Comeback ist «wie Heimkommen» Was macht eigentlich Susan Lutz?

textlab

8.4.2018

Als letzte der reaktivierten Ansagerinnen moderiert Susan Lutz nächste Woche bei «Glanz & Gloria». Sie blickt mit Freude auf ihre Zeit im Rampenlicht zurück, kennt aber auch die Schattenseiten.

Im TV bekannt zu werden, das ist heute noch der Traum für viele junge Leute. Susan Lutz indes gehörte nie zu jenen Frauen, die berühmt werden wollten – und trotzdem wurde sie eines der bekanntesten Gesichter der Schweiz. Von 1988 bis 1997 war sie als Susan Lutz-Pedroni am Bildschirm omnipräsent. Dabei war sie damals eher zufällig zum Job gekommen.

«Ansagerin zu werden hat mich ursprünglich nicht interessiert. Ich habe mich mehr aus Zufall und auf Drängen meines damaligen Freundes beworben. Zuhause hatten wir nicht einmal einen Fernseher», erzählt die heute 54-Jährige gegenüber «Bluewin».

Zu dieser Zeit arbeitete sie in einer Kinderarztpraxis, die Bewerbung war ein spontaner Entscheid. Doch als sie dann das OK vom Schweizer Fernsehen erhielt, sagt sie zu – und wurde in der Folge zu einer der beliebtesten und routiniertesten Ansagerinnen der Schweiz.

Viele schöne Nebenerscheinungen

Offensichtlich hat ihr der Job auch selber Spass gemacht. Sonst wäre sie kaum so lange geblieben. Tatsächlich schwärmt Lutz rückblickend von einer «coolen Zeit», in der sie «sehr frei» gewesen sei. Schliesslich habe man damals die Moderationstexte noch selber verfassen dürfen; man liess den Ansagerinnen und Ansagern weitgehend freie Hand.

Auch die attraktiven Nebenjobs waren ein Grund dafür, warum sie es solange im Job aushielt. Ansagerinnen und Ansager seien damals sehr begehrt für Moderationen gewesen, was sich finanziell durchaus lohnen konnte. Auch an VIP-Events oder an Modeschauen gehörte es fast schon zum guten Ton, dass man eine Frau (oder einen Herrn) aus dem SF-Ansagerteam eingeladen hatte. «Das war eine extrem schöne Zeit – und ich habe es auch genossen.»

Natürlich sei sie damals fast pausenlos erkannt worden. Egal ob im Restaurant, in den Ferien oder auf der Strasse – man erkannte sie. «Die Schweiz ist klein, und ich wollte mich nicht verstecken. Ausserdem waren die Begegnungen fast immer sehr herzlich», so Lutz.

Offener Umgang

Mit ihrer Bekanntheit sei sie deshalb immer sehr offen umgegangen – was sich allerdings bei ihrer Trennung vom Vater ihrer beiden Kinder als Nachteil herausstellen sollte. «Es war nicht einfach, in dieser Zeit in der Öffentlichkeit zu stehen. Ich habe dabei die Schattenseiten der Popularität kennen lernen müssen» sagt sie. Als «Wehrmutstropfen in einer sonst sehr schönen Zeit» hat Lutz diese Erfahrung jedoch längst abgehakt.

Geholfen hat ihr auch, dass ihr als alleinerziehende Mutter wenig Zeit blieb, sich über solche Dinge Gedanken zu machen. Nach ihrer Scheidung und dem Aus der Ansagerinnen und Ansager 1997 kümmerte sie sich vor allem um ihre beiden (heute erwachsenen) Kinder. Später arbeitete sie in einem Medizinverlag, wechselte dann für 12 Jahre in die Kunstszene.

Seit Kurzem geht sie einem neuen Job nach: In einer Institution mit Werkstätten und Wohnplätzen für Menschen mit Beeinträchtigungen kann sie ihre Erfahrungen einbringen – vom «Muttersein bis hin zur Ansagerin», wie sie sagt.

Auf ihr Comeback bei «Glanz & Gloria» freut sie sich. Der Testlauf im Studio ist gut gegangen, das Ganze sei «ein bisschen wie Heimkommen». Und dass sie in diesen Tagen im Zuge der Gastmoderation wieder öfters erkannt werde, ist für sie auch kein Problem. Denn: «Bis zu einem gewissen Grad bleibt man eine öffentliche Person ein Leben lang».

Susan Lutz moderiert vom 9. - 13. April das People-Magazin «Glanz & Gloria» auf SRF 1.

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