ErfolgVom Blödel-Lehrer zum Anwalt: Für Elyas M'Barek läuft es rund
Von Carlotta Henggeler
25.6.2019
«Der Fall Collini» ist als Buch ein Bestseller, und auch als Kinofilm lässt der Thriller die Kinokassen klingeln. Elyas M'Barek spielt darin einen gewieften Junganwalt. Überhaupt ist der Österreicher in der Kinowelt sehr gefragt.
Elyas M'Barek kennt man als Grossmaul-Aushilfslehrer Zeki Müller in der Hit-Komödie «Fack ju Göhte» (2013). Später mimte er in der Filmkomödie «Willkommen bei den Hartmanns» (2016) einen Medizinstudenten, der sich um junge Einwanderer kümmert, mit viel Empathie.
Für seine neueste Kino-Rolle in «Der Fall Collini» – nach einem Buch von Ferdinand von Schirach – hat M'Barek den Ärztekittel gegen eine Pflichtverteidiger-Robe getauscht und trifft damit nach wie vor den Geschmack der deutschen Kinogänger.
M'Barek auf der Überholspur
In «Der Fall Collini» ist der Rechtsanwalt Caspar Leinen (Elyas M‘Barek) erst seit drei Monaten lizensiert, als er einen Fall annehmen darf, der sich als ein veritabler Justizskandal der Nachkriegszeit entpuppt.
Der österreichische Schauspieler mit tunesischen Wurzeln ist nich erst seit diesem Streifen im deutschsprachigen Raum ein gefragter Mann: Zwei neue Filmprojekte stehen in seiner Agenda: Die deutsche Komödie «Ein perfektes Geheimnis» mit Karoline Herfurth und Wotan Wilke Möhring befindet sich in der Postproduktion. Und 2020 soll «Nightlife» mit Palina Rojinski («Traumfrau») in die Kinos kommen.
Als muskelbepackter Deutsch-Türke wurde Elyas M'Barek in «Türkisch für Anfänger» bekannt. Damals noch der Checker mit Goldkettchen, zeigt sich der 36-Jährige in seinem neuesten Film «Der Fall Collini» von einer ganz anderen Seite. Sehen Sie hier die besten Filme und wichtigsten Karriere-Etappen von Elyas M'Barek.
Bild: ARD Degeto/Rat Pack/Constantin Film / Constantin Film Verleih
Ab 18. April ist Elyas M'Barek in dem Justizdrama «Der Fall Collini» zu sehen. Er spielt den jungen Anwalt Caspar Leinen, der seinen Mandanten in einem scheinbar aussichtslosen Fall verteidigt – und dabei einen der grössten Justizskandale der deutschen Geschichte aufdeckt.
Bild: Constantin Film Verleih
2004 sah das noch ganz anders aus: Alican (Elyas M'Barek, links) und ZigZa (Tom Lass) fallen die Augen aus dem Kopf, als Stella mit ihrer neuen Oberweite auf den Schulhof kommt. Ja, das waren noch Geschichten. Elyas M'Barek war zu Zeiten der RTL-Serie «Schulmädchen» gerade einmal 22 Jahre alt.
Bild: RTL
Eigentlich ist Elyas M'Barek Österreicher mit tunesischen Wurzeln. Geboren wurde er aber in München. Seine Paraderolle, mit der er deutschlandweit bekannt wurde, ist trotzdem die des Deutschtürken Cem in «Türkisch für Anfänger» (zweiter von rechts, mit Anna Stieblich, Emil Reinke, Josefine Preuss, Adnan Maral und Pegah Ferydoni, von links).
Bild: ARD / Hardy Spitz
Und schon damals wusste Elyas M'Barek (rechts, mit Axel Schreiber und Josefine Preuss) scheinbar genau, dass er gut den Oberchecker markieren kann.
Bild: ARD / Richard Hübner
Vom Sixpack noch keine Spur, stattdessen lieber Goldkettchen: Elyas M'Barek zeigte als Cem schon mal Haut. In einem Interview erklärte er damals, er möchte die Gemeinsamkeit zwischen sich und seiner Rolle damit beschreiben, «dass wir beide manchmal eine harte Schale, aber einen weichen Kern besitzen».
Bild: ARD / Richard Hübner
Dieses Outfit ist für Elyas M'Barek kein Neuland. Im Interview mit der «F.A.Z.» erzählt der 36-Jährige, dass er auch privat früher einen anderen Stil hatte als heute: «Alle trugen Goldketten, Lederjacken, Ohrringe, so Brillis mussten das sein.»
Bild: Universum Film
Das Talent und Engagement von Elyas M'Barek und Josefine Preuss wurde schon 2006 erkannt und mit dem Deutschen Fernsehpreis belohnt.
Bild: Sean Gallup/Getty Images
In «Wholetrain» sollte M'Barek in einer Rolle wieder über die Stränge schlagen. David (Mike Adler) Tino (Florian Renner), Elyas (Elyas M'Barek, mit Baby) und Achim (Jakob Matschenz, von links) fanden sich in der Graffiti-Szene wieder.
Bild: ZDF / Rolf von der Heydt
Eine besondere Ehre wurde Elyas M'Barek 2010 zuteil – zumindest in Kreisen der Rapper. Denn er durfte an der Seite von Hannelore Elsner in «Zeiten ändern dich» den junge Bushido spielen.
Bild: Highlight (Constantin)
Lange Zeit schienen Elyas M'Barek (vierter von links) türkischstämmige Rollen auf den Leib geschneidert. Im «Tatort: Familienaufstellung» über das Thema «Ehrenmord» gehörte er 2009 zur Familie Korkmaz, gemeinsam mit Kostja Ullmann, Erol Sander und Hussi Kutlucan (von links).
Bild: Radio Bremen
Klar, dass auch ein Film mit Matthias Schweighöfer (rechts) nicht fehlen darf. Zusammen mit Sibel Kekilli spielte Elyas M'Barek 2011 in «What a Man». «Ich mag an Elyas besonders, dass man sich auf ihn verlassen kann. Er ist pünktlich, hat Humor und man kann immer Spass mit ihm haben», lobte Matthias Schweighöfer gegenüber der «Glamour».
Bild: Fox
Vier Jahre waren seit der Serie «Türkisch für Anfänger» vergangen. Zeit, um an den Erfolg anzuknüpfen. Das dachten sich wohl auch die Schöpfer und trommelten die Fanlieblinge um Josefine Preuss und Elyas M'Barek für einen Film zusammen.
Bild: Constantin
Autogramme schreiben gehört bei Elyas M'Barek inzwischen wohl zur Tagesordnung. 2,3 Millionen Follower hat er alleine auf Instagram. Im echten Leben sind das dann wohl noch einige mehr. Nicht immer ist das angenehm, wie er «TV Movie» verriet: «Manche verfolgen mich im Fitness-Studio bis unter die Dusche. Kein Witz.»
Bild: Ralph Orlowski/Getty Images for Constantin Film for Constantin
«Ich finde es schön, dass mir vielfältigere Rollen angeboten werden und ich inzwischen ein breiteres Portfolio aufweisen kann», verkündete M'Barek im Interview 2012 stolz. Inzwischen kann der Wahlmünchner sich wohl aussuchen, welche Rollen er annimmt.
Bild: Thomas Lohnes/Getty Images
Spätestens mit der schrägen Schulkomödie «Fack ju Göhte» (2013) und seiner Rolle des Zeki Müller macht sich Elyas M'Barek in der deutschen Filmgeschichte unvergessen. Mit Autor und Regisseur Bora Dagtekin verbindet ihn schon eine lange Zusammenarbeit wie beispielsweise bei «Doctor's Diary» oder «Türkisch für Anfänger».
Bild: Clemens Bilan/Getty Images for Constantin Film
Da sein Kumpel Bora Dagtekin das Drehbuch verfasste und Regie führte, ist es wohl kein Wunder, dass die Rolle des demotivierten Chaos-Lehrers Zeki Müller Elyas M'Barek wie auf den Leib geschneidert oder besser gesagt geschrieben ist.
Bild: Constantin / Highlight
Wer sich schon immer gefragt hat, wie Elyas M'Barek wohl mit langen Haaren aussehen mag, der bekommt in «Der Medicus» aus dem Jahr 2013 die Antwort. Seinem Ruf als Frauenschwarm haben aber auch Wallemähne und Schnauzer nicht geschadet.
Bild: 2012 UFA Cinema GmbH
Auch als Synchronsprecher hat sich Elyas M'Barek schon versucht. In «Paddington» durfte er den Bären sprechen. Die Fans hatten wohl Probleme sich zu entscheiden, wer der Süssere ist.
Bild: Studiocanal
Selbst vor dem – für unhackbar geltenden – BND machen Benjamin (Tom Schilling, links), Paul (Antoine Monot, Jr.), Max (Elyas M'Barek, zweiter von rechts) und Stephan (Wotan Wilke Möhring, rechts) in «Who Am I – Kein System ist sicher» nicht Halt.
Bild: Sony
Zwischen Christoph Maria Herbst und Detlev Buck findet sich Elyas M'Barek in «Männerhort» wieder. Die drei versuchen ein wenig Freizeit von ihren Ehefrauen zu bekommen. Laut «Bild» sagte der Schauspieler: «Ich habe privat eine sehr gesunde Beziehung zu Frauen.»
Bild: Highlight / Constantin
Im zweiten Teil von «Fack ju Göhte» musste Zeki Müller (Elyas M'Barek, mit Jella Haase) auf Klassenfahrt mit seinen Problemschülern. Zusammengerechnet mehr als 15 Millionen Zuschauer lachten über die schrägen Witze und lustigen Geschichten des ersten und zweiten «Fack ju Göhte»-Teils.
Bild: Highlight / Constantin / Christoph Assmann
Auf «Fack ju Göhte 3», den «Final Fack», mussten die Fans zwei Jahre lang warten. 2017 gab es schliesslich das heissersehnte Wiedersehen mit Elyas M'Barek als Chaos-Lehrer Zeki Müller. Im Finale der Trilogie steht für seine Schüler das Abitur an.
Bild: Andreas Rentz/Getty Images for Constantin Film
Im Drama «Dieses bescheuerte Herz» kümmerte sich Elyas M'Barek als reicher Draufgänger Lenny um einen todkranken Teenager.
Bild: 2017 Constantin Film Verleih GmbH / Jürgen Olczyk
So ernst hat man Elyas M'Barek bisher noch nicht gesehen. Als junger Anwalt Caspar Leinen überzeugt er in «Der Fall Collini» als Charakterdarsteller, der hin- und hergerissen ist zwischen Privatleben und beruflicher Verpflichtung, zwischen Fleiss und Verzagen.
Bild: Constantin Film Verleih
Joseph M'Barek (links) ist genau wie sein Bruder Elyas Schauspieler. Der grosse Erfolg blieb aber bisher aus. Raphael M'Barek hat im Gegensatz zu seinen Brüdern nichts mit dem Filmgeschäft zu tun, sondern arbeitet als Fitnesstrainer.
Bild: Andreas Rentz/Getty Images for Constantin Film
Carol Schuler: «So viel war in Luzern schon lange nicht mehr los»
Im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) ist der Blaue Teppich für die European Film Awards ausgerollt. Erstmals werden in der Schweiz die höchsten Filmpreise Europas verliehen. Die Gala ist an diesem Samstagabend.
07.12.2024
Emil Steinberger über den heutigen Humor
Die 20. Ausgabe des ZFF beginnt am 3. Oktober. Zahlreiche Stars werden erwartet, darunter Richard Gere und Kate Winslet, Pamela Anderson und Emil Steinberger. Im Interview mit Keystone-SDA spricht der 91-jährige Kabarettist über Humor und fehlende Clowns.
19.09.2024
Mit 93 Jahren: Filmstar James Earl Jones gestorben
Der US-amerikanische Schauspieler James Earl Jones ist tot. Der für seine tiefe und markante Stimme bekannte Charakterdarsteller starb am Montag
Weltbekannt wurde er 1977 durch seine Sprechrolle des Superschurken Darth Vader in «Star Wars».
10.09.2024
Filmfest Venedig erwartet «vollsten roten Teppich aller Zeiten»
Beim 81. Filmfestival in Venedig werden unter anderem George Clooney, Brad Pitt und Angelina Jolie in der Lagunenstadt erwartet. 21 Filme sind im Wettbewerb um den Goldenen Löwen. Der Eröffnungsfilm: «Beetlejuice 2» von Tim Burton.
29.08.2024
Carol Schuler: «So viel war in Luzern schon lange nicht mehr los»
Emil Steinberger über den heutigen Humor
Mit 93 Jahren: Filmstar James Earl Jones gestorben
Filmfest Venedig erwartet «vollsten roten Teppich aller Zeiten»