Beste Oscar-Momente Glenn Close verliert zum achten Mal und tanzt trotzdem

Von Laura Hüttenmoser und Fabian Tschamper

26.4.2021

Abgesehen von den unzähligen Auszeichnungen sorgten die Oscars 2021 auch für Lacher. Da dankte beispielsweise ein Sieger seinen Eltern dafür, dass sie Sex hatten – und er deswegen nun ein Oscargewinner sei.

Von Laura Hüttenmoser und Fabian Tschamper

26.4.2021

Die Gewinnerin der Herzen

Es war die achte Nominierung für die 74-jährige Amerikanerin, doch auch für «Hillbilly Elegy» ging Glenn Close leer aus. Den Abend vermiesen liess sie sich dadurch aber trotzdem nicht: Bei einem kurzen Musik-Quiz wurden ausgewählte Gäste zu allfälligen Oscar-Nominationen einzelner Songs befragt. Glenn Close überraschte alle mit ihrem Wissen über das Lied «Da Butt» von Experience Unlimited – und auf die Frage, ob sie den Tanz denn auch könne, fackelte sie nicht lange.

Daniel Kaluuya dankte seinen Eltern, dass sie Sex hatten

Daniel Kaluuya gewann den Oscar als bester Nebendarsteller für seine Rolle in «Judas and the Black Messiah» und sorgte in seiner Dankesrede für einen schrägen Moment: «Wir müssen das Leben feiern! Meine Mutter traf meinen Vater, sie hatten Sex, und hier bin ich. Das ist fantastisch!»

Die Reaktion seiner Mutter und seiner Schwester im Publikum ist unbezahlbar:

Die tragische Geschichte hinter «Der Rausch»

Schon auf dem Roten Teppich schien der dänische Regisseur Thomas Vinterberg ein sympathischer Kerl zu sein. Als er dann den Oscar für «Bester Internationaler Film» erhielt – dies für sein Werk «Der Rausch» mit Mads Mikkelsen –, wurde er von seinen Gefühlen übermannt. Der Däne widmete den Film seiner Tochter, die zwei Monate vor Drehbeginn im Alter von 19 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam. «Dieser Erfolg soll ein Denkmal für dich sein», sagte der Regisseur schmerzlich und unter Tränen.

Youn Yuh-jung schwärmte für Brad Pitt, obwohl er ihren Namen falsch aussprach

Brad Pitt präsentierte die Kategorie beste Nebendarstellerin und sprach den Namen der südkoreanischen Gewinnerin falsch aus. Youn Yuh-jung nahm's mit Humor und befand, wenn man einen Oscar gewinne, könne sie darüber hinwegsehen: «Heute Nacht sei euch allen vergeben.»

Sowieso war die 73-jährige Schauspielerin aus dem Film «Minari» Feuer und Flamme, wer ihr da den Preis überreichte: «Mister Brad Pitt, endlich! Schön, Sie kennenzulernen. Wo waren Sie, während wir gedreht haben?» Die Lacher und Sympathien des Publikums hatte die beste Nebendarstellerin sofort auf ihrer Seite. 

Der seltsame Joaquin Phoenix und das abrupte Ende

In einem normalen Jahr enden die Oscars eigentlich auch ziemlich flott. Der Award für den besten Film wird verliehen, der Host verabschiedet die Gäste im Saal und zu Hause – und tschüss, das war's. Diesmal gab es keine Worte zum Schluss, sondern einfach einen lustlosen Joaquin Phoenix, der wie nebenher den letzten Oscar für «Bester Hauptdarsteller» an Anthony Hopkins rausschmiss. Hopkins war nicht vor Ort, also nahm – wie so üblich – die Academy die Statuette für ihn entgegen und fertig. Buchstäblich. Denn danach folgte der Abspann und das sofortige Ende der Übertragung.

Von diesem skurrilen Ende abgesehen, war Hopkins nun wirklich nicht die optimale Entscheidung für diese Auszeichnung. Mindestens drei seiner Konkurrenten (Riz Ahmed, Chadwick Boseman, Steven Yeun) hätten den Award wohl mehr verdient als er.

Twitter-User fassten die Sache wie immer gekonnt zusammen:

Harrison Ford und sein schlechtester Film

Zur lockeren Atmosphäre trug allerdings Harrison Ford bei. Die Hollywood-Legende stellte die Nominationen in der Kategorie des Filmschnitts vor und tat dies anhand von Notizen, die er in diesem Zusammenhang bei einem seiner Filme erhalten hat: «Je öfter ich mir diesen Film anschaue, desto schlechter wird er», las Ford vor. Wer diese Notizen genau verfasste, liess der Schauspieler offen. Doch die unzähligen Makel, die er vorlas, stammten vom Film «Blade Runner» (1982) – einem diskussionslosen Klassiker. Selbst Ford konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Der Gag sollte veranschaulichen, dass man im Filmschnitt nie zufrieden war mit der eigenen Arbeit.

Die Oscar-Nacht zum Nachlesen

Die Gewinnerinnen und Gewinner der wichtigsten Kategorien erfährst du im Live-Ticker von der Award-Nacht: