1968 war auch die Zeit der Debatten: Diskussion unter jungen Menschen im Bistro.
Bereits 1967 kam es, wie hier in Bellinzona, zu Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg.
Begleitet wurde die Revolte von politisierter Musik.
Wie hier in Freiburg demonstrierten Studenten schweiz- und weltweit für bessere Studienbedingungen.
Der Druck vor der Explosion
1968 war auch die Zeit der Debatten: Diskussion unter jungen Menschen im Bistro.
Bereits 1967 kam es, wie hier in Bellinzona, zu Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg.
Begleitet wurde die Revolte von politisierter Musik.
Wie hier in Freiburg demonstrierten Studenten schweiz- und weltweit für bessere Studienbedingungen.
Vor 50 Jahren setzte sich eine kulturelle Revolte in Gang, die bis heute auch in der Schweiz nachwirkt. Die Doku «Mai 68 - Die Vorzeichen» zeigt, wie es dazu kam.
Ein halbes Jahrhundert nach dem Beginn der sogenannten kulturellen Revolution der 68er widmen sich zahlreiche Fernsehformate den damaligen Ereignissen in Westeuropa und den USA. Doch wie kam es überhaupt zur Revolte der jungen Studenten und Arbeiter? Was ging dem Aufstand gegen die herrschende Moral und Politik voraus? Die detailliert bebilderte Dokumentation «Mai 68 - Die Vorzeichen» nähert sich den Jahren und Stimmungen vor dem legendären Aufstand in jenem sonnigen Frühjahr, das auch die Schweiz für immer verändern sollte. Mit zum Teil seltenen Aufnahmen aus den Fernseharchiven unseres Landes illustriert der Film den unbedingten Veränderungswillen einer Generation, die sich mit den überkommenen Verhältnissen nicht mehr zufriedengeben wollte.
«Der Druck baute sich allmählich auf, und der Kessel explodierte schliesslich»: So umschreibt die Ankündigung zur Dokumentation die Situation in der zweiten Hälfte der 60er-Jahre. Nach dem Ende des Weltkriegs wuchs eine junge Generation heran, die mit der alten Welt ihrer Eltern und Grosseltern nichts mehr anfangen konnte. Schweigen, Erstarrung, Autorität und rigide Moral beherrschten die Gesellschaft noch immer. Viele junge Menschen hingegen wollten sich im Zuge des ökonomischen Booms auch von politischen und kulturellen Fesseln lösen.
Elite überrumpelt
Schon ab Ende der 50er-Jahre begannen künstlerische Avantgarden, philosophische Bewegungen und rebellische Jugendkulturen die von konservativen Familienbildern und autoritärer Hörigkeit geprägten Zustände zu hinterfragen. Bald jedoch ging es vielen Studenten, aber auch Arbeitern, um mehr als eine Abgrenzung von den Älteren. Der individuellen Freiheit und persönlichen Emanzipation sollte die gesellschaftliche Befreiung folgen: Gegen Kapitalismus, Faschismus und Krieg gingen Zehntausende auf die Strasse. Radikalere Gruppen verfassten revolutionäre Schriften und agitierten die Massen.
Dem Kampf für den Frieden und die befreite Gesellschaft, dem Protest gegen verkrustete Strukturen und reaktionäre Politik begegnete das Establishment zunächst unvorbereitet und überrascht. Dass eine jugendliche Minderheit mit ihrem Auftreten so eine Wirkmacht entfalten würde, konnten die Eliten nicht ahnen, wie der Film aufzeigt. «Mai 68 - Die Vorzeichen» widmet sich auf Basis von Ausschnitten aus dem Fernsehen der italienisch-, französisch- und deutschsprachigen Schweiz den Ursprüngen des Aufstandes - und der enormen Vielfalt jener Proteste, die bis heute unsere Gesellschaft prägen.
Die Doku «Mai 68 - Die Vorzeichen» läuft am Mittwoch, 25. April, um 22.55 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Horrortrip und Wundermittel: Vor 75 Jahren entdeckt ein Schweizer LSD
Horrortrip und Wundermittel: vor 75 Jahren entdeckt ein Schweizer LSD
April 1943 gerät der Schweizer Pharmaforscher Albert Hofmann durch Zufall in einen Rausch. Er hatte bei einem Selbstversuch LSD entdeckt.
Hofmann, der 2008 102-jährig starb, beschrieb seinen ersten Trip als befriedigendes Erlebnis. «Ich hatte das Gefühl, es passiert etwas mit Dir. Ich fuhr mit dem Velo nach Hause, legte mich hin und hatte ein wunderbares Erlebnis. Was immer ich mir vorstellte, war bildhaft vor mir, tief beglückend. Es dauerte drei, vier Stunden, und dann verschwand es.»
In den 60er Jahren wurde LSD von der Anti-Establishment-Szene der Flower-Power-Bewegung entdeckt. Und die Beatles gaben der Substanz 1967 gar eine Hymne: «Lucy in the Sky with Diamonds», abgekürzt: LSD, hiess ihr Song.
Als regelmässiger LSD-Konsument galt Gitarren-Legende Jimi Hendrix.
Doch schon bald wurde die Substanz, die in der Regel auf Filz geträufelt wird, verteufelt. Wegen falscher Dosierung erlebten Menschen immer öfter Horrortrips.
Auch Verbrechen wurden im LSD-Rausch verübt und Selbstmorde begangen. Ende der 60er Jahre wurde die Droge in den USA und dann weltweit verboten.
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