Die südkoreanische Tragikomödie «Parasite» ist beim 72. Filmfestival im südfranzösischen Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden. Als bester Schauspieler wurde Antonio Banderas ausgezeichnet, als beste Schauspielerin Emily Beecham.
Die Jury in Cannes kürte den Film des Regisseurs Bong Joon-ho am Samstagabend zum besten Film des diesjährigen Wettbewerbs. Der 49-Jährige erzählt in dem Werk von einer Familie, die in prekären Verhältnissen lebt.
Die Eltern sind arbeitslos. Dann aber bekommt der erwachsene Sohn die Chance, bei einer wohlhabenden Familie zu arbeiten. Gemeinsam mit seinen Eltern und der Schwester räumt er nach und nach die anderen Hausangestellten aus dem Weg.
«Vielen Dank. Ich fühle mich sehr geehrt. Das französische Kino hat mich schon immer sehr inspiriert», sagte der 49-Jährige, als er die Goldene Palme entgegennahm. Bong ist der erste Filmemacher aus Südkorea, der den Hauptpreis des weltweit grössten Filmfests gewinnt.
Der Grosse Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging in diesem Jahr an «Atlantics» der Regisseurin Mati Diop. In dem märchenhaften Drama erzählt die Französin eine tragische Liebesgeschichte im Senegal.
Beecham und Banderas
Als bester Schauspieler wurde der Spanier Antonio Banderas geehrt. Der 58-Jährige spielt in «Dolor y Gloria» von Pedro Almodóvar einen schwulen Regisseur, der auf sein Leben zurückblickt.
Beste Schauspielerin wurde die US-Britin Emily Beecham. Die 35-Jährige verkörpert in «Little Joe» der Österreicherin Jessica Hausner eine Wissenschaftlerin, die eine genmanipulierte Pflanze entwickelt.
Kein Preis für Tarantino
Der Preis der Jury wurde zwei Mal vergeben: Er ging zu gleichen Teilen an das Sozialdrama «Les Misérables» des jungen Franzosen Ladj Ly sowie an die Gesellschaftssatire «Bacurau» der Brasilianer Kleber Mendonça Filho und Juliano Dornelles.
Für die beste Regie wurden die belgischen Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne für ihr Drama «Le jeune Ahmed» ausgezeichnet. Die Ehrung für das beste Drehbuch ging an die Französin Céline Sciamma für das lesbische Liebesdrama «Portrait of a lady on fire». Eine lobende Erwähnung der Jury gab es für «It must be heaven» des Palästinensers Elia Suleiman.
Der als Favorit gehandelte US-Regisseur Quentin Tarantino, dessen Wettbewerbsbeitrag «Once Upon a Time... in Hollywood» zu den Favoriten zählte, ging hingegen leer aus.
Keine Schweizer im Hauptwettbewerb
Zu den Favoriten für die Preisvergabe zählte auch «A Hidden Life», ein Film, der mit deutschsprachigen Schauspielern gedreht wurde, darunter der im vergangenen Februar verstorbene Bruno Ganz und Joel Basman. Regie führte der US-Amerikaner Terrence Malick. Schweizer Filme waren im Hauptwettbewerb nicht vertreten.
Ebenfalls in Cannes zu Gast war Seraina Gabathuler, die Produzentin von «Chris the Swiss» – der Animationsfilm hatte vergangenes Jahr in Cannes Weltpremiere. Dieses Jahr wollte Gabathuler in Cannes ihr neues Projekt «Frozen Soil» präsentieren, den zweiten langen Animationsfilm von Kofmel.
In der Sektion «Un Certain Regard» zeigte das Festival den Animationsfilm «Les Hirondelles de Kaboul» von Eléa Gobbé-Mévellec und Zabou Breitmann. Der Film ist eine Koproduktion der Schweiz mit Frankreich und Luxemburg.
In der Sektion «Quinzaine des Réalisateurs» schliesslich feierte «Les Particules» von Blaise Harrison Weltpremiere. Der Spielfilm ist das Debüt des französisch-schweizerischen Regisseurs und wurde mit Frankreich koproduziert.
Cannes 2019: Die besten Looks der Eröffnungsgala
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Nicht nur Filmfans kommen bei den Filmfestspielen von Cannes auf ihre Kosten. Auch modisch hat das Festival wieder einiges zu bieten.
Gerade mal 21 Jahre ist Elle Fanning jung - und schon ein echter Cannes-Profi: Zum dritten Mal ist die Schauspielerin auf dem Festival zu Gast, diesmal sogar als Jurorin. Ihr Gucci-Kleid ist auf jeden Fall preisverdächtig.
Selena Gomez feiert in diesem Jahr ihr Cannes-Debüt – und zeigte sich am Eröffnungsabend gleich in zwei Outfits: Erst in cremefarbenen Top und Rock von Louis Vuitton, ...
... dann in einem weissen Minikleid derselben Marke. Red-Carpet-Trend des Abends? Viel Bein zeigen.
Das beherzigte auch Charlotte Gainsbourg: Die Schauspielerin sah im Zebra-Minikleid von Saint Laurent und mit strubbeligen Haaren aus wie ein Rockstar. Aber das ist sie ja nebenberuflich auch.
Etwas rockiges hatte auch der Look von Chloë Sevigny. In ihrem schwarzen Mugler-Kleid stach die Schauspielerin farblich heraus.
Viele ihrer Kolleginnen setzten nämlich bei ihren geschlitzten Kleidern lieber auf Pastell- oder Nude-Töne – etwa Eva Longoria in einem zartrosa Alberta-Ferretti-Kleid oder ...
... das niederländische Model Romee Strijd in einem Hauch weissgoldener Spitze aus dem Hause Etro Couture. Noch durchsichtiger ...
... war nur das weisse Ralph & Russo-Kleid ihrer Modelkollegin Alessandra Ambrosio.
Barbara Meier, Germany's Next Topmodel 2007, sorgte in einem wunderschönen Ziad-Nakad-Kleid mit Schleppe für Aufsehen auf dem Roten Teppich.
Eine ganz ähnliche Idee hatte die chinesische Filmdiva Gong Li, als sie sich für ihr detailreiches Ralph & Russo-Kleid entschied.
Alles etwas eintönig? Stimmt. Zum Glück gibt es auf in Cannes einige Stars, die aus der Reihe tanzen. Etwa Tilda Swinton mit ihrem silbernen Gewand aus dem Hause Haider Ackermann.
Bein zeigen? Nö. Dafür ging der Ausschnitt von Golshifteh Farahanis Givenchy-Kleid bis zum Bauchnabel.
Julianne Moore brachte mit saftigem Grün und Dior Couture den Frühling nach Cannes.
Izabel Goulart hatte ebenfalls keine Lust auf Pastell: Ihren Modelkörper präsentierte sie in einem beerenfarbenen Kleid von Etro perfekt.
Lila-Töne stehen übrigens auch Jurorin Maimouna N'Diaye hervorragend.
Rot auf dem Roten Teppich? Aber ja, meint die polnische Schauspielerin und Ex-Miss Natalia Janoszek.
Das amerikanische K-Pop-Sternchen Jessica Jung erfüllte sich derweil in Cannes ganz offensichtlich einen Prinzessinnentraum.
Musikliebhaber kennen die belgische Sängerin Angèle bereits. Nach ihrem Auftritt bei der Eröffnungsgala in Cannes dürfte sie nun auch die Aufmerksamkeit der Fashion-Freunde sicher haben.
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