Komiker und Sänger Was macht eigentlich Mike Krüger?

Lukas Rüttimann

31.12.2018

Als Teil der «Supernasen» führte in den achtziger Jahren kein Weg an ihm vorbei. Heute nimmt es der deutsche Komiker Mike Krüger bedeutend ruhiger.

Als Teil der «Supernasen» führte in den achtziger Jahren kein Weg an ihm vorbei. Heute nimmt es der deutsche Komiker Mike Krüger bedeutend ruhiger.

Nein – gut aussehen musste man nicht, um in den achtziger Jahren als Entertainer in Deutschland Erfolg zu haben. Karl Dall, Otto Waalkes, Thomas Gottschalk und Mike Krüger waren allesamt keine Schönlinge. Aber lustig, originell und schlagfertig, das waren sie.

Bei Mike Krüger war es wie beim späteren «Wetten, dass...?»-Maestro Thomas Gottschalk ein wirklich grosser Zinken im Gesicht, der seine Karriere als Leinwand-Beau verhinderte. Doch das Duo fand sich 1983 dennoch für eine Komödie namens «Die Supernasen» zusammen. Der Film wurde ein Kulthit, der heute noch für jede Menge Lacher sorgt.

Ein früher Hit

Freilich war Mike Krüger damals schon ein Star. Wie früher üblich tingelte er zwar als Musiker durch die Clubs. Doch schon seine erste Platte war ein voller Erfolg. 1975 veröffentlichte er «Mein Gott, Walter» – ein Lied über einen liebenswerten Tollpatsch, der durch das Leben stolpert und selbst im Jenseits noch für Chaos sorgt.

Durch den Erfolg habe er überhaupt erst in Erwägung gezogen, ins Showgeschäft zu wechseln, erzählt Krüger in seiner vor drei Jahren veröffentlichten Autobiographie «Mein Gott, Walther – das Leben ist oft Plan B». Hätte er von der LP nicht fast eine Million Exemplare verkauft, wäre er «denke ich mal, Architekt» geworden.

Tatsächlich macht der junge Mike nach dem Abitur eine Lehre als Betonbauer und ist am Bau des Hamburger Elbtunnels beteiligt. Danach geht er als Funkfernschreiber zur Bundeswehr, später absolviert er ein Architekturstudium an der Fachhochschule in Hamburg.

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Lieder und Filme

Seine Leidenschaft jedoch bleiben Musik und Comedy. Was durchaus wieder mit seinem nicht eben perfekten Äussern zu tun hat. Er sei schon immer «einer der Lustigsten in der Klasse gewesen» und habe versucht, mit «merkwürdigen Aktionen über nicht so guten Noten hinwegzutäuschen». Das habe mal besser geklappt, mal weniger. Aber: «Es hat mir geholfen, Schwächen oder Ängste durch Comedy zu überspielen», so Krüger in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».

Sein Ausweis als Komiker kann sich jedenfalls sehen lassen. Vor allem in den Achtzigern führt im deutschsprachigen Raum kein Weg an ihm vorbei. Neben den «Supernasen»-Filmen feierte er auch in «Seitenstechen» und «Geld oder Leber!» grosse Erfolge, am TV waren seine Shows «4 gegen Willi» oder «Punkt, Punkt, Punkt» Strassenfeger . Danach versuchte er sich als Seriendarsteller und spielte in «Ein Schloss am Wörthersee» oder «Tohuwabohu» mit, und irgendwann kam auch die TV-Werbung nicht mehr ohne ihn aus.

Doch Krüger war nicht nur als Schauspieler erfolgreich. Als Sänger trat er in verschiedenen Formaten und auf Bühnen in ganz Deutschland auf; Hits wie «Der Nippel» sind heute noch unvergessen. Ab der Jahrtausendwende widmete sich Krüger dann neuen Comedy-Formaten. Dem Filmgeschäft blieb er zwar treu, er agierte nun aber eher hinter den Kulissen. So produziert er beispielsweise den Kinohit «7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug».

Golf und Familie

Mittlerweile ist es deutlich ruhiger um Mike Krüger geworden. Er ist mit seiner Frau Birgit seit 42 Jahren glücklich verheiratet, hat mit ihr eine Tochter und lebt ein ruhiges Leben in der Nähe von Hamburg. Der heute deutlich schlankere Komiker spielt gerne Golf und versucht laut eigenen Aussagen, «so gesund wie möglich zu leben». Über das Geheimnis seiner langen Ehe sagt der 66-Jährige: «Wichtig war, dass wir uns vor meinem Erfolg kennen gelernt haben. Sonst würde ich mich bis heute immer fragen, ob sie mich nur wollte, weil ich ein Star war».

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