ZFF 2019Javier Bardem: Tränen für den Umweltschutz
SDA/che
4.10.2019
Bond-Bösewicht Javier Bardem hat einen weichen Kern. Als der Oscarpreisträger über sein Lieblingsthema Umweltschutz spricht, wird er ganz emotional. Der Spanier ist zu Tränen gerührt.
«Dass du hergekommen bist, um über dieses Thema zu reden, während du in deinem Zimmer sitzen und gamen könntest, berührt mich sehr», sagte der 50-Jährige am Freitagnachmittag im Zürcher Filmpodium. Und dann kam lange nichts mehr.
Javier Bardem, den Psychiater aus aller Welt vor einiger Zeit zum überzeugendsten Film-Psychopathen zwischen 1950 und 2010 gewählt haben (Anton Chigurh in «No Country For Old Men»), liess seinen Tränen freien Lauf.
Dass die Jugend von heute mit den Konsequenzen leben müsse, die seine Generation durch die jahrelange Umweltverschmutzung mitverschulde, nimmt den Schauspieler sichtlich mit. «Und dann heisst du auch noch Leo, wie mein Sohn», stammelt er, wandte sich wieder an alle Anwesenden und rief sie dazu auf, «jetzt die Richtigen in die Politik zu wählen.»
Herz für Demonstranten
Am Vorabend hatte Javier Bardem seinen neuen Film «Sancuary» vorgestellt. In dem Dokumentarfilm von Regisseur Alvaro Longoria sind die spanischen Schauspieler, Umweltschützer und Brüder Javier und Carlos Bardem auf einer ambitionierten Mission. Die beiden machen sich zusammen mit Wissenschaftlern auf zum Weddellmeer, um sich für die Errichtung des weltweit grössten Meeresschutzgebiets einzusetzen.
Dass es ihm mit seinem Engagement ernst ist, bewies der Spanier am Donnerstagabend, als es bei seinem Gang über den Grünen Teppich zu Tumulten kam. Sicherheitskräfte hatten versucht, einer Gruppe von Umweltaktivisten die Plakate wegzureissen. Worauf Javier Bardem eingriff und darum bat, sie protestieren zu lassen. «Sie haben Recht, und solange sie respektvoll sind, lassen Sie sie bitte in Ruhe», sagt er laut ZFF.
Lockere Plauderrunde
Bardem wurde aber auch auf viele ältere Filme und seine Ehe mit der Schauspielerin Penélope Cruz angesprochen, von der er in den höchsten Tönen schwärmte. So gab es auch viel zu lachen. Etwa, als er von der Oscarnacht 2008 erzählte, in der er die goldene Trophäe für ebendiese legendäre Rolle in «No Country For Old Men» erhalten hat.
Kurz vor der Verkündigung sei seine Mutter, die spanische Schauspielerin Pilar Bardem, zu seiner Linken, Hollywood-Schauspieler Jack Nicholson zu seiner Rechten gesessen. Ohne die Sprache des anderen zu beherrschen, hätten sich die beiden lebhaft hinter seinem Rücken unterhalten, während er selber nervös mit seiner vorbereiteten, dreiseitigen Dankesrede spielte. Als Nicholson den Entwurf erblickte, habe er gelacht und gesagt: «Streich all die Namen, werde nicht emotional und widme ihn einfach deiner Mutter.»
In den lockeren Momenten, in denen Bardem seinen Zuhörern nicht eine düstere Zukunft prophezeite oder sich als «Verteidiger Woody Allens» outete, der seiner Meinung nach zu Unrecht des sexuellen Missbrauchs beschuldigt worden sei, witzelte er gerne. Und sagte Dinge wie: «Ich glaube nicht an Gott, ich glaube an Al Pacino», was ihm das Publikum mit Gelächter und Applaus verdankte.
Will Smith und ... Will Smith? In «Gemini Man» bekommt es der Schauspieler mit einer jüngeren Version seiner selbst zu tun, die komplett am Computer entstanden ist.
Bild: Paramount Pictures
Auftragskiller Henry Brogan (Will Smith) wird gejagt – von seinem eigenen Klon.
Bild: Paramount Pictures
Regisseur Ang Lee («Tiger and Dragon», rechts) stand für «Gemini Man» hinter der Kamera.
Bild: Paramount Pictures
Wenn die Sonne nicht untergeht, kannst du dich nirgends verstecken: «Midsommar» dreht die üblichen Horror-Vorzeichen geschickt um.
Bild: Weltkino Filmverleih GmbH
In Schweden erleben Dani (Florence Pugh) und ihr Freund Christian (Jack Reynor) einen Albtraum: Sie geraten in die Fänge einer obskuren Sekte.
Bild: Weltkino Filmverleih GmbH
Blutige Runen sind noch das Harmloseste, das auf die amerikanischen Studenten in Schweden wartet.
Bild: Weltkino Filmverleih GmbH
Mit seiner Rolle als Horrorclown in «Joker» empfiehlt sich Joaquin Phoenix für einen Oscar.
Bild: Warner Bros. Pictures
«Joker» erzählt, wie aus Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) der legendäre Gegenspieler von Batman wurde.
Bild: Warner Bros. Pictures
Arthur Fleck fühlt sich von der Welt missverstanden.
Bild: Warner Bros. Pictures
Das hätte sicher auch Udo Jürgens gefallen: «Ich war noch niemals in New York» ist die knallbunte Adaption des Kultmusicals des 2014 verstorbenen Sängers.
Bild: Universal
Weil ihre Mutter kurzentschlossen nach New York aufbricht, folgt ihr Tochter Lisa (Heike Makatsch) auf ein Kreuzfahrtschiff.
Bild: Universal
An Bord des Luxusliners begegnet Lisa Axel Staudach (Moritz Bleibtreu), der zunächst gar nicht ihr Typ ist.
Bild: Universal
Die böse Fee Maleficent (Angelina Jolie) ist zurück und sorgt in «Maleficent: Mistress of Evil» wieder für Ärger im Märchenland.
Bild: Walt Disney
Aurora (Elle Fanning) soll Prinz Philipp heiraten.
Bild: Walt Disney
Königin Ingrith (Michelle Pfeiffer) sorgt sich um ihr Reich.
Bild: Walt Disney
Geballte Frauenpower: «Terminator: Dark Fate» spielt 27 Jahre nach James Camerons revolutionärem «Terminator 2».
Bild: 2019 Twentieth Century Fox
Auch Arnold Schwarzenegger spielt wieder mit in «Terminator: Dark Fate».
Bild: 2019 Twentieth Century Fox
Ein neuer Terminator aus Flüssigmetall (Gabriel Luna) wurde auf die Erde geschickt, um im Auftrag von Skynet mehrere Menschen zu töten.
Bild: 2019 Twentieth Century Fox
Der Amazon-Film «The Report» basiert auf wahren Ereignissen und erzählt vom «Detention and Interrogation Programm» der CIA.
Bild: Amazon Studios / Atsushi Nishijima
Senatsmitarbeiter Daniel J. Jones (Adam Driver) untersucht dunkle Machenschaften der CIA.
Bild: Amazon Studios / Atsushi Nishijima
Senatorin Dianne Feinstein (Annette Bening) glaubt, dass die CIA nach den Anschlägen von 9/11 ihre Kompetenzen überschritten hat.
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