Griechenland Antiker Siegelring nach 80-jähriger Odyssee zurück auf Rhodos

SDA

20.5.2022 - 11:53

HANDOUT - Ein antiker goldener Siegelring (undatierte Aufnahme). Die Nobelstiftung hat einen rund 3000 Jahre alten goldenen Siegelring aus der mykenischen Kultur an Griechenland zurückgegeben. Das Kleinod, auf dem zwei Sphinxen eingraviert sind, hat eine wahre Odysee hinter sich. 1927 wurde es auf Rhodos von Archäologen in einer Grabanlage entdeckt und später aus dem Museum der Insel entweder. In den 1950er Jahren tauchte der Ring dann in den USA auf; dort erwarb ihn Medizinnobelpreisträger Georg von Békésy. Seine Sammlung wurde nach seinem Tod der Nobelstiftung vermacht, die den Ring nun an Griechenland zurückgibt. Künftig soll er wieder im Museum auf Rhodos zu bewundern sein. Foto: --/Griechisches Kulturministerium/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Ein antiker goldener Siegelring (undatierte Aufnahme). Die Nobelstiftung hat einen rund 3000 Jahre alten goldenen Siegelring aus der mykenischen Kultur an Griechenland zurückgegeben. Das Kleinod, auf dem zwei Sphinxen eingraviert sind, hat eine wahre Odysee hinter sich. 1927 wurde es auf Rhodos von Archäologen in einer Grabanlage entdeckt und später aus dem Museum der Insel entweder. In den 1950er Jahren tauchte der Ring dann in den USA auf; dort erwarb ihn Medizinnobelpreisträger Georg von Békésy. Seine Sammlung wurde nach seinem Tod der Nobelstiftung vermacht, die den Ring nun an Griechenland zurückgibt. Künftig soll er wieder im Museum auf Rhodos zu bewundern sein. Foto: --/Griechisches Kulturministerium/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Die schwedische Nobelstiftung hat einen goldenen Siegelring aus mykenischer Zeit an Griechenland zurückgegeben.

20.5.2022 - 11:53

Das Kleinod, auf dem zwei Sphinxen eingraviert sind, hat eine wahre Odyssee hinter sich, wie das griechische Kulturministerium am Freitag mitteilte. Die Nobelstiftung zeige mit der Entscheidung zur Rückgabe ihren Respekt für die kontinuierlichen Bemühungen Griechenlands im Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern, sagte Kulturministerin Lina Mendoni.

Nachforschungen zufolge wurde der Ring 1927 bei Ausgrabungen italienischer Archäologen auf Rhodos gefunden und dort zunächst im Museum aufbewahrt. Das Kleinod soll zu Opfergaben in einer Grabanlage aus der mykenischen Kultur gehört haben und wäre damit rund 3000 Jahre alt. Während der folgenden Kriegsjahre und der italienischen Besatzung sei der Ring dann zusammen mit Hunderten antiken Münzen und Schmuckstücken gestohlen worden. Schliesslich tauchte er in den USA auf, wo ihn der ungarische Medizinnobelpreisträger Georg von Békésy erwarb. Dessen Sammlung ging nach seinem Tod 1972 an die Nobelstiftung.

Schwedische Archäologen stellten später fest, woher das Kunstwerk stammte, griechische Experten verifizierten die Herkunft. «Für uns war klar, dass der Ring zurückgegeben werden muss. Das Werk hat einen grossen kulturellen und historischen Wert für Griechenland», sagte Stiftungsdirektor Vidar Helgesen.

Für Athen hat die Rückgabe des Rings auch starke symbolische und politische Bedeutung: Seit Jahrzehnten bemüht sich Griechenland um die Rückgabe von Friesteilen des Parthenon-Tempels auf der Akropolis. Sie wurden Anfang des 19. Jahrhunderts vom britischen Botschafter Lord Elgin nach England gebracht und sind dort bis heute im British Museum ausgestellt. Erst im vergangenen November hatte sich Premier Kyriakos Mitsotakis bei einem Besuch in London mit seinem britischen Amtskollegen Boris Johnson über eine mögliche Rückgabe ausgetauscht, jedoch eine Abfuhr erhalten.

SDA