Nach Streit über Meghan Britischer Moderator stürmt vom Set und schmeisst Job hin

dpa/fts

10.3.2021

Der profilierte TV-Journalist Piers Morgan ging diesmal zu weit: Er zweifelte an den Suizid-Gedanken von Meghan, dies kostete ihn seinen Job.
Der profilierte TV-Journalist Piers Morgan ging diesmal zu weit: Er zweifelte an den Suizid-Gedanken von Meghan, dies kostete ihn seinen Job.
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Der TV-Journalist Piers Morgan zweifelte an den Suizid-Gedanken von Meghan, nach einem heftigen Wortgefecht verlässt er im Stechschritt das Studio. Der Host hat seinen Job nun gekündigt.

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10.3.2021

Die Debatte über Rassismusvorwürfe von Herzogin Meghan und Prinz Harry erregt in Grossbritannien weiterhin die Gemüter. Nach Beschwerden über seine Kritik an Meghan kündigte der britische Journalist Piers Morgan seinen Job als Moderator der Sendung «Good Morning Britain». Das teilte der Sender ITV am Dienstagabend mit.

Morgan ist einer der profiliertesten TV-Journalisten des Landes und ist für seine beissende Kritik an Politikern und Prominenten bekannt. Mehrfach hatte er sich auch an Meghan abgearbeitet. Deren Vater Thomas Markle war ein häufiger Interview-Gast in «Good Morning Britain». Nun scheint Morgan den Bogen allerdings überspannt zu haben. Nachdem er am Montag in seiner Live-Sendung Zweifel an dem Bericht Meghans über ihre Suizid-Gedanken während ihrer Zeit am Palast geäussert hatte, kündigte die Medienaufsicht eine Untersuchung an. Sie hatte mehr als 40'000 Beschwerden von Zuschauern erhalten.

Morgan lieferte sich noch am Dienstag ein heftiges Wortgefecht mit einem Kollegen, der ihm vorwarf, Meghan aus persönlicher Eitelkeit anzugreifen. Der Moderator stürmte daraufhin aus dem Fernsehstudio. Spekuliert wird nun, ob er zu dem neuen Nachrichtensender GB News wechseln wird, der in Kürze seinen Betrieb aufnehmen soll. Dessen Vorsitzender, Journalismus-Veteran Andrew Neil, hatte angekündigt, mit dem neuen Sender Zuschauer anzusprechen, die sich «aussen vor und nicht gehört» fühlen. Befürchtungen, der Sender könne nach dem Vorbild des US-amerikanischen Nachrichtenkanals Fox News konzipiert werden, wurden von GB News jedoch zurückgewiesen.

Unterstützung von einer anderen Königin

«Danke Meghan für Deinen Mut und Deine Führung. Wir alle sind durch Dich bestärkt und inspiriert», schrieb Queen Bey – die Sängerin Beyoncé – dafür auf ihrer Webseite. Dazu postete sie ein Foto, auf dem sie und Meghan sich gegenüberstehen und anlächeln.

Meghan und ihr Ehemann Prinz Harry hatten in einem am Sonntagabend ausgestrahlten Interview mit US-Talkshow-Legende Oprah Winfrey schwere Vorwürfe gegen die Königsfamilie erhoben. Unter anderem hatten sie der Familie mangelnde Unterstützung vorgeworfen und sie rassistischer Gedankenspiele bezichtigt. Als sie mit Sohn Archie schwanger gewesen sei, habe es Bedenken gegeben, «wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird», erzählte Meghan. Der Buckingham-Palast reagierte am Dienstag auf das Interview – die Erinnerung daran sei teilweise anders, die Vorwürfe würden aber sehr ernst genommen und von der Familie privat aufgearbeitet.