Wort gegen Wort Manson wehrt sich gegen Missbrauchs-Vorwürfe von Wood

dpa/gbi

2.2.2021 - 09:49

Marilyn Manson und Evan Rachel Wood bei einer Filmpremiere 2009.
Marilyn Manson und Evan Rachel Wood bei einer Filmpremiere 2009.
Eric Charbonneau/WireImage for Disney Pictures/Getty

«Er hat mich jahrelang fürchterlich misshandelt», sagt Schauspielerin Evan Rachel Wood über ihren ehemaligen Verlobten, Rockmusiker Marilyn Manson. Dieser wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe.

Es sind heftige Vorwürfe, die Schauspielerin Evan Rachel Wood («Westworld») gegen ihren Ex-Partner Marilyn Manson erhebt. Er soll sie sexuell und körperlich misshandelt haben. Das Plattenlabel des Rockmusikers kündigte daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Amerikaner auf.

Manson selbst weist die Anschuldigungen zurück. «Natürlich waren meine Kunst und mein Leben lange Magneten für Kontroversen, aber diese jüngsten Behauptungen über mich sind fürchterliche Verzerrungen der Realität», schrieb der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Brian Warner heisst, auf Instagram.

Seine intimen Beziehungen seien stets einvernehmlich gewesen. «Unabhängig davon wie – und warum – andere sich dazu entschliessen, die Vergangenheit falsch darzustellen, das ist die Wahrheit.»

Er war 38, sie war 19

Die Beziehung zwischen Wood und Manson wurde 2007 bekannt, als er 38 Jahre alt war und sie 19 Jahre. 2010 waren die beiden kurz verlobt, bevor sie sich trennten. Wood hatte auch im Videoclip zu Mansons Song «Heart-Shaped Glasses» von 2009 mitgespielt. 

Evan Rachel Wood im Videoclip von Marilyn Manson.

Youtube

Wood hatte in der Vergangenheit schon mehrfach darüber gesprochen, dass sie in einer Beziehung misshandelt worden sei, aber bis Montag nie namentlich benannt, wen sie beschuldigt.

«Der Name meines Peinigers ist Brian Warner, der Welt auch bekannt als Marilyn Manson», schrieb die heute 33-jährige Wood am Montag auf Instagram. «Er hat angefangen, mich zu verführen, als ich ein Teenager war, und mich jahrelang fürchterlich misshandelt.» Sie sei von Manson so manipuliert worden, dass sie sich ihm unterworfen habe.

Doch jetzt wolle sie sprechen. «Ich habe genug davon, in Angst vor Vergeltung, übler Nachrede oder Erpressung zu leben.» Sie wolle verhindern, dass «dieser gefährliche Mann» noch andere Leben ruiniere, schrieb sie. Ob sie sich mit ihren Vorwürfen auch an die Polizei gewandt hat, blieb zunächst unklar.

Plattenlabel stellt Manson vor die Tür

Das Plattenlabel Loma Vista Recordings erklärte, wegen der «verstörenden Vorwürfe» Woods werde es Mansons aktuelles Album nicht mehr bewerben und auch in Zukunft nicht mehr mit dem Musiker zusammenarbeiten. Der 52-Jährige, der immer wieder mit Provokationen für Aufsehen sorgte, war Mitte der 1990er-Jahre international bekannt worden.

Manson war in Zusammenhang mit einem Zwischenfall 2011 schon einmal eines sexuellen Übergriffs und der Körperverletzung beschuldigt worden. 2018 entschied die Staatsanwaltschaft von Los Angeles aber, ihn nicht anzuklagen. Zum einen fehlten demnach Beweise, zum anderen waren die Vorwürfe teils verjährt.

Erst im Jahr 2017 hatte Manson seinen Bassisten und langjährigen Verbündeten Twiggy Ramirez (bürgerlich Jeordie White) aus der Band geworfen, weil gegen diesen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs erhoben worden waren. 

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