Kriminalität Betrügereien kosten Senioren 400 Millionen Franken

SDA

1.10.2018 - 11:03

Die meisten geprellten Senioren sprechen nicht über ihren Verlust.
Die meisten geprellten Senioren sprechen nicht über ihren Verlust.
Source: Keystone/Archiv

Menschen über 55 in der Schweiz werden laut einer Studie durch Betrügereien jedes Jahr um 400 Millionen Franken geprellt. Pro Senectute zeigt sich vom Ausmass überrascht und setzt auf gezieltere Information von potenziellen Opfern.

Die Schadenssumme sowie die Opferzahlen zeigten, dass man in diesem Bereich handeln müsse, hiess es am Montag in einer Mitteilung zur ersten repräsentativen Studie über das Ausmass von Vermögensdelikten zu Lasten der Generation Ü55. Pro Senectute hat die Studie in Zusammenarbeit mit dem Institut zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität der Fachhochschule Neuenburg durchgeführt.

Jeder Fünfte erleidet Schaden

Laut Studie war in den letzten fünf Jahren jede vierte Person über 55 Jahre Opfer von Betrügereien geworden. Jede fünfte Person erlitt dabei einen finanziellen Schaden. Die kumulierte Schadensumme liegt gemäss der Hochrechnung der Studie bei über 400 Millionen Franken pro Jahr.

Mehr als 155'000 Personen wurden in den vergangenen fünf Jahren im öffentlichen Raum bestohlen. Über 62'000 wurden beim Abheben am Geldautomaten um ihr Geld erleichtert. 60'000 gaben Unbekannten Geld unter einem Vorwand wie «Schlüssel oder Portemonnaie verloren».

Mehr als 47'000 Personen fielen auf gefälschte Anzeigen im Internet herein und fast 39'000 bezahlten offenbar Waren, die sie nie bestellt hatten.

Männer öfter betroffen

Männer (28,2 Prozent) sind häufiger Opfer von solchen Machenschaften als Frauen (23,3 Prozent). Am häufigsten fallen Menschen über 55 Jahre in der Westschweiz (36,5 Prozent) auf solche Betrügereien herein, gefolgt von jenen in der Deutschschweiz (22,8 Prozent) und im Tessin (11,7 Prozent). Sechs von zehn Betroffenen sprechen mit niemandem über den erlittenen finanziellen Missbrauch.

«Die Höhe und das Ausmass der Schadensumme haben uns überrascht», lässt sich Werner Schärer, Direktor von Pro Senctute Schweiz, in der Medienmitteilung zitieren. Dank der gewonnen Erkenntnisse aus der Studie könne man künftig die Menschen dieser Altersgruppen noch gezielter informieren, um sie besser vor Betrügereien zu schützen.

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