisch-schweizerische Spielfilm hätte am Mittwoch im Institut Français in Peking gezeigt werden sollen. Wie die Schweizer Botschaft in China auf Twitter mitteilte, «musste er verschoben werden». Man arbeite hart daran, den Film dem chinesischen Publikum zugänglich zu machen, hiess es weiter. Ein Nachholdatum für eine Vorführung wurde allerdings nicht genannt.
Der Film hätte am vergangenen Donnerstag bereits in einem Pekinger Kino gezeigt werden sollen. Rund 60 Personen waren zu diesem Anlass eingeladen worden, darunter zehn ausländische Botschafterinnen und Botschafter. «Der angegebene Grund war zunächst Covid-19 und dann der Inhalt des Films», schrieb die Botschaft in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP. Die Schweizer Vertretung sagte, sie habe «sofort» bei den lokalen Behörden protestiert.
Der Film von Regisseur Elie Grappe erzählt von einer ukrainischen Turnerin, die ihre vielversprechende Karriere im Schweizer Nationalteam aufgibt, um sich 2014 in ihrer Heimat politisch zu engagieren. Das Thema mag dem kommunistischen Regime, das davon abgesehen hat, den Krieg in der Ukraine zu verurteilen und sich weigert, von einer «Invasion» durch Russland zu sprechen, als zu heikel erscheinen.