Promi-Tanzen Aus bei «Let's Dance»: Darum ist Oliver Pocher so tief enttäuscht

tsch

18.5.2019

Droht bis zum grossen «Let's Dance»-Finale in vier Wochen die grosse Langeweile? Mit Oliver Pocher musste der beste und eigentlich einzige Entertainer die Show verlassen – völlig überraschend. Zoff gab es dagegen bei einem anderen Paar: Er liess sie nach dem Tanz einfach eiskalt auf der Bühne stehen.

Auf grosse Freude folgt oft schnell tiefe Enttäuschung: Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Comedian und bereits dreimalige Vater Oliver Pocher gemeinsam mit Freundin Amira Aly ein Kind erwarte. Die schwangere Maskenbildnerin veröffentlichte die frohe Botschaft mit einem witzigen Bild bei Instagram. Auf diesem sind zwei Sicherheitsnadeln zu sehen – eine davon mit Babybauch. Für den werdenden Vater allerdings setzte es prompt einen Dämpfer: Pocher wurde von den «Let's Dance»-TV-Zuschauern aus der Show gewählt.

Obwohl der Comedian gerne mit der Einstellung spielte, er nehme das Promi-Tanzen nicht wirklich ernst, hat ihn die Abwahl am Ende doch tief getroffen. «Unterhaltungsmässig haben wir hier alles abgefeuert. Und ehrlich gesagt, habe ich nicht wirklich mit meiner Abwahl gerechnet», sagte er nach der Live-Sendung noch im TV-Studio in Köln-Ossendorf. Bei diesen Worten schwang die Enttäuschung mit. Und auch wenn er sich nach eigener Aussage nun in aller Ruhe der Bundesliga-Konferenz oder den Belangen seiner schwangeren Freundin widmen könne, eine Hintertür in die Tanzsendung wolle er sich offen halten. Pocher: «Ich bleibe auf Standby.»

«Es kann ja sein, dass sich in den kommenden Tagen noch jemand verletzt», erklärte er. Dann wäre der Comedian als Ersatz plötzlich wieder dabei. Passiert ist Vergleichbares bei «Let's Dance» bereits, zuletzt im vergangenen Jahr. Die ausgeschiedene Barbara Meier war plötzlich wieder in der Show, nachdem Jimi Blue Ochsenknecht wegen des Bruchs seines Mittelfussknochens unfreiwillig aufgeben musste.

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Der beste Unterhalter, die besten Sprüche

Auch wenn es gemein klingen mag: Ein wenig hofft man, Pocher bliebe nicht nur auf «Standby». Der 41-Jährige lieferte – ob als Britney Spears, als Freddie Mercury, in Lack und Leder oder wie in seiner vorerst letzten Show als James Bond und Spider-Man den allergrössten Unterhaltungswert. Auch tanzen konnte er hin und wieder. Das erstaunte sogar die Juroren. Dazu servierte er regelmässig die besten Sprüche dieser Staffel – so auch in dieser Show, in der sich alles um die grössten Film- und TV-Melodien drehte. Um die Stimmen der TV-Zuschauer warb er so: «Meine Damen und Herren, Sie haben es mitbekommen: Jetzt sind es vier Kinder. Und wenn sie nicht wollen, dass ich wie die Wollny ende, rufen Sie an». Und auch auf Kosten der Konkurrenz flachste er: «Ich weiss, die Leute haben Sinn für gute Unterhaltung. Deswegen: Schade Barbara. Becker oder Pocher – es kann immer nur einen geben.» Hat alles nur nicht geholfen.

Ohne Pocher jedenfalls droht bis zum Finale am Freitag, 14. Juni, fortan die Langeweile. Von Ella Endlich beispielsweise ist bis auf Perfektion auf dem Parkett weiter kein markiges Statement zu erwarten. Nicht ganz zu Unrecht wird die Sängerin und Schauspielerin in den sozialen Medien als «gefühlloser Tanzroboter» beschrieben. Unter den nunmehr letzten sechs Kandidaten sticht Ex-Handballer Pascal Hens wenigstens mit seiner Grösse und seinem angedeuteten Irokesen-Haarschnitt heraus. Der gehörlose Benjamin Piwko und Barbara Becker hingegen verweisen allzu gern auf persönliches Leid.

Insbesondere die ehemalige Gattin der einstigen Tennislegende zelebrierte den Schmerz ihrer Vergangenheit in der jüngsten «Let's Dance»-Sendung in einem Contemporary. Zu «I WIll Survive» wollte sie zum Ausdruck bringen, wie wichtig es sei, auch nach den schlimmsten Niederschlägen immer wieder aufzustehen. Auf dem Parkett mag ihr das gelungen sein, einige Zuschauer im TV-Studio weinten sogar. Chef-Juror Joachim Llambi aber fragte in seiner Bewertung: «Es war sehr viel Leid, das du uns mitgeteilt hast. Gab es in der Beziehung keine Freude?»

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Beleidigter Profi

Bleibt neben Nazan Eckes, die diesmal mit einer sagenhaften Barfuss-Performance 30 Punkte abräumte, noch Evelyn Burdecki. Wenn die amtierende «Dschungelkönigin» bei einem Einspieler während des Versuchs einer Hebefigur sagt «Bei der Hebung muss ich breitbeinig stehen, und er kommt in mich rein», muss der Zuschauer über die Blondine schon schmunzeln. Wenigstens das!

Burdecki und Profi-Partner Evgeny Vinokurov waren es, die nach dem überraschenden Ausscheiden Pochers noch für den grössten Aufreger in einer insgesamt sehr durchwachsenen «Let's Dance»-Sendung sorgten. Angesprochen von den Juroren auf ihren angeblich starren Gesichtsausdruck bei einer Rumba, erklärte die «Dschungelkönigin», dass ihr Partner im Tanz doch ein «Toter» sei – ein gefallener Soldat gewesen sei, der nicht nach Hause zurückgekehrt ist. Bei Jurorin Motsi Mabuse liefen daraufhin die Tränen – diesmal ausnahmsweise vor Lachen. «Die ganze Wimperntusche! Jetzt muss Motsi eine ganze Stunde neu geschminkt werden», ulkte Joachim Llambi.

Vinokurov aber sah die Ernsthaftigkeit des Tanzes – er beschrieb den Verlust eines geliebten Menschen – in die Lächerlichkeit gezogen. Nach der Punktevergabe stürmte er unmittelbar in den Backstage-Bereich und liess seine Partnerin alleine auf der Bühne stehen. Später rechtfertigte er sich für seinen Abgang. «Ich war nicht sauer, nur enttäuscht von der Kritik», liess Vinokurov mitteilen. «Wir haben uns Mühe gegeben, hart gearbeitet und dann nur Spass zu machen, das hat mich enttäuscht.»

«Let's Dance» lief am Freitag, 17. Mai, um 20.15 Uhr auf RTL. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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