«Tatort: Monster» Dortmunder Pädophilie-«Tatort»: Wer spielte die Psycho-Killerin?

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2.2.2020

Die Themen Kindesmissbrauch und Pädophilie, eine ominöse Killerin und das Wiedersehen mit Markus Graf (Florian Bartholomäi) – leicht verdaulich war der Dortmunder «Tatort» gewiss nicht. Aber wer verkörperte die charismatische Killerin?

Nach dem unkonventionellen Impro-Krimi «Das Team» zum Auftakt des «Tatort»-Jubiläumsjahres 2020 kehrten die Dortmunder Kommissare Faber (Jörg Hartmann) und Bönisch (Anna Schudt) für die Episode «Monster» zurück in die heimische Dienststelle. Dort erwartete das Duo und ihre Kollegen Nora Dalay (Aylin Tezel) und Jan Pawlak (Rick Okon) ein heftiger Fall samt Kindesentführung und Pädophilenring. Trotz der Rückkehr von Fabers ewigem Widersacher Markus Graf (Florian Bartholomäi) stahl eine aber allen die Show ...

Worum ging es?

Die grausam abgeschlachtete Leiche eines Online-Spielzeughändlers führte Faber und seine Kollegen in den Keller eines gepflegten Einfamilienhauses. Dort trafen sie die Täterin Evelyn Kohnai (Luisa-Céline Gaffron) an, mit der Tatwaffe am eigenen Hals. Sie drohte mit Selbstmord und bestand darauf, nur mit Kommissar Faber zu sprechen. Zu einem klärenden Gespräch kam es aber zunächst nicht.

Stattdessen rückte die dramatische Entführung der Tochter Pawlaks in den Fokus. Die Fäden führten schliesslich bei Fabers Erzfeind Markus Graf zusammen. Bei den Versuchen, dem Psychopathen das Handwerk zu legen, stiess das Dortmunder Team auf einen Pädophilenring. Doch die Zeit drängte, denn Pawlaks Tochter wurde in einem einschlägigen Portal zum Verkauf angeboten ...

Worum ging es wirklich?

Auch wenn der 90-Minüter nicht gänzlich auf wilde Verfolgungsjagden und andere krimitypische Elemente verzichtete, spielte der Film von Regisseur Thorsten C. Fischer vor allem auf psychologischer Ebene seine Qualitäten aus. Besonders intensiv war das Zusammenspiel von Jörg Hartmann und Luisa-Céline Gaffron, die sich im Verhörraum in einem nervenaufreibenden Katz-und-Maus-Spiel duellierten.

Nicht weniger aufregend: die Rückkehr von Psychopath Markus Graf (Florian Bartholomäi) auf die Bildfläche. Nach insgesamt drei Auftritten des «Tatort»-Rekordmörders neben seinem Rivalen Faber dürfte seine Gastrolle im Dortmunder «Tatort» nach dem blutigen Ende nun vorerst sein Finale gefunden haben.

Wer spielte die Psycho-Killerin?

Luisa-Céline Gaffron, die schon 2019 im Schwarzwald-«Tatort» überzeugte, glänzte in der komplexen Rolle der Täterin, die selbst einst Opfer von Kinderhändlern und Pädophilen war. Zunächst schweigsam und dennoch mit einer unglaublichen Präsenz, legte die 26-Jährige nach und nach die Wunden ihrer Rolle offen und steigerte dabei ihre Emotionen bis zur gewaltigen Eruption am Ende des Films.

Gaffron beendete 2018 an der Universität der Künste in Berlin ihr Schauspielstudium und machte sich insbesondere mit ihrer Rolle in der Sky-Serie «8 Tage» bekannt. Dafür heimste die gebürtige Wienerin sogar eine Nominierung für den Deutschen Schauspielpreis in der Kategorie «Nachwuchs» ein. Gaffron machte sich ausserdem mit diversen Theaterrollen einen Namen und drehte an der Seite von Judi Dench bereits in Hollywood.

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Wie verbreitet ist Pädophilie in Deutschland?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass ein Prozent der männlichen Bevölkerung pädophil ist, was in Deutschland etwa 250'000 Menschen entspricht. Genaue Zahlen liegen aber nicht vor, weil viele Pädophile ihre sexuelle Neigung geheim halten. Generell ist Pädophilie eine Störung der Sexualpräferenz und wird von der WHO als psychische Störung klassifiziert. In Deutschland können sich Betroffene an einen der zwölf Standorte des Präventionsnetzwerks «Kein Täter werden» wenden. Zwar ist eine pädophile Störung nur bedingt behandelbar, aber die Therapie kann helfen, mit der Neigung zu leben.

Keinesfalls sollte Pädophilie jedoch mit sexuellem Missbrauch von Kindern gleichgesetzt werden. Zwar gehen 40 Prozent der Taten auf das Konto von Pädophilen, aber: Nicht jeder Pädophile begeht sexuellen Kindesmissbrauch, und nicht jeder Sexualstraftäter ist pädophil, so betont es das Präventionsnetzwerk. Für den Grossteil der mehr als 12'000 Sexualverbrechen an Kindern im Jahr 2018 waren Menschen mit Persönlichkeitsstörungen verantwortlich. Zusätzlich gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus.

Wie geht es beim Dortmunder «Tatort» weiter?

Nach der Impro-Folge «Das Team» und der eindringlichen Psycho-Studie «Monster» ist auch der nächste Fall des Dortmunder Teams ein besonderer. In der Doppelfolge «In der Familie» ermitteln Faber, Bönisch, Dalay und Pawlak im Herbst 2020 gemeinsam mit ihren Kollegen aus München, Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec). Die Dreharbeiten an der Cross-over-Episode laufen bereits. Thematisch siedelt sich der Fall im Umfeld der italienischen Mafia an, die ihren Einfluss auch hierzulande geltend macht. Die Zusammenarbeit der beiden Teams könnte auch der letzte Fall von Aylin Tezel als Kommissarin Dalay sein. Die 36-Jährige kündigte bereits im Februar 2019 ihren Abschied vom Dortmund-«Tatort» an.

Der «Tatort: Monster» lief am Sonntag, 2. Februar, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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