Die Gesichter von BlickTV-: Lena Wilczek, Damian Betschart, Sylwina Spiess, Reto Scherrer, Simone Stern und Nico Nabholz (v.l.n.r).
Ansicht des virtuellen Studios.
BlickTV-Chefredaktor: Jonas Projer.
BlickTV: Das sind die Macher
Die Gesichter von BlickTV-: Lena Wilczek, Damian Betschart, Sylwina Spiess, Reto Scherrer, Simone Stern und Nico Nabholz (v.l.n.r).
Ansicht des virtuellen Studios.
BlickTV-Chefredaktor: Jonas Projer.
Seit zwei Wochen gibt's Blick TV. Wie zufrieden ist Ex-«Arena»-Chef Jonas Projer mit seinem neuesten Projekt? Und wie bringt der 38-Jährige als fünffacher Papi überhaupt alles unter einen Hut?
Genau vor zwei Wochen raste der Puls von Jonas Projer: Es startetet sein neues Baby namens Blick TV mit knapp 50 Angestellten. Das erste digitale Live-Fernsehen aus dem Hause Ringier ging on air.
Und wie ist er bisher damit zufrieden? «Bin sehr froh, funktioniert das Ganze. Doch zufrieden ist man nie, sobald man gestartet ist, geht die Arbeit richtig los», sagt Projer in einem Interview mit dem Branchenmagazin Persönlich.com.
Ausserdem sei Blick TV im Vergleich zu «Arena» das stressigere, aber auch spannendere Engagement. Bei Blick TV müsse man Ungewissheit aushalten können. Die Newslage diktiere schliesslich den Sende-Inhalt. Da frage man sich schon: «Ist meine Idee von heute Morgen ein Chabis?»
Die «Arena» gab es vor Projers Übernahme schon 25 Jahre, Blick TV wird jetzt sukzessive erbaut. Man habe aus den ersten zwei Sendewochen Learnings gezogen – und Anpassungen vorgenommen.
Coronavirus ein Glücksfall?
Persönlich-Journalistin Edith Hollenstein will auch wissen, ob ein grosses Thema wie das Coronavirus für eine TV-News-Redaktion ein Glücksfall sei. Projer findet klare Worte: «Ein Virus, bei dem so viele Menschen, Menschenleben und auch die Wirtschaft betroffen sind, das ist sicher kein Glücksfall.»
Das Ziel von Blick punkto Berichterstattung ist es, möglichst schnell vor Ort zu sein. Wie ist das möglich? Einerseits sei die Crew hochmotiviert. Für die News-Organisation gebe es eine Tagesleitung plus eine Planungsperson. Projer dazu: «Die Ressourcen sind knapp für ein Live-TV.»
Bei BlickTV arbeiten 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und jeder Moderator hat einen Live-View-Kasten bei sich, mit dem er gleich übertragen könne. Das Kästli sei in etwa so gross wie drei Handys zusammen.
Ein weiteres wichtiges Thema: Inwiefern sei die geforderte Geschwindigkeit mit Qualitätsdenken vereinbar? Projers Kredo: Da brauche es Transparenz. Konkret: «Es ist unser Konzept, transparent zu zeigen, was wir wissen und was nicht.» Die Leute wollen keine Journalisten, die so tun, als wüssten sie über alles Bescheid.
Sprachsoftware für Schweizerdeutsch
Bei den Live-Untertiteln hätte es schon Anpassungen gegeben. Bei den Untertiteln arbeiten Simultandolmetscher, die das Gesprochene auf Hochdeutsch in eine Spracherkennungssoftware vorsprechen und beim Ergebnis dann auch gleich Korrekturen vornehmen.
«Wird es bald eine Sprachsoftware für Schweizerdeutsch geben?» – auch das will Persönlich-Interviewerin Edith Hollenstein wissen. Für Projer ist klar: Noch lange nicht, und er fügt scherzhaft hinzu: «Beim Walliser kapituliert jeder Computer.»
Familie und Job
Projer ist fünffacher Vater. Auch seine Frau arbeite, das funktioniere manchmal mit Ach und Krach – bei Projers regiere auch mal Chaos, gibt er zu – und: «Man hat immer das Gefühl, zu wenig zu Hause zu sein oder im Job. Das ist nicht einfach, auch nicht emotional.»
Diese Legenden kehrten SRF den Rücken.
Diese Legenden kehrten SRF den Rücken
2019 zog es «Arena»-Dompteur und Ex-Korrespondent Jonas Projer nach 13 Jahren zu blick tv.
Michael Bont, SRF-Skiexperte im Ski Alpin, geht ebenfalls per 2019. Er startete in der Saison 2008/2009.
Der beliebte «Meteo»-Experte Thomas Kleiber hörte im November 2018 nach 11 Jahren SRF auf. Er zog der Liebe wegen nach Schweden.
Zog 2018 nach 11 Jahren bei SRF weiter: «G & G»-Moderatorin Annina Frey.
Skilegende Bernhard Russi war 30 Jahre lang Ski-Kommentator, an der Seite von Matthias Hüppi. Hörte 2017 auf.
Von SRF zu MySports: Steffi Buchli wechselte 2017 die Fronten.
War bis 2017 News-Mann bei SRF: Urs Gredig, heute Chef von CNN Money Switzerland. 2020 kehrt er als News-Anchor und Talker zu SRF zurück.
Matthias Hüppi wechselte Ende 2017 von SRF zum FC St. Gallen als Präsident des Vereins.
Stephan Klapproth («10vor10») ging ebenfalls 2016 beim Schweizer Fernsehen.
Viktor Giacobbo und Mike Müller widmeten sich nach Ende 2016 eigenen Projekten.
«Tagesschau»-Journalistin Beatrice Müller kehrte SRF 2013 den Rücken, nach 16 Jahren. Machte sich mit 52 Jahren selbständig.
Bernard Thurnheer wurde per Ende 2013 ordentlich pensioniert. Bis Ende 2018 hatte er noch punktuelle Einsätze als Sportjournalist («sportpanorama» , «Super League – Goool».)
Ueli Schmezer
Moderator von Kassensturz
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