Popstar Robbie Williams über Sucht: «Wie mit einem Eisbären kämpfen»

tafu

29.10.2019

Im Interview mit dem britischen Magazin «GQ» spricht Robbie Williams über Suchtprobleme und verrät, was er über den Brexit und Greta Thunberg denkt.

Seit 19 Jahren ist Robbie Williams trocken, harten Drogen hat der Sänger abgeschworen, seit Januar hat er sogar mit dem Rauchen aufgehört. Dennoch hat er seine schwachen Momente und kämpft immer wieder mit seinen Dämonen, wie er nun in einem Interview mit den «GQ Magazine» gestand.

«Egal, was es ist: essen, trinken, Drogen, Sex, Computerspiele, online sein, Musik, Golf – ich will immer zu viel davon», so der 45-Jährige. Stets begleite ihn die Sorge darüber, was er zu sich nehme. «Für mich ist das, als würde ich mit einem Eisbären kämpfen», beschreibt Williams das Gefühl, immer wieder ausser Kontrolle sein zu wollen.

Dabei falle ihm, dem ehemaligen Take-That-Sänger, der Verzicht auf Alkohol überhaupt nicht schwer – während er mit einer anderen Sache allerdings ein grösseres Problem hat: «Gras ist wie ein Schokoriegel. Wenn ein Kit Kat im Raum ist, werde ich das verdammte Kit Kat essen. Wenn Toblerone im Raum ist, werde ich die Toblerone essen. Und wenn ein Joint im Raum ist? Dann wird es verdammt schwer, ihn nicht zu rauchen.»

Besonders in Los Angeles, wo Williams mit seiner Frau Ayda und seinen drei Kindern inzwischen hauptsächlich lebt, sei die Versuchung immer wieder sehr gross. «In LA ist Gras wie Kaffee trinken. Es ist überall.» Es rieche ständig nach Joints. Das könne schon herausfordernd sein, aber nach fünf Sekunden ist es auch schon wieder vorbei. «Aber in diesen fünf Sekunden ist es, als wrestle ich mit Eisbären.»

«Ich habe noch niemals gewählt»

Zu seiner Heimat Grossbritannien fühle sich der Sänger im Moment allerdings nicht mehr hingezogen. Besonders das Thema Brexit scheint Williams kaum zu beschäftigen. «Ich lebe in der Blase, von der die Leute immer reden.» Zwar komme er aus dem Land, dass sich entschlossen hat, die EU zu verlassen, doch lebe er nun in einer anderen Umgebung.

«Ich beobachte das und sage ‹versucht das jetzt mal hinzukriegen, und dann werden wir schon sehen, was passiert!›» Auf die Frage, ob er denn selbst beim Referendum abgestimmt habe, antwortet der Sänger ziemlich eindeutig: «Ich habe noch niemals gewählt.»



Doch auch wenn Robbie Williams der Brexit komplett egal zu sein scheint, zu einem Thema hat er eine ziemlich klare Meinung. Wenn es um die Klimaaktivistin Great Thunberg geht, wünsche er sich, dass es ein Gesetz gebe, dass 16-Jährige davor schützt, so verurteilt zu werden.

«Egal, was man über Greta, ihre Reden, ihren Gesichtsausdruck, ihre Wut oder ihre Leidenschaft denkt, sie sollte das einfach tun dürfen, ohne dafür getadelt zu werden.» Zwar stimme er nicht unbedingt mit ihrem Standpunkt überein, doch solle sie weitermachen dürfen, wie sie will. 

«Kommentare von empathielosen Arschlöchern werden der Psyche des jungen Mädchens nicht helfen, egal, wie du über den Klimawandel denkst», so Williams.

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