Weltall-Serien Bloss weg von hier!

Von Lukas Ruettimann

29.9.2020

In «Away» bereitet sich die amerikanische Astronautin Emma Green (Hilary Swank) auf den ersten Raumflug zum Mars vor und muss damit leben, dass sie ihren Mann und ihre Tochter in einem Moment zurücklässt, in der beide sie am meisten bräuchten.
In «Away» bereitet sich die amerikanische Astronautin Emma Green (Hilary Swank) auf den ersten Raumflug zum Mars vor und muss damit leben, dass sie ihren Mann und ihre Tochter in einem Moment zurücklässt, in der beide sie am meisten bräuchten.
IMDb

Obs daran liegt, dass es auf der Erde so trist ist? Diverse neue Serien beschäftigen sich mit dem Aufbruch ins All. Manchmal zum Lachen, oft zum Weinen – meist aber sehenswert. Das sind unsere fünf Tipps.

Fremde Welten und Galaxien weit weit weg haben das TV- und Kinopublikum immer fasziniert. Doch dass wir dereinst mit Lichtschwertern oder Phasern in der Gegend herumrennen, ist eher fragwürdig. Deshalb hat auch realistische Science Fiction seine Fangemeinde. Filme und Serien, die sich um Raumfahrtprogramme und die Besiedelung von fremden Planeten drehen, haben derzeit sogar Hochkonjunktur.

Vor allem auf Streaminganbietern geht’s mit neuen Serien ab ins All. Fast könnte man meinen, dass die triste irdische Gegenwart mit den Auswirkungen der Coronapandemie den Wunsch nach einem besseren Leben weit weg genährt hat. Doch das ist zu kurz gedacht; schliesslich wurden die Serien entwickelt, als Masken in den Läden noch kein Thema waren.

Tatsächlich sind es andere Faktoren, die den Weltraum-Boom beflügeln. Beigetragen hat sicher die Erkenntnis, dass die Ressourcen auf der Erde zunehmend an Grenzen stossen und ein Leben woanders irgendwann eine Option sein wird. Zudem wird eine neue Ära der Raumfahrt mit einem kommerziellen Hintergrund dank Elon Musk und Richard Branson (und ihren Programmen Space X respektive Virgin Galactic) zunehmend realistischer. Ein Leben auf dem Mond oder Mars? Diese Serien bieten heute schon einen Vorgeschmack:

Away

Science Fiction und Gefühl muss kein Widerspruch sein, wie «Away» beweist. Im Zehnteiler reist Hillary Swank ein Jahr zum Mars, lebt ein Jahr dort und muss ein Jahr zurückfliegen. Doch um die Raumfahrt geht es nur bedingt. Im Zentrum stehen eine lesbische Liebe und komplizierte Vater-Mutter-Tochter-Beziehungen. Letztlich handelt «Away» mehr von Fernbeziehungen als von Schwerelosigkeit – und es wird viel und oft geweint.

«Away» ist auf Netflix streambar.

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The Right Stuff

Diese Sci-Fi-Serie blickt in die Vergangenheit. «The Right Stuff» erzählt die Geschichte der Anfänge der US-Raumfahrt, basierend auf dem Bestseller von Tom Wolfe, der schon den gleichnamigen Film von 1983 inspirierte. Auf dem Gipfel des Kalten Krieges wählt die NASA sieben der besten Testpiloten des Militärs aus, um sie zu Astronauten zu machen. Produziert von Leonardo DiCaprio, inszeniert mit tollen Bildern und viel Pathos.

Ab 9. Oktober auf Disney+.

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Space Force

Raumfahrt kann auch lustig sein. Steve Carell sorgt als trotteliger General, der ein Mondbesiedelungsprogramm für die US-Regierung verantwortet, für jede Menge Lacher. Gespickt mit bitterbösen Seitenhieben auf die Realitäten der Gegenwart (Donald Trump, Wettlauf mit China, Social Justice) und einem bestens aufgelegten John Malkovich als Wissenschaftler. Wohltuend auch die knackige Spielzeit mit rund 30 Minuten per Folge.

«Space Force» läuft auf Netflix.

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Raised by Wolves

Genre-Meister Ridley Scott («Blade Runner») setzt mit viel Action und CGI auf klassische Science Fiction. Das Herzstück von «Raised by Wolves» passt jedoch zum aktuellen Trend: Androiden sollen eine Gruppe von Kindern grossziehen und so einen Planeten besiedeln. Dumm nur, dass die Mutter-Androidin gleichzeitig eine Killermaschine ist – und dass die Androiden von religiösen Fanatikern gejagt werden. Typischer Scott-Stoff.

Verfügbar via blue TV mit Senderpaket blue max.

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For all Mankind

Aus dem November letzten Jahres stammt «For all Mankind». Im Zentrum steht die Frage, wie die Welt aussehen würden, wenn das Rennen ins Weltall zwischen den USA und der UdSSR nie beendet worden wäre. Die erste Staffel mit Joel Kinnaman als Astronaut spielt in den 1960er-Jahren, die zweite wird in den 1980er-Jahren spielen. Die neue Staffel ist bereits abgedreht und dürfte in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.

«For all Mankind» ist via Apple TV streambar.

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