Verstorbener «Friends»-Star Wie ein Schweizer Pfleger einst Matthew Perrys Leben rettete

Von Fabian Tschamper

29.10.2023

Schauspieler Matthew Perry verstarb am vergangenen Samstag.
Schauspieler Matthew Perry verstarb am vergangenen Samstag.
Bild: Willy Sanjuan/Invision/AP/dpa

Am Samstag hörte Matthew Perrys Herz auf zu schlagen. In der Schweiz wurde er einst reanimiert: Ein Pfleger brach ihm beim Wiederbeleben acht Rippen, rettete aber sein Leben.

Von Fabian Tschamper

29.10.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Samstag wurde Friends-Star Matthew Perry tot in seinem Whirlpool aufgefunden.
  • Einst bangte er auch in der Schweiz um sein Leben, ein Opioid sorgte dafür, dass sein Herz stehen blieb.
  • Ein Schweizer reanimierte ihn und brach ihm dabei acht Rippen.

Hollywood trauert um Matthew Perry. Der Schauspieler, der mit der US-Sitcom «Friends» einst Kult wurde, ist am Samstag offenbar in einem Whirlpool ertrunken. Lange kämpfte «Chandler» gegen eine starke Alkohol- und Opioidabhängigkeit, die ihm damals in der Schweiz beinahe das Leben gekostet hätte.

Das ging so weit, dass er während einer Gruppenszene in «Don't Look Up» – unter anderem mit Jonah Hill – 1800 Milligramm Hydrocon (ein Opioid, das mit Codein verwandt ist) intus hatte. Das schrieb der kürzlich verstorbene Schauspieler in seiner Biografie «Friends, Lovers and the Big Terrible Thing».

Er sollte in der Satire von Adam McKay sogar eine Szene mit Meryl Streep drehen. Perry musste sich von dem Projekt zurückziehen.

Dies wegen eines medizinischen Notfalls, den er in der Schweiz erlitten hatte. Seine jahrzehntelange Abhängigkeit kostete ihn fast das Leben: Sein Herz war fünf Minuten lang stehen geblieben, die Ärzte brachen acht seiner Rippen, um ihn wiederzubeleben.

Während seines Aufenthalts in einer Luxus-Klinik am Genfer See log er die Ärzte an, sodass sie ihm Schmerzmittel verschrieben. «Es ging mir gut, klar hatte ich ein flaues Gefühl im Magen, aber Schmerzen hatte ich keine.»

Um die vermeintlichen Schmerzen zu behandeln, verabreichte man ihm wiederum Hydrocon – und verschrieb ihm eine Operation, bei der sie «einen komischen medizinischen Apparat in meinen Rücken pflanzen wollten».

«Ein kräftiger Schweizer hat mich wiederbelebt»

In der Nacht vor der Operation nahm Perry ununterbrochen Hydrocon zu sich. Als er am Morgen im Operationssaal lag, spritzten ihm die Ärzte Propofol, was regulär für die Anästhesie verwendet wird.

Das Medikament stoppte das Herz des «Friends»-Stars.

«Ich bekam die Spritze um 11 Uhr morgens», schrieb er in seiner Biografie. «Elf Stunden später wachte ich in einem anderen Spital auf. Das Propofol hatte mein Herz gestoppt. Für fünf Minuten. Es war kein Herzinfarkt – es hat schlicht aufgehört zu schlagen. Mir wurde gesagt, dass mich ein kräftiger Schweizer mittels Herz-Lungen-Reanimation wiederbelebt hatte. Er wollte wirklich nicht, dass der Typ von ‹Friends› auf seinem OP-Tisch stirbt.» Und der Schauspieler führt aus: «Wäre ich nicht bei ‹Friends› gewesen, hätte er nach drei Minuten aufgehört? Hat mir ‹Friends› schon wieder das Leben gerettet?»

Der Schweizer habe ihm das Leben gerettet, aber auch acht seiner Rippen gebrochen. Was ihn schliesslich seine Szene mit Meryl Streep kostete.