Van Halen Eddie Van Halen ist tot – Kollegen würdigen die Gitarren-Legende

dpa

7.10.2020

Eddie Van Halen in Topform – bei einem Konzert in der Continental Airlines Arena in East Rutherford (New Jersey) am 22. Juni 2004. 
Eddie Van Halen in Topform – bei einem Konzert in der Continental Airlines Arena in East Rutherford (New Jersey) am 22. Juni 2004. 
Bild: Keystone/John Munson/NJ Advance Media via AP

Er hat Musik-Geschichte geschrieben, die nach ihm und seinem Bruder benannte Band feierte Welterfolge. Nun ist Eddie Van Halen tot – er wurde 65 Jahre alt. Kollegen wie John Mayer und Gene Simmons würdigen das Gitarren-Genie.

Die Gitarren-Legende Eddie Van Halen ist tot. Der 65-Jährige sei am Dienstag an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben, teilte sein Sohn Wolfgang auf Twitter mit: «Ich kann nicht glauben, dass ich das schreiben muss, aber mein Vater, Edward Lodewijk Van Halen, hat heute Morgen seinen langen und harten Kampf gegen Krebs verloren.»

Die nach Eddie und seinem älteren Bruder Alex benannte Band Van Halen feierte Welterfolge. Ihr Song «Jump» wurde 1984 zum internationalen Chart-Hit und ist bis heute ein Partyklassiker.

Eddie Van Halen sei der beste Vater gewesen, den er sich hätte wünschen können, schrieb der 29-jährige Sohn, der als Bassist in der Band spielte. Der Rockmusiker sei in einem Krankenhaus in Santa Monica im Beisein seiner Ehefrau Janie Liszewski und anderer Familienmitglieder gestorben, berichtete das Promi-Portal TMZ.com.

Branchenkollegen bekundeten ihre Trauer und würdigten Van Halen. «Eddie war nicht nur ein Gitarren-Gott, er war auch eine wirklich gute Seele», schrieb Rocker Gene Simmons von der Band Kiss auf Twitter. John Mayer würdigte ihn auf Instagram als «Superhelden» an der Gitarre: «Ein wahrer Virtuose. Ein fantastisch guter Musiker und Komponist.» Als Kind habe er ihn schon bewundert und als Vorbild angesehen. Rocker Tommy Lee postete Fotos mit Van Halen auf Instagram und würdigte ihn als Mann, «der das Gitarrespielen für ewig verändert hat».

Keith Urban und Lenny Kravitz zollen Tribut

Country-Star Keith Urban lobte ihn als «Meister komplizierter Solos», mit denen Van Halen viele Zuhörer begeistern konnte, weil er eine «hervorragende Melodie in seinem Herzen» und Freude beim Spielen hatte. «Er machte Sachen mit der Elektro-Gitarre wie sonst niemand», sagte Lenny Kravitz laut People.com. «Er ist ein Pionier, und seine Musik ist einfach unglaublich», schrieb Kravitz auf Instagram. Auch Branchengrössen wie Aerosmith, Ozzy Osbourne, Nickelback und Duran Duran zollten Tribut.

Er sei sprachlos und ihm zerreisse es das Herz, schrieb Sammy Hagar, der in den 1980er/1990er Jahren Sänger der Band war. Rocker David Lee Roth, der sich 1985 von der Band getrennt hatte, aber 2007 zu Van Halen zurückkehrte, postete auf Twitter ein Foto von sich und Eddie und beschrieb die gemeinsame Zeit als «langen, grossartigen Trip».

Die Van-Halen-Brüder wurden in Amsterdam geboren und wanderten als Kinder mit ihren Eltern nach Kalifornien aus. Schon früh begannen sie, Gitarre und Schlagzeug zu spielen, gewannen Musikwettbewerbe und gründeten schliesslich schon zu Schulzeiten die Band Van Halen.

Ihr Debütalbum «Van Halen» war 1978 gleich ein Kassenknüller, es verkauft sich über 10 Millionen Mal und machte Eddie zum Star. Über die nächsten Jahre hatten die Brüder mit Hits wie «Eruption», «Runnin' with the Devil», «Mean Street», «Jump» und «Hot For Teacher» Erfolg. 2007 wurde die Band in die Rock 'n' Roll Hall of Fame aufgenommen. Als letztes ihrer zwölf Studioalben veröffentlichten sie 2012 «A Different Kind of Truth».

Sichtbare Spuren des Exzesses

Musikalisch blieben sie über Jahrzehnte erfolgreich, privat aber lief es für Eddie Van Halen nicht immer gut. Von seiner ersten Ehefrau, der Schauspielerin Valerie Bertinelli, liess er sich 2007 scheiden. 2009 heiratete er Janie Liszewski. Immer wieder sprach er offen über seine Alkohol- und Drogensucht. Von der war er nach eigenen Angaben später zwar losgekommen, doch der Exzess hinterliess sichtbare Spuren.

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