Nach tödlichen Schüssen am Filmset: «In einen Schreckschussrevolver passt keine echte Patrone»
Wie kam es zum tödlichen Schuss am «Rust»-Set? Waffenmeister Danny Steindorfer erklärt, warum es sich beim Revolver von Alec Baldwin wohl um eine echte Waffe gehandelt hat.
22.10.2021
Knapp drei Monate nach dem Tod einer Kamerafrau bei einem Filmdreh mit Alec Baldwin reicht die Waffenmeisterin eine Zivilklage gegen einen Requisiteur ein – genauer, den Munitionsverantwortlichen.
Die Klage der Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed richtet sich gegen einen Mann, der Requisiten, darunter Munition, für den Dreh des Westerns «Rust» geliefert hatte.
Neben harmlosen Dummy-Patronen habe sich scharfe Munition in einer Schachtel befunden, die als Behälter für ungefährliche «Dummies» ausgewiesen gewesen sei, lautet der Vorwurf. Die Requisiten-Firma hatte im November in der «Los Angeles Times» die Lieferung scharfer Munition bestritten.
Bei dem Vorfall während der Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western «Rust» auf einer Filmranch in Santa Fe (New Mexico) war am 21. Oktober Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich verletzt und Regisseur Joel Souza an der Schulter getroffen worden.
Alec Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkt, hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene versehentlich abgefeuert. Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte.
Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Die Anwälte der im Fokus stehenden Waffenmeisterin hatten im November «Sabotage» ins Spiel gebracht.
Jemand könnte eine Kugel mit scharfer Munition in eine Schachtel mit harmlosen Dummy-Patronen gelegt haben, um den Dreh zu sabotieren, sagte damals der Anwalt Jason Bowles in einem TV-Interview. Die Waffenmeisterin hatte Vorwürfe der Nachlässigkeit am Set zurückgewiesen.