Unfälle am Filmset Auch diesen Stars wurden Dreharbeiten zum Verhängnis

Von Bruno Bötschi

22.10.2021

Schauspieler*innen müssen während Dreharbeiten alles geben, um erfolgreich zu sein – manchmal sogar ihr Leben.

Von Bruno Bötschi

22.10.2021

Bei Dreharbeiten zum Western «Rust» in Santa Fe ist es am Donnerstagabend (Ortszeit) zu einem tödlichen Unfall mit einer Requisitenwaffe gekommen: Schauspieler Alec Baldwin erschoss dabei eine Kamerafrau und verletzte den Regisseur lebensgefährlich.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Unfall während dem Drehen einer Filmszene tödliche Folgen hat.

Martha Mansfield

Martha Mansfield gilt als Talent der jungen Stummfilm-Industrie. Nach mehreren Komödien erhält sie 1923 in «The Warrens of Virginia» eine ernsthafte Rolle: Der Film spielt zur Zeit des US-amerikanischen Bürgerkriegs, Mansfield mimt eine Südstaatlerin. Dafür muss sie ein Rüschenkleid mit Petticoat tragen.

In einer Pause sitzt sie am Set im Auto mit offener Tür. Nebenan unterhält sich eine Gruppe Raucher. Einer wirft seinen noch glimmenden Zigarettenstummel so ungünstig zu Boden, dass die Spitze von Mansfields Kleid Feuer fängt. Innerhalb von Sekunden brennt das ganze Kostüm, die Schauspielerin kann sich wegen des sperrigen Kleides nicht aus dem Auto befreien. Sie stirbt am nächsten Tag im Spital.

Vic Morrow, Renee Shinn Chen und Myca Dinh Le

Im Sommer 1982 sterben am Set von «Twilight Zone» gleich drei Schauspieler: Während der Dreharbeiten zu einer Szene des Films, wird der Schauspieler Vic Morrow, 53, sowie die beiden Kinderschauspieler Renee Shinn Chen, 6, und Myca Dinh Le, 7, von einem Helikopter verfolgt.

Die Sequenz soll eine Kampfszene im Vietnamkrieg darstellen. Um die Aufnahme realistischer zu machen, werden Spezialeffekte in Form von Explosionen gezündet. Der Pilot des Helikopters verliert dabei die Kontrolle und stürzt auf die drei Darsteller. Der Unfall geschieht am allerletzten Drehtag für den Film.

Jon-Erik Hexum

Schauspiel-Actionfilme sind immer auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Die Akteure*innen müssen während Dreharbeiten riskante Stunts ausführen, oft wird dabei auch geschossen. Dabei passiert es immer wieder, dass sich Schauspieler*innen dabei verletzen oder sogar sterben.

Jon Erik Hexum gehört zu der letzteren Kategorie. Der Schauspieler stirbt 1984, als er sich am Set der Serie «Mode, Models und Intrigen» in einer Szene, in der er Russisches Roulette spielen sollte, eine Requisitenwaffe an die Schläfe hält und abdrückt.

Roy Kinnear

Der britische Schauspieler Roy Kinnear stirbt im spanischen Toledo, während er den Film «Die Rückkehr der Musketiere» dreht. Es heisst, sein Tod ist auf ein Missverständnis zurückzuführen: Die spanische Filmcrew verstand Vorgaben des US-amerikanischen Regisseurs des Filmes falsch und leerte Wasser auf eine Strasse.

Als Kinnear später in einer Szene auf einem Pferd über die Strasse ritt, rutscht dieses aus und der Schauspieler geht zu Boden. Nach dem Sturz wird der Schauspieler ins Krankenhaus eingeliefert, wo er schliesslich an einem Herzinfarkt stirbt.

Brandon Lee

Es hätte sein Durchbruch werden sollen, doch Brandon Lee, der Sohn von Bruce Lee, erlebt den Erfolg seines Films «The Crow – Die Krähe» nicht mehr. Gedreht wurde die Szene, in der Eric Draven (Brandon Lee) vom Bösewicht «Funboy» (Michael Massee) erschossen wird, doch Lee bricht wirklich während der Dreharbeiten zusammen.

Was war passiert? Vor der Szene wurde die Waffe für eine Nahaufnahme verwendet. Die dafür verwendete Kugel verklemmte sich jedoch, wurde nicht entfernt und später durch den Explosionsdruck einer Platzpatrone hinausgeschleudert. Der 28-jährige Lee stirbt am 31. März 1993 im Krankenhaus, zwölf Stunden nach der tödlichen Szene.

Mithilfe des damals revolutionären CGI-Verfahrens wurde Lee später auf der Leinwand zu neuem Leben erweckt. Am Computer wurde sein Gesicht über das eines Body-Doubles gelegt, mit dem noch fehlende Szenen fertig gedreht worden waren.

Steve Irwin

Durch seine Dokumentarfilme erlangte der «Crocodile Hunter» Steve Irwin Kultstatus: Kaum jemand kam wilden Tieren so nahe wie der Australier. Er kuschelte mit Löwen und streichelte Schlangen. Das eine solche Nähe auch Gefahren birgt, war dem gelernten Zoowärter durchaus bewusst, doch genau jenes Risiko hatte er bei Unterwasseraufnahmen am Great Barrier Reef wohl unterschätzt.

Und so endet am 4. September 2006 eine Begegnung mit einem Stachelrochen tödlich. Das zweieinhalb Meter grosse Tier hat Irwin wohlmöglich für den Schatten eines Tigerhais gehalten und stach innerhalb weniger Sekunden mehrere hundert Male auf Irwin ein.

Diese Stars verletzten sich beim Dreh

Für ihre Arbeit bekommen Schauspieler*innen viel Geld und Ruhm. Doch bei den Dreharbeiten müssen die Hollywood-Stars mitunter auch ziemlich einstecken.

Unsere Galerie zeigt dir, wer schon solche schmerzhafte Erfahrungen machen musste:


«Beim Waffenmeister ist wohl etwas schief gelaufen»

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