TV-Film Iris Berben und Co. sind für Hannelore Elsner eingesprungen

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31.8.2019

Hannelore Elsner starb während der Dreharbeiten in «Lang lebe die Königin»
Hannelore Elsner starb während der Dreharbeiten in «Lang lebe die Königin»
ARD Degeto/BR/ORF/Bernd Schulle

«Lang lebe die Königin», so heisst Hannelore Elsners letzter TV-Film. Es war ihr Herzensprojekt, nur wenige Szenen fehlten noch, als sie im April verstarb. Renommierte Kolleginnen sind für die Fertigstellung eingesprungen.

Die Tragikkomödie «Lang lebe die Königin» im Auftrag der ARD sollte Hannelore Elsners letzter Film werden. Nur fünf Szenen fehlten noch bis zum Drehschluss, als die deutsche Schauspiel-Diva wegen ihrer Erkrankung pausieren musste. Dann starb Elsner am 21. April mit 76 Jahren nach einem langen Kampf gegen den Krebs.

In diesem Film ist Nina Just (Marlene Morreis) eine Moderatorin bei einem Verkaufssender. Sie kann machen, was sie will, doch die Anerkennung von Mutter Rose (Hannelore Elsner) bekommt sie nie. Ninas Privatleben entwickelt sich zu einem einzigen Chaos, als sie erfährt, dass Rose Krebs hat und eine Spenderniere braucht.

Roses Lebenspartner Werner (Günther Maria Halmer) springt beherzt als Spender ein und entlastet Nina und ihren Bruder Leon (Ole Puppe) – vorerst zumindest. Zwischen dramatischen Lügen und amüsanten Übersprungs-Handlungen entwickelt sich für Nina überraschenderweise eine zarte Liebesgeschichte mit dem Pannenhelfer Mike (Matthias Kelle). Offen bleibt indes bis zum Schluss, ob es ihr auch gelingt, sich mit ihrer Mutter auszusöhnen.

Traurige Ironie des Schicksals: In der ARD-Verfilmung spielt Elsener also die krebskranke Rose. Ausser Elsner selbst wusste niemand am Set, dass sie auch im wirklichen Leben an Brustkrebs erkrankt war. Die Metastasen wucherten während der Dreharbeiten bereits im Magen und anderen Organen.

Grosse Traurigkeit und Entsetzen herrschten am Set nach Elsners Tod. Niemand wusste genau, wie es mit dem Film weitergehen sollte.

Hannelore Elsner – ihr Leben in Bildern

Wie weiter mit dem Film?

Doch schon bald stand für die Verantwortlichen fest, das Projekt fortzuführen. Auch als Hommage an die Verstorbene. Der Film wurde ohne inhaltliche Veränderungen am Drehbuch fortgesetzt. Und Iris Berben, Hannelore Hoger, Eva Mattes, Gisela Schneeberger und Judy Winter spielten an je einem Drehtag eine Szene. Immer im Gedenken an Elsner.

Claudia Simionescu von der ARD-Redaktionsleiterin Fernsehfilm: «Fünf einzelne Szenen sind übriggeblieben, in denen sich Mutter und Tochter in unterschiedlichen Situationen begegnen. So kam die Idee auf, die Rolle der Mutter auch mit fünf unterschiedlichen Schauspielerinnen zu besetzen. Die Darstellerinnen haben ohne zu zögern zugesagt. Mit ihren Auftritten möchten sie Hannelore Elsner ihre Reverenz erweisen. Wir wissen, wie wichtig es Hannelore Elsner gewesen ist, dass dieser Film fertiggestellt wird.»

Die Ausstrahlung des Films ist für 2020 geplant.

Nicht zum ersten Mal starb ein(e) SchauspielerIn vor Drehschluss. Zum Beispiel passierte es auch bei «Das Kabinett des Dr. Parnassus» 2009: Der verstorbene Heath Ledger wurde schliesslich mit Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell nachbesetzt.

2014 wiederum verstarb Paul Walker bei einem Autounfall, er war mitten in den Dreharbeiten des Actionstreifens «Fast & Furious 7». Die Lösung wurde im Familienkreis gefunden: Seine Brüder Cody und Caleb sprangen ein.

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