Mit «Hotel Sinestra» startet am Donnerstag der erste Schweizer Weihnachts- und Familienfilm mit originalem Drehbuch. Produzent Lukas Hobi spricht über unbekanntes Terrain, universelle Geschichten und seine Wünsche fürs Kino.
sda
07.12.2022, 08:00
SDA
Wer kennt sie nicht? «Christmas Vacation», «Home Alone» oder «Love Actually», «Miracle on 34th Street», «Drei Nüsse für Aschenbrödel» oder «Die Hard». So unterschiedlich diese Filme auch sein mögen, etwas vereint sie: Es sind Werke, die zu den Feiertagen gehören wie Glühwein und Geschenke. Die Titel tauchen im Dezember verlässlich in den Fernsehprogrammen auf – und werden weiterhin mit Hingabe geschaut, auch wenn das lineare Fernsehen ständig an Beliebtheit verliert.
Nun lanciert der Schweizer Erfolgsproduzent Lukas Hobi ("Achtung, fertig, Charlie!», «Heidi», «Papa Moll», «Die göttliche Ordnung") mit «Hotel Sinestra» einen Weihnachtsfilm, der die Menschen aus ihren Stuben in die Kinos holen will. «Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist die stärkste Zeit für die Kinos», so Hobi. «Es gibt praktisch keine Sportveranstaltungen, die meisten Menschen haben Ferien, die Zeit scheint ein wenig stillzustehen.»
Dieses Jahr kommt noch ein weiterer Aspekt dazu: Erstmals seit 2019 sind es wieder «normale» Weihnachten. Will heissen: Alle Kinos haben ohne coronabedingte Auflagen offen.
Den Weihnachtsfilm gibt es
Was qualifiziert einen Film überhaupt zum Weihnachtsfilm? Warum berühren die erwähnten Werke die Generationen gleichermassen? Oder, noch elementarer: Gibt es das überhaupt, das Genre des Advents- und Weihnachtsfilm?
Ja, sagt Hobi. Allerdings gelte es, zwei Arten zu unterscheiden. «Einerseits ist da der datumsgesteuerte Feiertagsfilm. Das sind Werke ohne thematischen Bezug.» So könne zum Beispiel ein Studio wie Pixar auf Weihnachten hin einen grossen Streifen herausbringen, weil sie wüssten, dass in dieser Zeit die Menschen in die Kinos gehen. «Die zweite Art», so Hobi, «sind Filme, die auch wirklich weihnächtliche Themen verarbeiten.» Dazu gehört «Hotel Sinestra».
Was es brauche, um als Festtagsfilm erfolgreich zu sein, sei die Familientauglichkeit. Das sei in keiner Weise despektierlich zu verstehen, so Hobi. «Es ist ein Werk, das für alle Generationen etwas bietet. Es gibt für alle etwas zu sehen, zu erleben, zu lachen. Solche Filme berühren Grosseltern, Eltern und Kinder in gleicher Weise und schaffen ein Raum für ein Gemeinschaftserlebnis», so der Produzent. Weiter gehe es darum, eine besinnliche Stimmung zu evozieren. «Weihnachtsfilme sind sicher keine Problemfilme.»
Ebenso zentral sei es, dass diese Filme dem Publikum Hoffnung schenken würden. Hoffnung, dass es für jeden Mensch die Aussicht auf Glück im Leben gäbe.
Elternfreie Zone
Alle diese Zutaten stecken auch in «Hotel Sinestra». Ein wichtiger Punkt kommt noch dazu, so Hobi: «Das Werk ist der erste Schweizer Weihnachts- und Familienfilm mit originalem Drehbuch.» Blickt man auf die Figuren Heidi, Räuber Hotzenplotz oder Schellen-Ursli, wird klar, was Hobi meint: Die Familienfilme hierzulande bauen auf Bekanntem auf, auf Stoffen, die alle kennen. Sie machen sich zunutze, dass wir nostalgische Gewohnheitstiere sind.
«Hotel Sinestra» ist anders. «Deshalb», so Hobi «braucht es mehr, um zu überzeugen. Denn wir stehen nicht auf bekanntem Terrain, haben keine Vorschusslorbeeren.» Wie sind die Verantwortlichen das angegangen? «Wir haben eine universelle Prämisse gewählt», erklärt der Produzent. «Und zwar: Was wäre, wenn alle Eltern plötzlich weg wären?»
Das biete Identifikation für Eltern und Kinder. Dazu kämen Humor, Action und Unterhaltung in einer ausgeglichenen Mischung und besondere Drehorte. Das Hotel Sinestra gibt es wirklich und man sagt, es spuke dort.
Länderübergreifender Humor
Sogenannt markengetriebene Stoffe seien nicht nur in der Schweiz bekannt, erklärt Hobi weiter, sondern auch in Deutschland. Er denke da zum Beispiel an «Die Schule der magischen Tiere.» Ganz anders sei die Situation in Skandinavien oder Holland. Dort würden ständig neue Stoffe für Familien entwickelt.
Die Niederlande ist denn auch der Ausgangspunkt von «Hotel Sinestra» gewesen. «Holländische Produzenten kamen auf uns zu mit einer Idee eines Films für den Schweizer und den holländischen Markt», sagt Hobi. «Das hat uns überzeugt.» Entstanden ist nun eine Co-Produktion, die parallel in beiden Ländern startet.
Geht das? Ein Film für zwei unterschiedliche Länder. Reine Komödien funktionieren oft ja nur sehr regional. Humor, der im eigenen Land für Lacher sorgt, hat es anderswo schwer, wirkt fremd und eben... nicht lustig. Bei reinen Familienfilmen sei das anderes, erklärt Hobi. Das habe man zum Beispiel bei «Papa Moll» gesehen, der in über 20 Länder verkauft wurde, auch wenn die Marke im Ausland nicht bekannt war. «Hotel Sinestra» will an diesen Erfolg anknüpfen und gleichzeitig mit länderübergreifenden Humor punkten.
Auch Hobi weiss um die Schwierigkeit, in der die Kinos stecken. «Gerade junge Menschen fehlen. Es ist zunehmend schwierig, sie in die Säle zu bringen.» Deshalb sei es wichtig, vor allem mehr Schweizer Filme für Kinder und Jugendliche zu produzieren. «Einen bis zwei pro Jahr», wünscht sich Hobi. Mit Drehorten, die bekannt und vertraut seien, mit frischen Geschichten und mit Identifikationspotenzial. «Die jungen Menschen sollen sich abgeholt fühlen. Sie sollen merken: Die Erwachsenen, die Filme machen, denken an uns, nehmen uns ernst.»
*Dieser Text von Raphael Amstutz, Keystone-SDA, wurde mithilfe der Gottlieb und Hans Vogt-Stiftung realisiert.
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